Stärker als Indizes und die einzige Immo-Aktie ihrer Zeit, die höher als beim IPO notiert

Am 28. November 2002
fand die Erstnotiz der
conwert-Aktie an der Wiener
Börse statt. Das ist heute
genau 3000 Tage her.
Nur sechs Tage nach derMeinl European
Land-Aktie (-Zertifikat?), die am 22. November
2002 an die Wiener Börse gegangen
ist, wagte die erst im Juli 2001 gegründete
conwert den Sprung an den Kapitalmarkt.
Meinl-Papiere kosteten bei der
Erstausgabe 11,10 Euro, für die conwert-
Aktie (Xetra Kürzel: CWI) bezahlte man
beim Initial Public Offering geradeaus
elf Euro. Meinl European Land (jetzt:
Atrium) notiert aktuell bei 4,54, conwert
bei 12,15 Euro. Doch nicht nur im Duell
mit dem - de facto gleichzeitig an der Börse
gestarteten - Konkurrenten schneidet
conwert gut ab; das Wohnimmobilien-
Unternehmen ist sogar die einzige österreichische
Immobilien-Gesellschaft (mit
IPO nach 1995), deren Aktie aktuell über
dem Ausgabekurs notiert.
Im Vergleich mit dem Immobilien-ATX
und dem Bloomberg European Real
Estate-Index (siehe Bloomberg-Screenshot
oben in der Sicht Ende November 2002
bis Ende Jänner 2011) liegt conwert
damit ebenso in Front. Und auch der
Februar hat gut begonnen.
+7,5 Prozent seit Ende Jänner
Das Plus seitMonatsbeginn beträgt 7,5
Prozent (mehr zum aktuellen Newsflow
auf der kommenden Seite), die Aktie ist
damit im Immobilien-ATX in der Performance-
Sicht vorne.

Und in Kürze wird auch die Aufnahme
in den ATXfixiert. Die ATX-Beobachtungsliste
01/11 (rechts unten im Bild) lässt keine
Zweifel offen, dass conwert nach dem
März-Verfallstag in den Wiener Leitindex
aufgenommen wird. Man liegt auf Rang
15 bei den Handelsumsätzen und auf
Rang 13 bei der Kapitalisierung. Und es
fehlt nur noch ein Monat bis zur finalen
Liste. Hier wird nichts mehr anbrennen.
Gemeinsam mit den Branchenkollegen
Immofinanz und CA Immo wird conwert
also in den ATX einziehen - etwas mehr
als 3000 Tage nach dem Börsengang.
Privatanleger(wohnungen)
Dass es in diesen 3000 Tagen nicht nur
gute Zeiten für die Anleger gab, ist bekannt.
So konnte conwert in den ersten Jahren
der Börsenotiz nicht ganz mit den BörBörsenkursen
der Konkurrenten mithalten,
hat sich dann aber in der Krise viel besser
„verkauft“ als die Peer Group.
„Verkauft“ hier unter Anführungszeichen,
da kein negativer Unterton mitschwingen
soll; vielmehr haben sich auch die Immobilien
der conwert besser „verkauft“ als jene
der Konkurrenz.Mit demPortfolio, darunter
etlichen Dachgeschosswohnungen
in guter innerstädtischer Lage, konnte man
bei Wohnungssuchenden und Privatanlegern
punkten.
Stichwort Privatanleger: conwert zählt
zu den Rekordteilnehmern im Rahmen
der AktienforumBörse Express Roadshow-
Reihe, war seit dem Start in jedem Jahr
mindestens einmal dabei. In guten, wie
auch in schlechten Zeiten.
„Der Kurs soll sich möglichst schnell dem
Net Asset Value annähern“, formulierte
Volker Riebel im Dezember des Vorjahres
- kurz nach Bekanntwerden seiner Bestellung
als conwert-CEO per Jänner 2011 -
in einem Conference Call als Ziel. Bei der
Umsetzung dieses Vorhabens ist er schon
ein Stück vorangekommen. Von rund 10,6
Euro hat sich der Aktienkurs mittlerweile
auf 12,1 Euro erhöht, wobei auch der laufende
Aktienrückkauf des Unternehmens
und Käufe durch den Kernaktionär Petrus
Advisers stützend gewirkt haben.
Der zuletzt gemeldete NAV per Ende
September 2010 liegt bei 15,33 Euro.
Das Jahresergebnis wird am 23. März
präsentiert.
Dividende: „Schnaps d’rauf“
Riebel gab allerdings schon erste Einblicke
in den Geschäftsverlauf im Schlussquartal
2010: Das Ergebnis dürfte im Jahresvergleich
laut Analysten eine deutliche
Verbesserung aufzeigen. Die Immobilienverkäufe
aus dem conwert-Portfolio (exklusive
Eco Business) sollen zudem die
Marke von 300 Mio. Euro überschritten
haben.
Bei der Dividende zeigt der Pfeil nach
oben, auch wenn Riebel noch keine Details
genannt hat. „Es wird zum Vorjahr -
wie man in Deutschland sagt - vielleicht
,einen Schnaps d’rauf‘ geben“, kündigte er
an.
Den Marktausblick für 2011 beurteilt
Riebel günstig, niedrige Zinsen und die
Flucht in Sachwerte würden für Immobilien
sprechen. Dazu kämen der allgemeine
Konjunkturaufschwung, sinkende
Arbeitslosigkeit und die demografische
Entwicklung. Für 2011 hat conwert bereits
zahlreiche Verkäufe in der Pipeline.
Die Gesellschaft werde sich von mehr als
zehn Prozent bzw. 275 Mio. Euro ihres
Immobilienbestandes trennen.
An Verkäufen aus dem Eco Business
Portfolio sind weitere 200 Mio. Euro angestrebt.
Neue Ankäufe in Österreich und
Deutschland sollen sich auf rund 200Mio.
Euro belaufen.
Was die Verkaufspreise anbelangt, ist
der CEO optimistisch: „Es ist anzunehmen,
dass die Wohnungsmieten gerade in den
Metropolen weiter steigen werden.“ Dies
wirke sich auch auf die Verkaufsmargen
aus, die bereits heute schon knapp 15 Prozent
über den Buchwerten liegen würden.
Mehrheitlich ein Buy
Besonderes Augenmerk will Riebel auf
Corporate Governance und Transparenz
legen. „Alle Unternehmensbereiche und
operativen Einheiten werden eingehend
geprüft“, schliesst er etwa Immobilientransaktionen
mit Organmitgliedern aus.
Die conwert-Aktie wird von Analysten
derzeit mehrheitlich zum Kauf empfohlen:
Zehn Investmenthäuser sagen Buy bzw.
Overweight, vier stufen den Titel mit Hold
ein. Das durchschnittliche Kursziel beläuft
sich auf 12,54 Euro.
Etwas besser als der Schnitt, aber nicht viel.
Auch ein Blick auf die Peergroup-Grafik
bestätigt die aktuellen Kursziele der Analysten
zur conwert. Auffallend jedenfalls
weiter, dass vor allemheimische (und deutsche)
Branchenvertreter oft deutlich unter
ihren Buchwerten notieren. Das versucht
ja gerade die UniCredit Bank Austria mit
ihrem Teilübernahmeangebot für CA
Immo zu nutzen. Der Zuspruch, so ist zu
hören, soll nicht sehr gross sein - bisMittwoch
gilt das Anbot (á 12,35 Euro) noch.

(BE, 14.2.2011)

  

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