Um als Anleger nachhaltig Erfolg zu haben, rät der Milliardär Warren Buffett nichts zu kaufen, das man
nicht kennt und versteht
Spekulationen mit dem zeitlichen Verlauf des Marktes seien sinnlos,
ein Value-Investor brauche vor allem Zeit, Nerven aus Stahl und Geduld, so der Milliardär, der jüngst
seinen 75. Geburtstag feierte. Wien - Warren Buffett (75) ist einer der weltweit erfolgreichsten
Investoren. Die Aktien seines Beteiligungskonzerns Berkshire Hathaway wurde 1988 zu 450 Dollar emittiert
und zuletzt bei über 80.000 Dollar gehandelt. Seine Anlagestrategie klingt dabei ganz einfach: Er sucht
großartige Unternehmen mit einem großartigen Management, kauft Anteile zu einem vernünftigen Preis und
hält diese ein Leben lang. Und: Er steckt sein Geld nie in etwas Kompliziertes, das er nicht versteht,
beschreibt James Pardoe eine der 24 Anlagestrategien des erfolgreichen Value-Investors in dem im Linde
Verlag erschienen Buch "So macht es Warren Buffett". Zu den Buffett-Investments gehören etwa Coca-Cola,
Gillette und American Express.
Das Schöne an Buffetts Investmentphilosophie sei ihre
Einfachheit, denn sie komme ohne komplizierte Mathematik, finanziellen Background und hellseherischen
Fähigkeiten aus, sondern beruhe auf dem gesunden Menschverstand und der Geduld.
Nerven
bewahren
Aber gerade Geduld ist nicht immer leicht aufzubringen, wenn es an den Märkten rauf
und runter geht. Der Nasdaq-Crash oder das Platzen der dotCom-Blase Ende der 90er-Jahre sind nur zwei
Beispiele, die Anleger auf der Suche nach dem schnellen Geld immer wieder verunsichern und aus der Ruhe
bringen. Zwei der wichtigsten Grundzüge von Buffetts Investmentstrategie lauten daher: langsam reich
werden und stets einen kühlen Kopf bewahren. Nerven aus Stahl und Gelassenheit seien notwendig, wenn sich
die Dinge zum Schlechten entwickeln. Nicht der Tageskurs, sondern die langfristige Geschäftsentwicklung
müsse im Vordergrund der Investmententscheidung stehen. Aber auch im anderen Extrem - wenn eine Aktie
"abhebt" - müsse Ruhe bewahrt werden, damit nicht zu schnell verkauft wird.
Das ideale
Unternehmen
Buffett beschreibt den Markt als "Verschiebebahnhof", in dem das Geld von den
Ungeduldigen zu den Geduldigen wandert. Und als Tipp für die Geduldprobe sagt der Stratege: "Die Börse
ist nur der Marktplatz, die Wertschöpfung findet nicht dort, sondern im Unternehmen statt." Daher sollte
man lieber das Unternehmen, dessen Ertragskraft und Zukunftsstrategie studieren und nicht den aktuellen
Aktienkurs. Denn die Unternehmensperformance liefere den Schlüssel zur Aktienauswahl.
Das
ideale Unternehmen beschreibt Buffett als "Festung". Die Produkte oder Dienstleistungen müssten benötigt
oder gewünscht werden, nicht übermäßig kapitalintensiv sowie in den Augen der Verbraucher konkurrenz- und
alternativlos sein und nicht staatlich beaufsichtigt werden.
Keine Diversifikation
Das Risiko zu streuen und möglichst viele verschiedene Unternehmensanteile zu halten gehört nicht zur
Buffett-Strategie. Eher das Gegenteil: lieber größere Summen in wenige Unternehmen investieren, lautet
der Rat. Bevor das Portfolio zu groß wird - höchstens zehn Beteiligungen werden empfohlen - sollten
bereits vorhandene Positionen aufgestockt werden. Gute Kaufgelegenheiten gebe es immer wieder. Eine
Baisse sei daher kein harter Rückschlag, sondern eine gute Gelegenheit für Schnäppchen.
Wenn
die Masse sich von einer Aktie abwendet, rät Buffett zu einer Gegenbewegung. Um ein Leben lang ein
erfolgreicher Investor zu sein, müsse man nur wenige Male zuschlagen, dafür aber zum richtigen
Zeitpunkt.
Nicht ohne Grundwissen starten
Ohne Grundwissen sollte man aber nicht
starten. Um eigene Investmententscheidungen treffen zu können, müsse man die Rechnungslegung in
Grundzügen verstehen und einiges über die an der Börse notierten Unternehmen wissen. Das sei auch
wichtig, damit man Finanzberatern und Brokern mit einer gesunden Portion Skepsis gegenübertreten könne.
Vor Rückschlägen ist aber selbst Buffett nicht gefeit. Die Performance der Devisengeschäfte -
vor drei Jahren noch ordentliche Ertragsbringer - steht mit einem Verlust von mehr als 800 Mio. Dollar in
der Bilanz. Im zweiten Quartal konnte der Gewinn von Berkshire Hathaway trotz dieser Verluste um 13
Prozent auf 1,45 Mrd. Dollar gesteigert werden. (Bettina Pfluger, DER STANDARD, Print-Ausgabe,
12.9.2005)
Ich glaub, im Off topic-Bereich werdma net gleich mit der Apothekerwaage abmessen kommen, was grad noch
reinpaßt und was nicht, da werdma die Zügel ein bißerl locker lassen, außerdem wird einem bei
Devisenspekulation sicher nicht fad, und es gibt ja auch Bausparverträge mit negativen Renditen
>Hab auf die schnelle keinen passenderen >Thread gefunden. > >auch beim
Bausparen kann man ja >(sehr) langsam reich werden...
Ich hab die
Befürchtung, dass man beim Bausparen eher nur "langsam" werden kann, reich wohl kaum
Buffet gefällt mir schon mehr, am eigenen Depot sieht man ja, dass es funktioniert, "wenn mas nur
aushalten tat" immer... Dass das ganze eigentlich auch noch stressfrei sein kann is ein Zuckerl, von dem
er selber ned spricht (man muss ihn einfach nur mit Kostolany mischen )