RHI Magnesita Halbjahresergebnisse 2018: Starkes operatives Ergebnis und höhere Synergien
RHI
Magnesita, Weltmarktführer für hochwertige Feuerfestprodukte, gab heute seine ersten Halbjahresergebnisse
nach dem Zusammenschluss im Oktober 2017 bekannt. Sie zeigen einen ebenso deutlich positiven Trend wie
bereits im zweiten Halbjahr 2017. Die Gründe sind vor allem auf die Vorteile der vertikalen Integration
des Konzerns und auf die Synergieeffekte durch den Zusammenschluss zurückzuführen. Preiserhöhungen
bestimmten die Umsatzentwicklung und konnten die gestiegenen Rohstoffkosten mehr als kompensieren. Die
Umsätze betrugen von Jänner bis Juni 2018 € 1.508 Millionen und lagen damit auf Basis konstanter
Wechselkurse um 24,6% über der Vergleichsperiode. Das bereinigte EBITA stieg bei einer bereinigten
EBITA-Marge von 14,5% auf Basis konstanter Wechselkurse um fast 90% auf € 218 Millionen.
Die
Highlights:
* Umsatzsteigerung um 24,6% auf organischer Basis auf € 1.508 Millionen, bedingt
durch Preiserhöhungen und Mengenzuwächse in der Stahl- und Industrial Division, welche die höheren
Inputkosten mehr als ausglichen
* Anstieg des bereinigten EBITA auf € 218 Millionen, Zuwachs
von 88,2
* Anstieg der bereinigten EBITA-Marge auf 14,5% und damit ein Plus von 490 Bp
gegenüber dem Vorjahr, dank Margen-Ausweitung infolge der Rohstoffintegration und Synergien aus dem
Zusammenschlus
* Verbesserte Working-Capital-Quote zum Umsatz von 21,8% gegenüber 22,2 % am
Ende des zweiten Halbjahres 2017 trotz erheblicher Rohstoffinflation
* Gute Fortschritte bei
der Integration samt verbesserter Synergieprognose: mindestens € 60 Millionen 2018 (gegenüber
prognostizierten € 40 Millionen) und € 110 Millionen im Jahr 2020 (nach der bisherigen Prognose von € 70
Millionen)
* Strategische Investitionen von über € 20 Millionen in eine Dolomitmine und
Anlagen zur Herstellung hochwertiger Fertigprodukte auf Dolomitbasis in China
* Konsolidierung
der drei indischen Tochtergesellschaften von RHI Magnesita zur effektiveren und effizienteren Wahrnehmung
lokaler Wachstumschancen
* Abbau der Nettoverschuldung und Reduktion des
Nettoverschuldungsfaktor von 1,9x zum Jahresende 2017 auf 1,6x per 30. Juni 2018
CEO Stefan
Borgas: Starke Nachfrage der Endmärkte, Vorteile der vertikalen Integration und Synergieeffekte
Stefan Borgas, CEO RHI Magnesita: „Wir freuen uns sehr über das starke Wachstum im ersten Halbjahr. Der
positive Trend aus dem zweiten Halbjahr 2017 hat sich fortgesetzt. Dank unserer vertikalen Integration
und den Synergien aus dem Zusammenschluss ist uns dieses gute operative Ergebnis gelungen.“ Die anhaltend
starke Nachfrage der Endmärkte und die Preissteigerungen seien laut Borgas der Grund für das
Umsatzwachstum, wodurch die höheren Rohstoffkosten mehr als ausgeglichen werden konnten. Stefan Borgas,
CEO RHI Magnesita: „Die Integration nach dem Zusammenschluss schreitet äußerst gut voran. Zudem treten
die Synergieeffekte früher ein und fallen höher aus als geplant.“
Stefan Borgas, CEO RHI
Magnesita: „Ab dem zweiten Halbjahr 2018 könnten sich geopolitische Herausforderungen bemerkbar machen.
