EANS-News: Lenzing AG / Lenzing Gruppe mit viertbestem Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte
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Geschäftszahlen/Bilanz/Unternehmen
Highlights -
Schwieriges Marktumfeld aufgrund
niedriger Preise für Standardviscose, ungünstiger Währungsrelationen sowie gestiegener Preise für
Schlüsselrohstoffe und Energie
Sehr positive Entwicklung des Spezialfasergeschäftes mit einem
Umsatzanteil von mehr als 45 Prozent
Dividendenvorschlag von EUR 3,00 plus EUR 2,00 Sonderdividende
pro Aktie
Ergebnis für 2019 trotz des deutlich angespannteren Marktumfeldes in etwa auf dem Niveau
von 2018 erwartet
Lenzing - Die Lenzing Gruppe verzeichnete im Geschäftsjahr 2018 eine erfolgreiche
Geschäftsentwicklung. Das deutlich schwierigere Marktumfeld führte - verglichen mit den Rekordergebnissen
des Vorjahres - zu einer rückläufigen Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Ursächlich dafür waren
insbesondere niedrigere Verkaufspreise bei Standardviscose, Wechselkurseffekte sowie gestiegene Rohstoff-
und Energiekosten.
Die Umsatzerlöse der Lenzing Gruppe gingen im Vorjahresvergleich um 3,7
Prozent auf EUR 2,18 Mrd. zurück. Hauptursachen dafür waren das erwartet herausfordernde Marktumfeld für
Standardviscose, ungünstigere Währungsrelationen und ein leichter Rückgang der Absatzmenge. Das
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) reduzierte sich aufgrund von Preissteigerungen bei
Schlüsselrohstoffen sowie gestiegener Energie- und Personalkosten um 24 Prozent auf EUR 382 Mio. Die
EBITDA-Marge sank von 22,2 Prozent im Geschäftsjahr 2017 auf 17,6 Prozent im Berichtsjahr. Das
Betriebsergebnis (EBIT) ging um 36 Prozent auf EUR 237,6 Mio. zurück, was zu einer niedrigeren EBIT-Marge
von 10,9 Prozent (2017: 16,4 Prozent) führte. Der Jahresüberschuss nach Einmaleffekten lag mit EUR 148,2
Mio. um 47,4 Prozent unter dem Vorjahreswert von EUR 281,7 Mio. Das Ergebnis je Aktie belief sich auf EUR
5,61 (2017: EUR 10,47).
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung die Zahlung
einer stabilen Dividende von EUR 3,00 und einer Sonderdividende von EUR 2,00 je Aktie vor. In Summe soll
die Dividende EUR 5,00 je Aktie betragen. Das entspricht einer Ausschüttung an die Aktionäre von rund EUR
133 Mio.
"Auch wenn das Geschäftsjahr 2018 schwieriger als die Jahre davor war, so war es doch
das viertbeste Jahr der Unternehmensgeschichte. Wir haben konsequent an den strategischen Stoßrichtungen
unserer Unternehmensstrategie sCore TEN gearbeitet, um die Eigenversorgung mit Zellstoff zu erhöhen, die
Kundennähe zu intensivieren, den Anteil der Spezialfasern am Umsatz auszubauen sowie in neue Technologien
und Geschäftsfelder zu investieren", sagt Stefan Doboczky, Vorstandsvorsitzender der Lenzing Gruppe. "Die
sehr positive Entwicklung unseres Spezialitätengeschäftes in einem erwartet herausfordernden Marktumfeld
für Standardviscose bestätigt uns in unseren ambitionierten Plänen. Die Lenzing Gruppe ist dank ihrer
Spezialitätenstrategie und ihrer starken Marken basierend auf Innovation und nachhaltigem Handeln heute
deutlich widerstandsfähiger als noch vor einigen Jahren. Wir sind aber nicht immun gegen globale
Entwicklungen und es bedarf weiterer Anstrengungen und Investitionen in den Bereich der Spezialfasern, um
noch resilienter gegen die Schwankungen des Marktes zu werden", so Doboczky.
Solide
Bilanzstruktur, CAPEX weiter erhöht
Das bereinigte Eigenkapital erhöhte sich um 1,7 Prozent auf EUR
1,55 Mrd. Die bereinigte Eigenkapitalquote verringerte sich von 61,2 Prozent per 31. Dezember 2017 auf 59
Prozent per 31. Dezember 2018. Das Ergebnis auf das eingesetzte Kapital (ROCE) fiel im Berichtsjahr auf
10,3 Prozent (2017: 18,6 Prozent). Die Nettofinanzverschuldung blieb mit EUR 219,4 Mio. trotz höherer
Investitionsausgaben auf einem niedrigen Niveau (Ende 2017: EUR 66,8 Mio.).
