Der mit Industrieller Revolution bezeichnete epochale Umbruch des späten 18. und 19. Jahrhunderts hat
nachgeborene Wirtschaftshistoriker und Sozialwissenschaftler dazu bewogen, spätere historische Umbrüche
in den Wirtschafts-, Produktions- und Arbeitsformen als zweite und dritte Industrielle Revolution zu
kennzeichnen. Der französische Soziologe Georges Friedmann sprach 1936 erstmals von einer zweiten
industriellen Revolution. Er datierte sie auf die Jahrzehnte vor und nach der Wende zum 20. Jahrhundert
und identifizierte als deren Charakteristika die intensivierte Mechanisierung, den weitverbreiteten
Gebrauch von Elektrizität und die Massenproduktion von Gütern. Die mikroelektronische Revolution seit
Mitte der 1970er Jahre wird als technologischer Kern einer neuen, dritten Industriellen Revolution
angesehen. Der Begriff digitale Revolution (auch elektronische Revolution) bezeichnet den durch
Erfindung des Mikrochips ausgelösten Umbruch, der seit Ausgang des 20. Jahrhunderts einen Wandel sowohl
der Technologien als auch (fast) aller Lebensbereiche bewirkt, ähnlich wie die Industrielle Revolution
200 Jahre zuvor.