Doch wir glauben, dass uns unser geografisch diversifiziertes Produktionsnetzwerk und das breite
Kundenspektrum vor größeren Auswirkungen schützt. Wir erwarten nach wie vor, dass das operative Ergebnis
für das Gesamtjahr von einer starken Preisentwicklung, zusätzlichen Synergien aus dem Zusammenschluss und
der Optimierung des Produktionsnetzwerk profitieren wird.“
Stefan Borgas, CEO RHI Magnesita:
„Insgesamt haben wir starke Halbjahresergebnisse erreicht. Die Erwartungen des Managements für das
Gesamtjahr bleiben unverändert. Wir möchten unseren Kunden für ihre Unterstützung und Kooperation, auch
in Zeiten knapper Rohmaterialverfügbarkeit, und unseren Mitarbeitern für ihre Ideen, Bemühungen und
Beiträge danken.“
Standbein Österreich mit neuem Headquarter in Wien
RHI Magnesita
ist ein internationaler Konzern mit starken Wurzeln in Österreich. Die Verankerung zeigt sich sowohl in
der Relevanz der österreichischen Produktionsstandorte für den Konzern, als auch in der erneuten Wahl
Wiens als Standort für das Headquarter. Dabei legt RHI Magnesita großen Wert auf die zunehmende
Internationalität: Im Unternehmen arbeiten heute mehr als 75 Nationalitäten zusammen, alleine im
Headquarter in Wien sind es über zwanzig. Insgesamt verzeichnet das Unternehmen am Standort Österreich
einen Mitarbeiterzuwachs.
Nach dem Merger im vergangenen Jahr entschied RHI Magnesita, das
alte Hauptquartier am Wienerberg aufzugeben und einen neuen Standort zu suchen. Wenige hundert Meter
entfernt, im EURO PLAZA in Wien-Meidling wurde der Konzern fündig. Im Herbst geht der Umzug der
Firmenzentrale über die Bühne. Auf die Mitarbeiter wartet im „New Space“ ein Open Office, das den
Ansprüchen eines innovativen Weltmarktführers gerecht wird. „Wir haben uns für ein Office-Design
entschieden, das unsere offene, kollaborative Unternehmenskultur fördert“, so Stefan Rathausky, Senior
Vice President Corporate Communication & Strategic Marketing bei RHI Magnesita. Im Rahmen der
Standortinitiative der Stadt Wien wurde der Umzug von der Wirtschaftsagentur Wien der Stadt Wien
gefördert. CEO Stefan Borgas schätzt den Wirtschaftsstandort in der Bundeshauptstadt: „Wien ist aufgrund
seiner Lebensqualität einer der weltweit führenden Top-Standorte für international ausgerichtete
Unternehmen. Dank der Unterstützung der Stadt Wien fiel die Entscheidung, in Wien zu bleiben, sehr
leicht.“ Dass Wien die lebenswerteste Stadt der Welt sei, hat nicht nur die Mercer-Studie im März 2018
bereits zum neunten Mal festgestellt. Auch das renommierte Wirtschaftsmagazin Economist veröffentlichte
diese Woche sein Ranking, in dem Wien erstmals aus Platz 1 landet.
Integration läuft besser
als geplant, neue Synergieprognosen von € 110 Millionen für 2020
In Bezug auf die Integration
liegt das Unternehmen über seinen ursprünglichen Plänen und Erwartungen. Die geplanten
Integrationsmaßnahmen konnten nicht nur schneller umgesetzt, sondern es wurden auch zusätzliche Chancen
identifiziert, die durch detaillierte Implementierungspläne voll unterstützt werden. RHI Magnesita möchte
nun Einsparungen von zumindest € 60 Millionen (gegenüber der ursprünglichen Prognose von € 40 Millionen)
für 2018 und € 110 Millionen 2020 (gegenüber der ursprünglichen Prognose von € 70 Millionen) für 2020
erreichen. Im Ergebnis des ersten Halbjahres 2018 sind rund € 27 Millionen an Synergien enthalten.
