IMMOFINANZ mit sehr gutem 1. Halbjahr 2022: FFO 1 um 6% verbessert,
Konzerngewinn erreicht EUR
163 Mio.
• Mieterlöse stabil zum Vorjahr, bereinigt um Einmaleffekt um 4,2%
verbessert
• Vermietungsgrad mit 94,3% auf hohem Niveau
• Substanzwert EPRA NTA je
Aktie auf EUR 29,5 verbessert
• Starke Bilanz mit Eigenkapitalquote von 57,3% und Netto-LTV von
32,5%
KENNZAHLEN (IN MEUR) Q1–2 2022 Δ IN
% Q1–2 2021
Mieterlöse 144,2 -0,6 145,0
Ergebnis
aus Asset Management 110,0 3,0 106,8
Ergebnis aus Immobilienverkäufen
-11,8 ≤ -100% -3,7
Ergebnis aus der Immobilienentwicklung -7,8 n/a
22,0
Operatives Ergebnis 56,3 -45,5 103,3
EBIT
131,0 -15,9 155,9
Finanzergebnis
68,8 -24,8 91,6
Konzernergebnis 162,7 -28,8 228,6
FFO 1 (vor Steuern) 78,7 6,1 74,2<1><1>
Die
IMMOFINANZ hat im 1. Halbjahr 2022 sehr gute Resultate erzielt: Die
Mieterlöse erreichten ein
hohes Niveau von EUR 144,2 Mio., das Ergebnis
aus Asset Management verbesserte sich um 3,0% auf
EUR 110,0 Mio., und der
nachhaltige FFO 1 aus dem Bestandsgeschäft kletterte um 6,1% auf
EUR 78,7 Mio. Das Konzernergebnis belief sich auf EUR 162,7 Mio., nachdem
es im
Vergleichszeitraum des Vorjahres vor allem von einer Aufwertung des
Anteils an der S IMMO
deutlich positiv beeinflusst war. Mit einer
Eigenkapitalquote von 57,3% und einer konservativen
Verschuldung mit einem
Netto-LTV von 32,5% verfügte die IMMOFINANZ über eine starke
Kapitalbasis.
„Die gute Ergebnisentwicklung im 1. Halbjahr 2022 unterstreicht die starke
Position der IMMOFINANZ in ihren Kernmärkten. Wir konnten unsere
Mieterlöse – bereinigt um
Einmaleffekte – trotz eines herausfordernden
Umfelds steigern und beim FFO 1 um mehr als 6%
zulegen. Obwohl sich einige
Sondereffekte beim Ergebnis und in der Bilanz bemerkbar machten,
verfügen
wir über eine äußerst robuste Finanzbasis, um unseren wertsteigernden
Wachstumskurs auch in Zukunft fortzusetzen. Wir werden unsere starken
Marken myhive, STOP SHOP
und VIVO! weiter ausbauen und damit unsere
führende Stellung bei innovativen Office- und
Retail-Lösungen noch einmal
verbessern. Wir sind somit bestens aufgestellt, um für unsere
Mieter,
Mitarbeiter und Aktionäre weiteren Wert zu schaffen“, sagt Radka Doehring,
Vorständin der IMMOFINANZ.
Infolge der Erlangung der mehrheitlichen Kontrolle durch die CPI
Property
Group wurden im 1. Halbjahr einige Einmaleffekte schlagend. Dazu zählen
u. a.
höhere Aufwendungen infolge der Übernahmeangebote von CPI Property
Group und S IMMO sowie durch
vorzeitige Rückzahlungen von
Unternehmensanleihen aufgrund des Kontrollwechsels. Vor dem
Hintergrund
des aktuellen Umfelds kam es zudem zur vollständigen Wertberichtigung
einer
Kaufpreisforderung aus dem im Jahr 2017 erfolgten Verkauf des
Russland-Portfolios, die das
Ergebnis aus Immobilienverkäufen belastete.
Das operative Ergebnis lag damit bei EUR 56,3 Mio.
