zum Originalbeitrag

Die letzten beiden großen Übernahmeangebote in der österreichischen Immo-Branche waren folgende:
+ Übernahmeangebot von Starwood an CA Immo
+ Übernahmeangebot von Immofinanz an sImmo

Wenn wir mal nur die nackten Zahlen der Übernahmeangebote betrachten, so ergibt sich folgendes Bild:

CA Immo:
unbeeinflusster Schlusskurs vom 17.12.2020: 29,45€
6-monatiger volumengewichteter Durchschnittskurs (VWAP) vor Veröffentlichung der Angebotsabsicht: 27,16€

Nach dem ersten Angebot von 34,44€ mit einer Prämie von 26,8% auf den VWAP erfolgte eine Angebotserhöhung auf 36€, dann durch den Dividendenabschlag von 1€ die rechnerische Reduzierung auf 35€, dann die Erhöhung von 35€ auf 37€, die schließlich final aber 38€ bedeutet, wenn man die abgeschlagene Dividende wieder hineinrechnet. Heißt, Starwood zahlte final mit den 38€ eine Prämie von 39,9% auf den VWAP von 27,16€.

sImmo:
unbeeinflusster Schlusskurs vom 12.03.2021: 18,04€
6-monatiger volumengewichteter Durchschnittskurs (VWAP) vor Veröffentlichung der Angebotsabsicht: 15,86€

Nach dem ersten Angebot von 18,04€ mit einer Prämie von 13,7% auf den VWAP erfolgte eine Angebotserhöhung auf 22,25€, was eine Prämie von 40,3% auf den VWAP von 15,86€ bedeutet. Aus bekannten Gründen scheiterte das Angebot.

Die finalen Prämien auf den jeweiligen VWAP waren also recht ähnlich, 39,9% respektive 40,3%.
Würde man nun erwarten - trotz aller massiven Unterschiedlichkeiten der Angebote - dass das Übernahmeangebot der CPIPG zu 21,20€ an die Immofinanz bzgl. der Prämie auf den VWAP ähnlich ausgeht, dann wären wir mit sagen wir mal 40% Prämie auf den Immofinanz VWAP von 20,35€ also bei 28,5€.

CPIPG gibt an, auch 10,8% von sImmo erworben zu haben. Die Ausführungen zum Cash Offer klingen schon so, als hätte CPIPG mittel- bis langfristig vor, sich sowohl Immofinanz als auch sImmo einverleiben zu wollen. Was man auch nachvollziehen kann, denn beide Unternehmen notieren momentan noch deutlich unter ihrem jeweiligen Buchwert und sind stark ineinander verschränkt. Beide Unternehmen habe zudem jüngst sehr gute Zahlen gelegt und haben eine recht gute Prognose gegeben. Wenn man nun auch noch berücksichtigt, dass beide Immos noch ca. 30% unter ihrem jeweiligen Vor-Corona-Niveau notieren und so ein Abschlag sogar branchenübergreifend nicht mehr oft zu finden ist, dann ist ein Kauf zum jetzigen Zeitpunkt bzw. auf diesem Niveau wohl immer noch recht attraktiv. Dieses Potential sieht Klaus Umek mit seiner Petrus Advisers wohl ähnlich und hat vor wenigen Tagen u.a. mit Call Optionen auf Immofinanz beträchtlich aufgestockt.

Alles in allem sollte jedenfalls ordentlich Potential gegeben sein - meines Erachtens sogar unabhängig von der Fantasie zur Erhöhung des Übernahmeangebots - nach unten ist mit 21,20€ abgesichert! Mal schaun, wie's morgen weiter geht, es wird jedenfalls spannend.

  

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