Strategische Meilensteine im ersten Halbjahr: Investitionen in China und Konsolidierung in
Indien
Am 26. Juni 2018 kündigte RHI Magnesita eine strategisch bedeutende Investition von
über € 20 Millionen im chinesischen Markt, konkret in das Werk Chizhou in der chinesischen Provinz Anhui,
an. Der Standort Chizhou beinhaltet eine große Dolomitmine und die Produktion von Rohstoffen sowie
Anlagen zur Herstellung hochwertiger Fertigprodukte auf Dolomitbasis. In der Steinfabrik Chizhou, wo der
Produktionsbeginn für Anfang 2019 geplant ist, finden bereits erfolgreiche Testläufe statt. Die
Rohdolomitmine soll ihren Betrieb Ende 2019 wieder aufnehmen. Am 1. August 2018 gab RHI Magnesita zudem
die geplante Fusion ihrer drei indischen Tochterunternehmen bekannt. Damit soll das Geschäft von RHI
Magnesita auf dem strategisch wichtigen indischen Markt optimal aufgestellt werden, um Wachstumschancen
effektiver und effizienter nutzen zu können, indem die Stärken und Kompetenzen der Gesellschaften
gebündelt werden.
Wachstum von 29% in der Stahldivision – mit diversifizierter Produktions-
und Kundenbasis gegen Zölle
Das Wachstum der Stahlproduktion verlief mit 4,6 % im
Jahresvergleich robust, vor allem in Asien und MEA. Die Lieferungen an Stahlkunden übertrafen die
jeweiligen Trends in Nordamerika, Südamerika und Europa. Auch Indien, Mittelamerika und Europa
verzeichneten eine starke Geschäftsentwicklung, die Lieferungen stiegen im Berichtszeitraum über 10%, das
Umsatzwachstum über 30%.
Insgesamt betrugen die Umsätze der Stahldivision im ersten Halbjahr
2018 € 1.094 Millionen und damit um 29% mehr als im Jahr davor. Das Wachstum ist auf die Outperformance
der Lieferungen im ohnehin starken Stahlmarkt zurückzuführen, sowie auf die Preissteigerungen zur
Kompensation der Rohstoffinflation. Das Umsatzwachstum wurde außerdem durch verstärktes Cross Selling,
sowohl bezüglich der Produkte als auch der geografischen Regionen unterstützt.
Trotz derzeit
nicht abschätzbarer Auswirkungen der Handelszölle sieht sich RHI Magnesita vor schwerwiegenden Folgen
dieser Entwicklungen geschützt, solange der weltweite Industrie-Output nicht betroffen ist, da das
Unternehmen über eine diversifizierte Produkt- und Kundenbasis verfügt. RHI Magnesita betreibt in 16
Ländern auf 4 Kontinenten Produktionswerke und betreut 10.000 Kunden in über 180 Ländern.
Industrial Division: 14% Umsatzsteigerung aufgrund vermehrter Lieferungen an Glaskunden, und
Preisanstieg in allen Segmenten
In der Industrial Division bewies das Glassegment eine starke
Performance, wobei die Nachfrage bei Projekten in den USA und Polen stieg. Das Segment Nichteisenmetalle
entwickelt sich entsprechend den Erwartungen des Managements, doch neue Projekte sind trotz guter
Fortschritte bei neuen Kupferprojekten in Afrika und Asien noch nicht angelaufen. Im Bereich EEC (Umwelt,
Energie & Chemie) verzeichnet RHI Magnesita eine vermehrte Nachfrage in China, Europa und den
GUS-Staaten, wobei zuletzt das Installationsgeschäft anzog. Das Segment Zement/Kalk bleibt infolge der
immer noch schwachen Kapazitätsauslastung in China und Brasilien und des Verlusts von Marktanteilen
aufgrund der Preisgestaltung unverändert. Das Segment Minerals profitiert von höheren Rohstoffpreisen und
Lieferengpässen, die durch die restriktivere Umweltpolitik in China bedingt sind. Das Umsatzwachstum
flacht ab, wobei die rege Nachfrage nach Feuerfestprodukten dazu führte, dass das Unternehmen intern
vermehrt Rohmaterialien verwendet und somit weniger Rohstoffe für den Verkauf nach außen zur Verfügung
standen.