(Q1–2 2021:
EUR 103,3 Mio.), das Ergebnis aus der Geschäftstätigkeit summierte sich
auf
EUR 131,0 Mio. (Q1–2 2021: EUR 155,9 Mio.). Insgesamt erwirtschaftete
die IMMOFINANZ im 1.
Halbjahr einen Konzerngewinn von EUR 162,7 Mio. bzw.
einen Gewinn je Aktie in Höhe von EUR 1,20
(Q1–2 2021: EUR 228,6 Mio. bzw.
EUR 1,69).
Der nachhaltige FFO 1 aus dem
Bestandsgeschäft (vor Steuern) lag mit
EUR 78,7 Mio. um 6,1% über dem Vergleichswert des
Vorjahres (Q1–2 2021:
EUR 74,2 Mio.^1). Dies entspricht einem FFO 1 je Aktie von EUR 0,58
(Q1–2 2021: EUR 0,60¹) unter Berücksichtigung einer höheren Aktienanzahl
gegenüber dem
Vergleichszeitraum.
Vermietungsgrad auf hohem Niveau
Zum 30. Juni 2022
umfasste das Immobilienportfolio der IMMOFINANZ
227 Objekte mit einem Portfoliowert von EUR 5,4
Mrd. Davon entfielen
EUR 4,8 Mrd. auf Bestandsimmobilien mit einer vermietbaren Fläche von
2,0 Mio. m². Der Vermietungsgrad lag mit 94,3% (31. Dezember 2021: 95,1%)
auf einem unverändert
hohen Niveau. Die Retail-Immobilien waren mit 98,5%
voll vermietet. Die Bruttorendite des
Bestandsportfolios betrug 6,1% auf
Basis der IFRS-Mieterlöse und 6,4% auf Basis der
Mietvorschreibung.
Eigenkapitalquote erneut gestärkt
Die IMMOFINANZ verfügt
über eine robuste Bilanzstruktur mit einer
gestärkten Eigenkapitalquote von 57,3% (31. Dezember
2021: 48,1%) und
liquiden Mitteln von EUR 383,5 Mio. per Ende Juni 2022. Bei den
Finanzverbindlichkeiten lagen die durchschnittlichen Finanzierungskosten
(inkl. Derivate)
unverändert bei lediglich 1,9%.
EPRA-Kennzahlen je Aktie verbessert
Der
Substanzwert EPRA NTA je Aktie erhöhte sich per 30. Juni 2022 um 1,0%
auf EUR 29,49 nach EUR
29,19 Ende Dezember 2021. Der Buchwert je Aktie lag
bei EUR 27,64 (31. Dezember 2021: EUR
27,44).
Ausblick
Die IMMOFINANZ wird ihre Wachstumsstrategie gemäß
Strategie-Update, das
nach der mehrheitlichen Übernahme durch die CPI Property Group im Juni
dieses Jahres beschlossen wurde, konsequent fortsetzen. Der Fokus liegt
auf
Retail-Immobilien und myhive-Office-Lösungen. Im Rahmen eines aktiven
Portfoliomanagements will
sich die IMMOFINANZ auch von Immobilien im Wert
von rund EUR 1 Mrd. trennen. Die Erlöse aus
diesen Verkäufen sollen in
Immobilien reinvestiert werden und die Immobilienmarken weiter
stärken
oder für die Rückzahlung von Schulden verwendet werden.
Die IMMOFINANZ
erwartet, dass der FFO 1 vor Steuern im Gesamtjahr 2022 auf
dem guten Vorjahresniveau von rund
EUR 120 Mio. liegen wird.
Die Ausschüttungspolitik für das Geschäftsjahr 2022 ist von der
weiteren
Entwicklung des Marktumfelds, der zeitlichen Umsetzung der geplanten Zu-
und
Verkäufe von Immobilien sowie von der Abstimmung mit dem
IMMOFINANZ-Mehrheitsaktionär
abhängig.
