Rath schloss 2016 mit weniger Umsatz und Gewinn ab
Konzernumsatz sank um 2 Prozent auf 80,3 Mio.
Euro - Jahresüberschuss bei 3,95 Mio. Euro (-4 Prozent) - Für 2017 Umsatzplus erwartet - Erstes Quartal
noch schwach
Der börsennotierte Feuerfest-Konzern Rath hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016
weniger Umsatz und Gewinn gemacht. Der Gruppenumsatz ging um 2 Prozent auf 80,3 (81,9) Mio. Euro zurück,
der Jahresüberschuss sank um 4 Prozent auf 3,95 (4,11) Mio. Euro. Die Aktionäre sollen dennoch eine -
inklusive Sonderdividende von 25 Cent - auf 75 Cent je Aktie erhöhte Dividende erhalten.
2016
sei ein "sehr gutes Jahr" gewesen, betonten die Vorstände Jörg Sitzenfrey und Andreas Pfneiszl am
Donnerstag beim Bilanzpressegespräch in Wien. Die richtigen Weichen seien gestellt, das Unternehmen für
die Zukunft fit gemacht und neue Geschäftsfelder gestartet worden, wo sich bereits erste Erfolge
zeigten.
Für 2017 peilt das Management ein Umsatzplus von bis zu 5 Prozent an. Die
Auftragseingänge im ersten und zweiten Quartal seien gut. Die neuen Produkt- und Geschäftsfelder sollen
weiterentwickelt werden. Ziel sei "Wachstum mit Fokus auf Profitabilität". Ein Riesenziel sei auch, das
eingesetzte Kapital (Working Capital) von derzeit über 40 Prozent auf 30 Prozent des Umsatzes zu
verringern.
Das erste Quartal 2017 verlief aber noch schwach. Zwar stieg der Umsatz von 16,4
auf 17,6 Mio. Euro, das operative Ergebnis (Ebit) verringerte sich von 551.000 auf 496.000 Euro, die
Ebit-Marke sank von 3,4 auf 2,8 Prozent.
Hauptumsatzbringer waren im Vorjahr die Absatzmärkte
Österreich und Deutschland. Das bisherige Sorgenkind Österreich habe 2016 den höchsten Ertrag der Gruppe
erwirtschaftet, betonte Pfneiszl. In Deutschland sei die Profitabilität zurückgefallen, weil das dort
vorwiegend getätigte Projektgeschäft nicht so margenträchtig sei. Ungarn habe eines der besten operativen
Ergebnisse seit Bestehen gebracht. Als Zukunftsmarkt wird die USA gesehen, wo derzeit allerdings noch
kein Gewinn gemacht wurde. Auch in den Vertriebsgesellschaften in Frankreich, Tschechien, Polen, der
Ukraine und Mexiko sei es zu leichten Umsatzrückgängen gekommen.
Das operative Ergebnis vor
Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) ging von 9,79 auf 9,14 Mio. Euro zurück, die Ebitda-Marge
blieb mit 11,4 Prozent stabil. Der Branchenschnitt liege bei 11,5 Prozent, hieß es. Das Ergebnis vor
Zinsen und Steuern verringerte sich von 5,63 auf 5,02 Mio. Euro. Die Ebit-Marge verschlechterte sich von
6,9 auf 6,2 Prozent. 5,6 Mio. Euro flossen in Ersatzinvestitionen und Investitionen für neue Anlagen.
2017 und mittelfristig werde weniger investiert werden. Für Forschung und Entwicklung wurden 700.000 Euro
ausgegeben.
Generell habe der Markt für Feuerfestprodukte mit Überkapazitäten zu kämpfen, so
Pfneiszl. Weltweit würden 15 Mio. Tonnen produziert, 6 Mio. davon kämen aus Europa. "Wir müssen weite
Wege nehmen, um Absatz zu finden."
Nicht erfüllt haben sich für Rath die Absatzerwartungen im
Nahen Osten, etwa in der Türkei oder dem Iran, obwohl die Nachfrage dort sehr hoch sei. Hier habe der
"Trumpf-Effekt" hineingespielt, so Pfneiszl. Neben Europa will der Vorstand in Zukunft ein stärkeres
Augenmerk auf die USA legen und hofft hier auf positive Auswirkungen des "Trump-Effektes".
Nur
gut 14 Prozent der Aktien des Unternehmens, das im Vorjahr sein 125-jähriges Bestehen feierte, befinden
sich im Streubesitz, den Rest hält die Rath-Familie.