So ein Wertpapier-Sparplan ist ja noch verlustträchtiger als das Bausparen.
Jetzt wundere ich
mich schon seit langem, warum mein Wertpapier-Sparplan immer weniger wert wird, obwohl er ja durch die
Geldentwertung zumindest nominell mehr wert werden müßte.
Also zumindest ein bißl mehr als bei
einem Sparbuch hätt ich mir schon erwartet. Daß die Entwicklung über mehrere Jahre negativ ist, hätt ich
mir nicht vorgestellt, als ich mich für diese sogenannte "höherwertige Anlageform" entschieden habe.
Aber jetzt hab ich die Belege zu meinem Vermögensabbau ausgedruckt bekommen (die Bank Austria hat
dankenswerter Weise meinen WP-Plan jetzt mit meiner Plus-Sparkarte verkettet, sodaß ich jetzt über den
Kontoauszugsdrucker erfahren darf, was mir bis heute verborgen war), die Vorgänge auf meinem
Sparplankonto sind ja der reinste Horror:
Da werden um 0,01 Euro Anleihenbruchteile
gekauft.
Da muß ich pro Quartal 1,09 Euro Planverwaltungsgebühr bezahlen.
Viermal
im Jahr.
Einfach abziehen geht nicht, muß schon ein bißl komplizierter sein, ist ja alles Geld
in der höherwertigen Anlageform geparkt.
Also wird ein Teil der Anleihen im Wert von 1,10 Euro
verkauft, abzüglich 1% Spesen = 0,01 ergibt das die benötigten 1,09 Euro.
Die Wohnbauanleihe
verzinst sich zu 2,25%, einige Anleihenbruchteile zu einigen Cent hab ich auch, die sich theoretisch zu
2,375% verzinsen, aber die sind so klein, daß sie keine Zinsen ausschütten.
Nur zum Vergleich:
Die Wohnbauanleihe, die ich selber aussuchen würde, würde etwa zu 3,8% rentieren (siehe
Sonderausgaben-Thread).
Da sage noch einer, durch Sparen werde man reich, und Festverzinsliche
wären sicherer als Aktien, mein Kapital schmilzt dahin wie ein Nutella-Brot in der Mittagssonne ...
... bis zu dem Tag, wo J&S sich erheben wird, in die Filiale rennt und brüllend wispert: "Ich
kündige!"
Den Weltspartag laß ich noch einmal vorüberziehn, aber dann werde ich beginnen, in
Erwägung zu ziehen, mich von dieser Anlageform zu trennen ...
Das ist eine tolle Anregung, ich trag mich auch schon seit geraumer Zeit mit dem
Gedanken, meine letzte Dachfondssünde aus seligen Beratertagen ("Das ist ganz was tolles, wir haben da
nur das Beste zusammengesteckt, die Performance schlägt alles") rückabzuwickeln.
Der
Weltspartag bietet da einen idealen Rahmen, dass ich da ned gleich drauf gekommen bin!
Aufgehört einzuzahlen (man will ja vom "Cost-Averaging" Gebrauch machen, wenn man schon einen Fonds
kauft, auch zu jungen Börsezeiten, also schön unregelmäßig immer wieder mal eine kleinere Summe) hab ich,
als ich merkte das meine phantasielosen Einzeltitel sich locker doppelt so gut entwickelten als der ach
so sichere Fonds (jene stagnierend, dieser kollabierend wegen schlechter Börsezeiten ). Sauer wurde
ich, als mein Berater sich Selbstständig machte und mir zuvor "im Vertrauen" mitteilte, dass der
Fondsmanager gefeuert worden wäre, wegen "kleiner Unregelmäßigkeiten". Da räumte ich zunächst mal das
Depot um, und nur der bankeigene Fonds blieb übrig (weil derart gerupft, dass in den schmerzfreien
Marginalienbereich abgerutscht, der "sichere Blue-Chips-Dachfonds", aber nicht verkaufen, weil Börsen
gehts ja irgendwann besser und das Management ist ja auch neu).
Jetzt verrechnet die gute Bank
aber für Ihr eigenes Papierl neben der Managementgebühr und den Transaktionsspesen auch noch eine
Depotgebühr, und das wird das Ende unserer Geschäftsbeziehung werden. Was zuviel ist ist zuviel
Geblieben ist mir aus diesem Abenteuer (und auch einschlägigen, relativ kurzfristigen Erfahrungen
mit dem Capital Management der Ersten zB.) ein gesunder Skepizismus der Fondsanlage gegenüber, zumal der
bankeigenen. Im Vergleich zu den Aktienerfahrungen hab ich mir diese allerdings dennoch billig erkauft .
Mir gefällt, wie die sogenannten "Berater" immer vor dem Erwerb von Einzeltitel warnen...
Alles auf eine Karte zu setzen, ist natürlich nicht gut, aber wenn man auf verschiedene ausgewählte
Einzeltitel setzt und immer die Übersicht bewahrt, stehen die Chancen sehr gut
Ganz SO
schlecht finde ich Fonds aber auch wieder nicht. Wenn ich in eine bestimmte Branche oder Region
investieren möchte, geht das mit Fonds ganz praktisch. Mein Raiffeisen-Osteuropa-Fonds hat sich z.B.
sehr gut entwickelt in den letzten Monaten.
>Ganz SO schlecht finde ich Fonds >aber auch wieder nicht. Wenn >ich in eine
bestimmte Branche >oder Region investieren möchte, >geht das mit Fonds ganz >praktisch. >Mein Raiffeisen-Osteuropa-Fonds hat sich z.B. sehr >gut entwickelt in
den letzten >Monaten.
Nun, ich muss wohl etwas präzisieren, um nicht den falschen
Eindruck zu konservieren.
Gescheitert ist das Ganze damals an Unerfahrenheit meinerseits und
schlechter Beratung. Ich wusste nicht genau was ich wollte und konnte und der Berater war nicht imstande
oder interessiert daran, das zu ermitteln. Hätte er erkannt/vermutet, dass ich ein recht risikoaverser,
konservativer Anleger mit hohem Interesse für die "nahen" Märkte bin und das entsprechend umsetzen
können, so hätte er mir zu einem Regionen- oder Themenfonds raten können und meine Bemühungen der
Eigenanlage verstärken...und wir wären noch Partner, vermutlich.
So hat er mir einen Fonds
"angedreht", der mit meinen Stärken "konkurriert" und logisch den Nachteil hat, dass Spesen anfallen,
also im Normalfall verlieren muss (oder ich müsste wirklich die Finger von der Börse lassen...)
Für Gebiete die einem nicht liegen oder in das Researchverhalten nicht passen würde ich auch einen
Fonds nehmen, wenn ich da investieren wollte, etwa China, Asien, Hedges/ Futures.
Allerdings
sollte man sich da schön selbst seine Anbieter aussuchen oder sich wirklich um nix kümmern, sonst sind
die Ergebnisse garantiert nicht zufriedenstellend.
Übrigens: Bei Raiffeisen habe ich auch
einen Fonds mit dem ich recht zufrieden bin, die machen das eine oder andere richtig in dem Bereich.