Ergebnisentwicklung im Detail
Die Mieterlöse
beliefen sich im 1. Halbjahr 2022 auf EUR 144,2 Mio. und
haben sich damit im Vergleich zum
Vorjahreswert von EUR 145,0 Mio. stabil
entwickelt. Dieser war allerdings von einer einmaligen
Abschlagszahlung
eines Großmieters in Höhe von EUR 6,7 Mio. für eine pandemiebedingte
Flächenreduktion deutlich positiv beeinflusst gewesen. Bereinigt um diesen
Einmaleffekt ergab
sich somit ein Zuwachs um 4,2%. Verantwortlich dafür
waren neben der sehr guten Entwicklung der
Like-for-like-Mieterlöse der
Zukauf eines STOP SHOPs in Italien sowie die Fertigstellung von
Projektentwicklungen, die den im Berichtszeitraum erfolgten Verkauf von
Immobilien in Summe
mehr als wettmachten. Die Like-for-like-Mieterlöse
(bereinigt um Zu- und Verkäufe sowie
Fertigstellungen) legten im
2. Quartal 2022 deutlich um 7,1% zu (im Vergleich zum 2. Quartal
2021).
Die Immobilienaufwendungen sanken um 14,8% auf EUR -26,9 Mio. Dies ist vor
allem auf den starken Rückgang der darin enthaltenen
Mietforderungsabschreibungen auf EUR -1,2
Mio. (Q1–2 2021: EUR -9,4 Mio.)
zurückzuführen. Mit diesen hatte die IMMOFINANZ ihre Mieter
während
pandemiebedingter Schließungsphasen in den Jahren 2020 und 2021
unterstützt. Im
1. Halbjahr 2022 wurde hier nun wieder etwa das
Vorkrisenniveau erreicht. Das Ergebnis aus Asset
Management stieg um 3,0%
auf EUR 110,0 Mio. (Q1–2 2021: EUR 106,8 Mio.).
Das
Ergebnis aus Immobilienverkäufen lag bei EUR -11,8 Mio. (Q1–2 2021:
EUR -3,7 Mio.) und war vor
allem von der vollständigen Wertberichtigung
einer Kaufpreisforderung in Höhe von EUR -12,9 Mio.
aus Russland belastet.
Diese Forderung stammte aus dem Verkauf des Russland-Portfolios im Jahr
2017 und hätte in der ersten Jahreshälfte 2022 beglichen werden sollen.
Aufgrund des Kriegs
in der Ukraine und der damit verbundenen Sanktionen
gegen die Russische Föderation sowie deren
Auswirkungen – insbesondere die
in Russland verhängten Zahlungsbeschränkungen – ist die Forderung
aus
Sicht des Managements voraussichtlich uneinbringlich. Darüber hinaus
bestehen keine
weiteren Forderungen oder Verpflichtungen aus dem Verkauf
des Russland-Portfolios, und die
IMMOFINANZ prüft derzeit alle rechtlichen
Optionen zur Geltendmachung dieser Forderung.
Insgesamt erreichten die Immobilienverkäufe im 1. Halbjahr 2022 ein
Volumen von EUR 4,9 Mio.
Dabei handelte es sich vor allem um nicht
strategiekonforme Grundstücke in der Türkei. Das
Ergebnis aus der
Immobilienentwicklung betrug EUR -7,8 Mio. (Q1–2 2021: EUR 22,0 Mio.) und
reflektiert aufgrund des allgemeinen Umfelds gestiegene Baukosten für
einzelne Projekte.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich – getrieben von
Einmaleffekten
– auf EUR -36,1 Mio. (Q1–2 2021: EUR -23,0 Mio.). Im
Wesentlichen waren dies Beraterkosten im
Zusammenhang mit Angeboten zur
Übernahme der IMMOFINANZ durch die CPI Property Group und die S
IMMO sowie
Aufwendungen für das Ausscheiden der beiden Vorstandsmitglieder Dietmar
Reindl
und Stefan Schönauer und für Digitalisierungsmaßnahmen. Das
operative Ergebnis betrug somit EUR
56,3 Mio. (Q1–2 2021: EUR 103,3 Mio.).
