Na bumm, da haben die Landesjägerverbände und Jagdhornblasmusikkapellen den ORF ganz schön in den
Schwitzkasten genommen: Belangsendung der österreichischen Jägerschaft, 45 Minuten, und das zur besten
Sendezeit, als "Universum"-Dokumentation getarnt!
Also, die Heger und Pfleger tun die armen
Viecherl hegen und pflegen. Die bösen Schifahrer tun die Viecherln verscheuchen, die sich dann
tagelang nicht mehr zu ihrer Krippe zurücktrauen und verhungern. Und die Wildschweine auszurotten
hat schon Maria Theresia begonnen, aber immer noch gibt es welche, die sich sogar vermehren und den
Kukuruz fressen, Kruzitürken, da muß der Jäger ran, das Kukuruzfeld wird umzingelt ...
Ja, das
Wildschweinjagen ist "sehr gefährlich". Weiß ich, die Wildschweine fliegen ja so tief, daß ab und zu
Radfahrer, Präsenzdiener oder - im besten Fall - andere Jäger auf der Strecke bleiben.
Jäger
sind besonders sensible Zeitgenossen. Jammert er, daß er den alten Hirsch schon lange nicht mehr gesehen
hat "Der andere Hirsch wird eam do nix autaun hom?"
Großes Aufatmen, man spürt die
Erleichterung: Der alte Hirsch taucht auf der Lichtung auf.
Jäger waltet seines Amtes, legt
an, ballert, Hirsch fällt um, ist tot, Jäger spricht "Des Jagan is a große Verantwurtung! Mir Jaga san jo
Naturschützer: Der Abschuß hot zu an gsunden Gleichgewicht in dem Rudel beigetrogen."
Mir
stellt´s immer die Haare auf, wenn ich dieses Jägergiftgrün wo seh. Hab ja schon eine Allergie, wenn ich
einmal im Jahr auf die Raika muß, zum Weltspartagsbuffet, da hängt sogar der Großteil der Kunden in so
Lodenmänteln rum *schauder*
>Was heißt eigentlich Schertling? http://members.aon.at/webdata/schertlingvonburtenbach.jpg.png Schertling von
Burtenbach, Sebastian * 12.2.1496 Schorndorf, † 18.11.1577 A., Söldnerführer, Stadthauptmann.
1512-1516 Studium der „artes“ in Freiburg und Tübingen (Magister). 1516-1518 Schreiber am Hof des Bf.s
von Konstanz. Schlug 1518 die Militärlaufbahn ein, in Diensten des Kaisers als zunehmend berühmter
Söldnerführer Teilnahme an den großen Kriegszügen der Zeit (u.a. Türkenkriege, Bauernkrieg, Schlacht von
Pavia 1525, Sacco di Roma 1527). Seit 1530 Stadthauptmann der Reichsstadt Augsburg auf Lebenszeit. 1531
Übersiedlung nach Augsburg 1532 Erwerb der Ortsherrschaft des zur Markgrafschaft Burgau gehörigen
Burtenbach. 1534 Nobilitierung durch Karl V. („S. von Burtenbach“). Durch seine Dienste für Augsburg,
Herzog Ulrich von Württemberg und Landgraf Philipp von Hessen Verbindungen zum Schmalkaldischen Bund.
1546 Einführung der Reformation in Burtenbach, Befehlshaber der Fußtruppen der oberdt. Städte des
Schmalkaldischen Bundes im Schmalkaldischen Krieg. 1547 auf Druck des Kaisers Wegzug aus Augsburg und
Burtenbach. Nach Aufenthalt in Konstanz und Basel 1548 Eintritt in den Dienst des Königs von Frankreich
(bis 1553) und Reichsacht. Teilnahme an Feldzügen gegen den Kaiser. 1553 erreichten David und Georg
Baumgartner bei Karl V. die Aufhebung der Acht und die Aussöhnung. Rückkehr nach Burtenbach und erneut
Augsburger Stadthauptmann. 1559 ks. Rat. 1568 Kauf des Baumgartnerschen Hauses in Augsburg. Verfaßte
1553/76 eine Autobiographie. Begraben in Burtenbach.
Unter diesem Link ist
eine historische Türkenschlacht (1532) bei Pottenstein beschrieben, die federführend von besagtem
Schertlin(g) von Burtenbach fürs Abendland erfolgreich geschlagen wurde. Mein Geschichtslehrer, im
Literaturverzeichnis dieses Artikels an vorderer Stelle erwähnt, hatte als Kenner der Materie uns
Schülern das Ganze noch erheblich plastischer geschildert, sodass ich eine gewisse Heldenvision der Figur
transportierte, nicht zuletzt Dank einer möglichen Vorfahrensbeziehung. Das führte damals bei der
Anmeldung beim AF (2000) nach sekundenlangem Ringen zu meinen Nick.
Bemerkung zur "political
correctness": Daraus resultiert natürlich nicht im Geringsten eine heutige Türkenfeindlichkeit
meinerseits.
Im Übrigen hatte der Gute auch etwas von plünderndem Raubrittertum zu
mitzuverantworten (z.B. Sacco di Roma, Plünderung Roms 1527), sodass sich meine Identifikation in Grenzen
hält. Bei weiterer Verrohung meiner Sitten durch rücksichtsfreie Mann-zu-Mann-Börsenkämpfe könnte dieser
Vorbehalt aber noch in filosofischen Grauzonen verschwimmen.