Im aktuellen Gewinn wird einmal ein wenig auf die Bausparkassen herabgeblickt, unter dem Titel: "2006-ein
schlechtes Jahr für Bausparer" werden die Zinssätze (von 1,75 bei ABV bis hin zu "netten" 2,6% bei
Wüstenrot) erwähnt, nebst Anmerkung des realen Kapitalschwunds.
Tatsächlich, nach KEST schafft
es gerade noch die Wüstenrot zu einer knappen Realverzinsung. Die Bausparprämie fällt aktuell geringer
aus als der KESt-Betrag der abgezogen wird. Heuer steigt zwar die Prämie wieder auf 3,5%, das ändert aber
nichts daran, dass die abzuführende KESt wieder höher sein wird.
Es darf also abermals
angemerkt werden: Sinn machte das ganze eher als KESt-Befreiung, auch Verwaltungstechnisch zweifellos
nicht komplizierter. Aber vielleicht wartet man im Hohen Haus auch nurmehr auf das Ableben dieser etwas
anachronistischen Animierungsaktion.
Der Nachteil relativiert sich etwas (bzw. verkehrt sich
ins Gegenteil) bei der Ansparvariante. Da ist man (abhängig von der Prämienhöhe) erst im allerletzten
Jahr unter dem KESt-Betrag. In Summe macht das doch einen Unterschied von fast €66 aus, bei Annahme von
3,5% Prämie, 2,6% Verzinsung und maximaler Ausreizung der Einzahlung. Je schlechter die Verzinsung, umso
wertvoller wird natürlich die Prämie (und umgekehrt). Bei Sofortveranlagung fällt umgekehrt der Nachteil
durch die KESt beim selben Rechenbeispiel etwas geringer aus, die "Reichen" würden €39 mehr erlösen(bei
KESt-freiheit statt Prämie) über den gesamten Zeitraum.
Gebühren sind da natürlich nicht
berücksichtigt, in der Gesamtbetrachtung der Anlageform stinkt Bausparen derzeit also sogar gegen ein
normales Tageskonto bei der DiBa ab (ca 1,75%-2,5% netto und Spesen vs. 2,62% netto!). Eigentlich
unglaublich...
Nach Ablauf des Bausparvertrags wird das Guthaben üblicherweise mit 1%
weiter verzinst. Bei 1-jähriger Bindung würdens 1,8% geben.
Wohlgemerkt: Alles brutto!
Die saftigen Spesen von 5 Euro aufwärts pro Jahr sind da noch gar nicht mit gerechnet.
Realverzinsung nein danke, Bausparer erfreuen sich am karitativen Charakter des Bausparens, das
damit wirbt, Jungfamilien günstig zu Wohnraum zu verhelfen.
Wenn ich mir da alle meine Verwandten anschaue,kann man leicht erklären,warum das Bausparen noch immer
populär ist.
Neben der üblichen und oft erwähnten Annahme wie,
1.gute Verzinsung
2.attraktives Darlehen
3.nicht so wichtig,aber für die "Groschenzähler" doch
psychologisch wichtig,...Das Geschenk! (wobei viele angeblich ja enttäuscht sein sollen,dass der
Philharmoniker "nur so klein ist" (1/10) und nicht (1/4 Unze) .Schaut auf den Plakaten für manche halt
nach mehr aus,als es dann ist.
auch 4.viele Leute brauchen was,wo sie sicher!! und
regelmässig pro Monat,was ansparen können.Dies gibt ihnen ein Gefühl der Sicherheit und Stabilität.
So wie die Leute oft viele "tote" Versicherungsverträge daheim haben,so gehört auch der Bausparer
zu ihren unverzichtbaren Schätzen.
Damals bei der guten alten Hippoländerbank war´s
ein aufblasbarer Wasserball.
Ahja, die Zeitung: Wer nicht aufpaßt, hat ein Zeitungsabo auch
noch dabei, "Besser Wohnen" oder wie das Werbeheftl heißt, dafür werden auch Abogebühren verrechnet,
direkt vom Bausparvertrag, also: Nachrechnen!
Und wenns sein muß, fünfzigmal abbestellen, bis
die einmal mitkriegen, daß man das Klumpert nicht will (und noch bezahlen soll dafür!).