Die Investitionen
in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) haben sich im Berichtsjahr auf EUR 257,6 Mio. weiter
erhöht (2017: EUR 238,8 Mio.). Das Trading Working Capital ist um 7,2 Prozent auf EUR 444,4 Mio., der
Cashflow aus der Betriebstätigkeit um 3,3 Prozent auf EUR 280 Mio. gestiegen. Die Ausgaben für Forschung
und Entwicklung (F&E), berechnet nach der Frascati-Methode(1), beliefen sich im Geschäftsjahr 2018 auf
EUR 42,8 Mio. (2017: EUR 55,4 Mio.). Sowohl in absoluten Zahlen als auch in Relation zum Umsatz stellt
die Höhe der F&E-Ausgaben im Branchenvergleich einen Spitzenwert dar.
Nachhaltigkeit durch
Innovation
Die Textil- und Vliesstoffbranchen stehen vor grundlegenden ökologischen
Herausforderungen und als führender Hersteller von holzbasierten Spezialfasern hat die Lenzing Gruppe
eine besondere Verantwortung. 2018 hat das Unternehmen beschlossen, seinen ehrgeizigen Weg fortzusetzen
und bis zum Jahr 2022 rund EUR 100 Mio. in nachhaltige Fertigungstechnologien und Produktionsanlagen zu
investieren, um sein Kreislaufmodell weiter zu stärken und seinen Kunden dabei zu helfen,
ressourcenintensive und umweltschädliche Lösungen zu ersetzen.
Mit ihren jüngsten Innovationen
ist die Lenzing Gruppe bereits wichtige Schritte in diese Richtung gegangen. Nach der Präsentation der
Technologie REFIBRA(TM), der leistungsfähigen und identifizierbaren Viscosefasern der Marke LENZING(TM)
ECOVERO(TM) und des Lyocell-Filamentgarnes TENCEL(TM) Luxe gab Lenzing 2018 die erfolgreiche Entwicklung
der LENZING(TM) Web Technology bekannt. Dabei handelt es sich um eine neue Technologieplattform mit Fokus
auf nachhaltige Vliesstoffe-Produkte, durch die sich neue Marktchancen für die Branche ergeben. In einem
ersten Schritt wurden 25 Patente angemeldet.
Ausbau der Spezialfaser-Kapazitäten
Die
Lenzing Gruppe hat die Umsetzung ihrer sCore TEN Strategie 2018 weiter vorangetrieben. Die Inbetriebnahme
neuer Kapazitäten für Lyocellfasern im burgenländischen Heiligenkreuz, der Produktionsstart von
LENZING(TM) ECOVERO(TM) Fasern am Standort Nanjing, die Übernahme der verbleibenden 30 Prozent des
Joint-Venture-Partners an der chinesischen Tochtergesellschaft Lenzing (Nanjing) Fibers und die
Investition in eine weitere Pilotanlage für TENCEL(TM) Luxe Filamente sind wesentliche Schritte zur
Erreichung des Ziels, den Anteil von Spezialfasern am Gesamtumsatz zu erhöhen.
Durch die
Entscheidung, den Ausbau der Lyocellfaser-Kapazitäten in Mobile, Alabama (USA), vor dem Hintergrund des
boomenden Arbeitsmarktes in den USA und der wirtschaftspolitischen Spannungen zwischen den großen
Handelsblöcken vorübergehend zu stoppen, wird sich die Umsetzung des Expansionsplans bei
Spezialstapelfasern verlangsamen. Um die starke Nachfrage nach Lyocellfasern bestmöglich bedienen zu
können, wird die Lenzing Gruppe ihren Expansionsplan entsprechend anpassen. Dies beinhaltet eine stärkere
Fokussierung auf die Erweiterung der Lyocellfaser-Kapazitäten in Prachinburi (Thailand). Die geplante
Produktionsanlage mit einer Kapazität von bis zu 100.000 Tonnen soll das globale Lyocell-Netzwerk der
Lenzing Gruppe weiter stärken.
Weltweit größte Faserzellstofflinie
Ende Juni gaben
Lenzing und Duratex, der größte Hersteller von Holzpaneelen in der südlichen Hemisphäre, bekannt, sich
über die Bedingungen zur Gründung eines Joint-Ventures geeinigt zu haben, um den Bau der weltweit größten
Faserzellstofflinie (Single-Line-Konzept) im Bundesstaat Minas Gerais (Brasilien) zu prüfen. Diese
Entscheidung soll die Eigenversorgung mit Faserzellstoff und damit auch das Spezialfaserwachstum stärken.