Der Umsatz der Industrial Division im ersten Halbjahr 2018 betrug € 413 Millionen und
lag damit 14% höher als im Vorjahr. Die geringeren Lieferungen an Zement/Kalk und niedrigeren Verkäufe im
Bereich Minerals wurden durch höhere Lieferungen an Glaskunden und Preiserhöhungen in allen Segmenten
überkompensiert.
Verbesserte Working-Capital-Quote
Der operative Cashflow belief
sich auf € 136 Millionen, was auf den deutlichen Anstieg des bereinigten EBITA zurückzuführen ist. Die
Cash-Conversion-Rate wurde durch die Nachfrage nach Working-Capital in Höhe von € 85 Millionen aufgrund
des Umsatzanstiegs von 25% gegenüber den Pro-forma-Zahlen des ersten Halbjahres 2017 gebremst. Trotzdem
verbesserte sich die Working-Capital-Quote von 22,2% im Dezember 2017 auf 21,4% im Juni 2018, weil die
strikte Forderungskontrolle und Fortschritte in der Kreditorenstrategie den Inflationseffekt bei den
Rohmaterial- und Fertigwarenbeständen mehr als ausgleichen konnten.
Stärkere Finanzposition:
Die Nettoverschuldung konnte von 1,9x auf 1,6x bereinigtes Pro-forma-EBITDA reduziert werden
Die Finanzposition verbessert sich weiter und das Deleveraging-Profil des Unternehmens wird dank der
Verbesserung des operativen Ergebnisses, der Synergien und der Reduzierung der Zinsaufwendungen gestärkt.
Die Verbesserung der Nettoverschuldungsquote ist hauptsächlich auf die Verbesserung des LTM (Last Twelve
Months)-EBITDA, aber auch auf den Rückgang der Nettoverschuldung im Berichtszeitraum zurückzuführen. Die
Nettoverschuldung wird trotz der einmaligen Working-Capital Nachfrage und des Mark-to-Market-Effekts bei
den US-Dollar-Verbindlichkeiten planmäßig weiter reduziert.
Im Zuge des Plans des Unternehmens
zur Neupositionierung seiner Kapitalstruktur und um der verbesserten Finanzlage Rechnung zu tragen, hat
das Unternehmen am 3. August 2018 erfolgreich einen neuen unbesicherten fünfjährigen Kredit in Höhe von
US$ 600 Millionen und eine revolvierende Kreditfazilität in mehreren Währungen mit einem Konsortium aus
zehn internationalen Banken aufgenommen.
Die Mittel aus der neuen Fazilität werden zur
vollständigen Rückzahlung der ausstehenden Perpetual Bonds von Magnesita und zur Vorauszahlung anderer
kurzfristiger Fazilitäten verwendet, was zu erheblichen Zinsersparnissen führen wird. Das neue
Laufzeitdarlehen gibt dem Unternehmen Flexibilität und Liquidität zur Verfolgung seiner langfristigen
Strategie.
Neue Dividendenpolitik soll im Laufe des Jahres kommuniziert werden – keine
Interimsdividende
Der Verwaltungsrat von RHI Magnesita ist überzeugt, dass eine klare und
konsistente Dividendenpolitik für die Aktionäre wichtig ist. Deshalb beabsichtigt das Unternehmen, eine
Dividendenpolitik zu verfolgen, die dem Status eines an der London Stock Exchange gelisteten
Industrieunternehmens entspricht. Die Dividendenpolitik soll im Laufe des Jahres Jahr nach Abschluss des
Integrated Tender Offer (ITO) von Magnesita bekannt gegeben werden. RHI Magnesita verzichtet in diesem
Jahr wie bereits in den Vorjahren auf eine Interimsdividende.