Immobilienkonzern UBM mit halbiertem Gewinn
Nettoüberschuss sank im ersten Halbjahr um 42,5
Prozent auf 15,8 Mio. Euro - Gewinn je Aktie verringerte sich um 51,8 Prozent auf 1,49 Euro - Umsatz ging
von 147,3 auf 86,1 Mio. Euro zurück
Der heimische Immobilienentwickler UBM Development AG hat
heuer im ersten Halbjahr einen markanten Gewinneinbruch verzeichnet. Unter dem Strich blieben 15,8 Mio.
Euro - das waren um 42,5 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, wie das Unternehmen am
Donnerstag bekanntgab. Der Gewinn je Aktie (EPS) halbierte sich von 3,09 auf 1,49 Euro. Der Umsatz ging
von 147,3 auf 86,1 Mio. Euro zurück.
Die Gesamtleistung, welche die Umsätze sowohl der
vollkonsolidierten als auch der at-equity konsolidierten Unternehmen sowie die Verkaufserlöse bei Share
Deals entsprechend der Höhe der Beteiligung von UBM umfasst, sank um 13,1 Prozent auf 206,2 Mio. Euro.
Im weiteren Jahresverlauf werde für den Immobilienmarkt der "perfekte Sturm" erwartet, hieß es in
der Unternehmensmitteilung. Die UBM sieht sich aber "für diese schwierige Phase gut positioniert". Der
Fokus liege auf Wohn- und Büroimmobilien, "kombiniert mit der Strategie green. smart. and more".
Auf Basis der Ergebnisentwicklung im ersten Halbjahr 2022 sowie der aktuellen Marktsituation
rechnet das Management für das Gesamtjahr mit einem massiven Rückgang des Ergebnisses vor Steuern (EBT)
auf 38 bis 42 Mio. Euro - 2021 waren noch 60,1 Mio. Euro erzielt worden. Der Ausblick hänge davon ab, wie
und an welchen Stellen der "perfekte Sturm" den Markt in den nächsten Monaten treffen werde.
Es wird laut UBM weiterhin einen hohen Bedarf an Wohn- und neuem Büroraum geben, vor allem in
Großstädten wie Wien, München, Frankfurt oder Prag, wo sich der Großteil der Projekte befinde. Ein
weiterer Treiber für die UBM sei der steigende Bedarf an energie-effizienten, ESG-konformen Gebäuden zur
Erreichung der europäischen Klimaziele.
Im Juni zog das Immo-Unternehmen den Angaben zufolge
ein strategisches Divestment durch. Die deutsche Projekt- und Baumanagementtochter alba Bau Projekt
Management GmbH, die knapp 90 Prozent ihres Geschäfts mit Dritten generiere, sei verkauft worden, da sie
nicht mehr im strategischen Fokus liege. Nach der Veräußerung von Alba umfasst der Personalstand 295
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - um 12,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Die
Eigenkapitalquote der UBM verringerte sich heuer im ersten Halbjahr gegenüber der Vorjahresperiode von
36,8 Prozent auf 34,6 Prozent, die Nettoverschuldung wuchs um 27,8 Prozent auf 486,9 Mio. Euro. Das
Eigenkapital sank um 6,1 Prozent auf 516,8 Mio. Euro. Die liquiden Mittel gingen um 18,7 Prozent auf 344
Mio. Euro zurück. Die Liquidität habe "trotz der Großakquisition in Mainz und der Rückführung von rund 25
Mio. Euro Hybridkapital" auf weiterhin hohem Niveau gehalten werden können. Nach einer Großakquisition im
Zollhafen Mainz im ersten Quartal habe die UBM im zweiten Quartal "trotz des schwierigen Marktumfelds
auch Verkaufserfolge verzeichnet": Das Wohn- und Büroprojekt "Kaufmannshof" im Zollhafen Mainz sei um
knapp 50 Mio. Euro veräußert worden. In Wien habe der Verkauf eines Gewerbeobjekts und dreier
Baurechtsliegenschaften knapp 40 Mio. Euro gebracht. "Damit beweist die UBM, dass sie selbst in
schwierigem Fahrwasser erfolgreich verkaufen kann", so Unternehmenschef Thomas Winkler.