Das Joint-Venture prüft die Errichtung eines Single-Line-Faserzellstoffwerkes mit einer Kapazität von
450.000 Tonnen, welches voraussichtlich das weltweit größte und wettbewerbsfähigste seiner Art sein wird.
Die endgültige Investitionsentscheidung für den Bau hängt vom Ergebnis der technischen Planungen und der
Zustimmung durch die entsprechenden Gremien ab.
Näher am Konsumenten - noch stärkerer Fokus
auf Kundennähe
Mit der Neupositionierung ihrer Unternehmensmarke und ihrer Produktmarken startete
für die Lenzing Gruppe 2018 eine neue Phase der Markenbildung und Markenkommunikation. Lenzing hat sich
für eine neue Markenstrategie entschieden, um das Unternehmens- und Produktprofil für Konsumenten als
nachhaltiger Innovationsführer zu schärfen und sie durch ein besseres Verständnis über die
Produktvorteile in ihren Kaufentscheidungen zu unterstützen.
Um die Zusammenarbeit mit ihren
Kunden und Partnern in den Textil- und Vliesstoffbranchen weiter auszubauen, eröffnete die Lenzing Gruppe
Ende 2018 ein weiteres Innovationszentrum am indonesischen Produktionsstandort Purwakarta. Im neuen
Lenzing Center of Excellence entwickelt das Unternehmen gemeinsam mit seinen Kunden vor allem neue Garne
und testet auf speziellen Laborgeräten die unterschiedlichen Typen von Fasern und Garnen.
Ausblick
Der Internationale Währungsfonds rechnet für 2019 mit einer Abschwächung des weltweiten
Wirtschaftswachstums auf 3,5 Prozent. Hauptursachen dafür sind die Zunahme an protektionistischen
Tendenzen und wachsende geopolitische Spannungen. Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing
wichtigen Regionen volatil.
Die Nachfrage auf den globalen Fasermärkten ist nach wie vor
positiv. Die Lagermengen für Baumwolle werden nach vorläufigen Berechnungen für 2019 wiederum leicht
sinken. Der Polyestermarkt erholte sich in den vergangenen Monaten vom schwächeren Wachstum zu Beginn des
Berichtsjahres. Das Preisniveau für Baumwolle und Polyester wird als stabil eingeschätzt. Die
Kapazitätserweiterungen bei der Standardviscose werden auf einem ähnlichen Niveau wie im Geschäftsjahr
2018 erwartet. Dies führt trotz guter Nachfrage zu einer Zunahme des Überangebotes, wodurch sich der
Druck auf die Preise weiter erhöhen wird. Für ihr Spezialfasergeschäft geht die Lenzing Gruppe von einer
Fortsetzung der positiven Entwicklung aus.
Die Preise für Natronlauge in Asien haben in den
vergangenen Monaten bereits deutlich nachgegeben. In Europa ist diese Entwicklung allerdings noch nicht
sichtbar. In Summe erwartet Lenzing bei den Schlüsselrohstoffen keine nennenswerten, ergebnisrelevanten
Veränderungen.
Trotz des deutlich angespannteren Marktumfeldes bei der Standardviscose geht
die Lenzing Gruppe auf Basis aktueller Währungsverhältnisse davon aus, das das Ergebnis für 2019 in etwa
auf dem Niveau von 2018 liegen wird. Die Lenzing Gruppe sieht sich angesichts dieser Entwicklungen in der
gewählten Unternehmensstrategie sCore TEN bestätigt. Lenzing ist in diesem Marktumfeld sehr gut
positioniert und wird die Umsetzung der Strategie mit dem fokussierten Wachstum im Bereich der
Spezialfasern weiterhin konsequent vorantreiben.
Wichtige Kennzahlen nach
IFRS, auf
Konzernbasis 01-12/2018 01-12/2017
(in EUR Mio.)
Umsatzerlöse 2.176,0 2.259,4
EBITDA
(Betriebsergebnis 382,0 502,5
vor Abschreibungen)
EBITDA-Marge in % 17,6 22,2
EBIT
(Betriebsergebnis) 237,6 371,0
EBIT-Marge in %
10,9 16,4
Jahresüberschuss
148,2 281,7
CAPEX(2) 257,6
238,8
31.12.2018
31.12.2017
Bereinigte 59,0 61,2
Eigenkapitalquote(3) in %
Mitarbeiter/innen zum 6.839
6.488
Jahresende
1) Die Frascati-Methode berücksichtigt Ausgaben inkl. Investitionen im
jeweiligen Jahr abzüglich erhaltener Förderungen.
2) Capital expenditures: entspricht dem Erwerb
von immateriellen Anlagen und Sachanlagen laut Konzern-Kapitalflussrechnung
2) Prozent-Verhältnis
bereinigtes Eigenkapital zur Bilanzsumme
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ENDE
DER MITTEILUNG EURO ADHOC