Das Bewertungsergebnis aus Bestandsimmobilien belief
sich auf
EUR 74,7 Mio. (Q1–2 2021: EUR 52,5 Mio.). Die im Berichtszeitraum
verbuchten
Wertsteigerungen entfielen mit EUR 50,4 Mio. auf Retail-Objekte
und umfassten aufgrund des
verbesserten Marktumfelds sowohl STOP SHOPs als
auch VIVO! Shopping Center. Bei den
Büroimmobilien im Bestand betrugen die
Aufwertungen EUR 28,3 Mio., getragen von positiven
Effekten bei Gebäuden
in Warschau, Wien und Prag. Das Ergebnis aus der Geschäftstätigkeit
(EBIT)
betrug EUR 131,0 Mio. (Q1–2 2021: EUR 155,9 Mio.).
Der Finanzierungsaufwand
verringerte sich um 2,6% auf EUR -41,0 Mio. (Q1–2
2021: EUR -42,2 Mio.). Das gegenüber dem
Vorjahr deutlich
gestiegene sonstige Finanzergebnis in Höhe von EUR 80,9 Mio. (Q1–2 2021:
EUR 8,5 Mio.) resultierte überwiegend aus der positiven Bewertung von
Zinsderivaten (EUR 88,1
Mio.) aufgrund gestiegener langfristiger Zinssätze
und unterstreicht damit die effektive
Absicherungspolitik des Konzerns.
Gegenläufig wirkte ein Aufwand von EUR -5,6 Mio. für den
Rückkauf von
Unternehmensanleihen zu 101% des Nennbetrags als Folge des
Kontrollwechsels.
Die Ergebnisanteile aus nach der Equity-Methode bilanzierten
Beteiligungen
beliefen sich auf EUR 27,4 Mio., nachdem diese im Vergleichszeitraum des
Vorjahres von einer Wertaufholung der Beteiligung an der S IMMO stark
positiv beeinflusst gewesen
waren (Q1–2 2021: EUR 124,1 Mio.). Insgesamt
entfielen auf die S IMMO im 1. Halbjahr 2022 EUR
25,2 Mio. (Q1–2 2021:
EUR 121,8 Mio.). Das Finanzergebnis lag somit bei EUR 68,8 Mio. (Q1–2
2021: EUR 91,6 Mio.).
Das Ergebnis vor Ertragsteuern betrug EUR 199,9 Mio. (Q1–2 2021:
EUR 247,4 Mio.). Die Ertragsteuern erhöhten sich auf EUR -37,1 Mio. (Q1–2
2021: EUR -18,8
Mio.), vor allem getrieben von einem höheren latenten
Steueraufwand aufgrund der stark positiven
Bewertung der Zinsderivate. Das
Konzernergebnis lag bei EUR 162,7 Mio. (Q1–2 2021: EUR 228,6
Mio.). Dies
entspricht einem Ergebnis je Aktie<2><2>^von EUR 1,20 (Q1–2 2021:
EUR
1,69).
Der Zwischenbericht der IMMOFINANZ AG zum 1. Halbjahr 2022 zum Stichtag
30.
Juni 2022 ist auf der Website des Unternehmens unter
<3> https://immofinanz.com/de/investor-relations/finanzberichte ab 25.
August
2022 abrufbar.
<4>^<1> Zur besseren Vergleichbarkeit wurde der
Vorjahreswert in Bezug auf
die Dividendenzahlung der S IMMO angepasst und der Dividendeneingang
in
Höhe von EUR 9,7 Mio. im Q2 2021 angenommen (anstelle wie erfolgt im Q4
2021).
<5>^<2> Anzahl der berücksichtigten Aktien für Q1–2 2022: 135.707.360 und
Anzahl der
berücksichtigten Aktien für Q1–2 2021: 137.196.458