>Noch einmal, wenn ein Produkt, Öl, Eisen, Weizen oder Tuch, >aus dem
Ausland zu uns kommt und wir es mit weniger Arbeit >erwerben können, als wenn wir es selbst
herstellten, ist der >Unterschied einGratisgut, das uns geboten wird. Das Geschenk >ist
mehr oder weniger beträchtlich, je nachdem ob der >Unterschied mehr oder weniger groß ist. Es
beträgt ein >Viertel, die Hälfte, Dreiviertel des Wertes des Produktes, >wenn der
Ausländer von uns nur Dreiviertel, die Hälfte, ein >Viertel der Bezahlung verlangt.
guter Text nur mit einem großen Denkfehler drinnen. Es geht von der Annahme aus, das wenn die Kerze
(gratis) importiert wird, der Franzose der früher (teuer) Kerzen produziert hat, dann etwas anderes
produziert. Stimmt aber, nicht. Meistens sitzen er dann auf der Straße und produzieren nichts und lebt
von der Mindestsicherung/Hartz 4,...
Also wenn die Asiaten um 5% billiger Kerzen produzieren
und dann 95% Wertschöpfung im Inland wegfallen, ist es kein so gutes Geschäft. Dann sind zwar 5% "gratis"
aber 95% fallen weg - außer der Franzose produziert etwas anderes was dem Wert von 100% entspricht,
produziert er weniger als die 95% ist ein Verlust für die Ökonomie.
Es kann schon
kurzfristig/mittelfristig besser sein Dinge selber etwas teurer zu produzieren als billig zu importieren,
insb. wenn es Millionen von unbeschäftigten Menschen gibt die nichts produzieren aber könnten/sollten.
>guter Text nur mit einem großen Denkfehler drinnen. Es geht >von der Annahme aus, das
wenn die Kerze (gratis) importiert >wird, der Franzose der früher (teuer) Kerzen produziert
hat, >dann etwas anderes produziert. Stimmt aber, nicht. Meistens >sitzen er dann auf der
Straße und produzieren nichts und lebt >von der Mindestsicherung/Hartz 4,...
Nachdem
die Käufer das eingesparte Geld bei konstanter Sparquote anders ausgeben werden wird etwas anderes
produziert werden müssen.
>>Also wenn die Asiaten um 5% billiger Kerzen produzieren >und dann 95% Wertschöpfung im
Inland wegfallen, ist es kein so >gutes Geschäft. > >daraus ist zu entnehmen dass
der preis einer kerze ihrer >wertschöpfung entspricht. naja, man lernt nie aus.
Der
Preis entsteht aus Angebot und Nachfrage, lernt man in der ersten Klasse Volksschule (zumindest in der
Theorie)
Ich hoffe klein marek hat wieder mal gelernt und ist gescheit geworden , schönen
sonntag, lg
ifoko
hat nicht unrecht, daß bei relativ teurem Einkauf im Ausland (z.B. 95% des inländischen Preises) der
Vorteil so geringfügig sein kann, daß er von negativen Nebenwirkungen (weniger Beschäftigung)
überkompensiert wird.
Im Normalfall sind im interkontinentalen Handel die Preisunterschiede
aber viel größer. Wegen 5% Preisunterschied kauft kein Europäer in Asien ein. 50% sind da wohl eher die
Marke, wo es interessant wird.
Ich sehe aber auch gerne die andere Seite, in diesem Fall
die des asiatischen Kerzenherstellers. Entgegen der Sicht mancher Globalisierungsgegner zeichnet sich der
nicht primär dadurch aus, daß er kleine Kinder und arme Frauen zu Hungerlöhnen beschäftigt, sondern
dadurch, daß er Leuten, die früher in Subsistenzwirtschaft gehaust haben, ein regelmäßiges Einkommen in
Form von Geld ermöglicht.
Daß die absolute Zahl der Armen weltweit in den letzten zwei
Jahrzehnten deutlich zurückgegangen ist, und das trotz massivem Bevölkerungswachstum, ist in erster Linie
Folge der Globalisierung. Daß wir den armen Ländern ermöglicht haben, ihre Kerzen bei uns zu verkaufen.
deine ermahnung in ehren, sie trifft jedoch
nicht den punkt.
es geht darum dass die herstellung der kerze nicht 100% wertschöpfung (added
vaue) repräsentiert, egal in welchem land und zu welchen kosten. auf diesen umstand hinzuweisen kann man
mit etwas gutem willen sehr wohl als oberstufenniveau gelten lassen. hingegen entspricht das unwissen um
den begriff wertschöpfung tatsächlich eine gewisse niveau-shortage. insofern könnte die undifferenzierte
d.h an beide disskussionsteilnehmer gerichtete ermahnung ob ihrer berechtigung zu hinterfragen sein.
>Im Normalfall sind im interkontinentalen Handel die Preisunterschiede aber viel größer. >Wegen 5% Preisunterschied kauft kein Europäer in Asien ein. 50% sind da wohl eher die Marke, wo es
interessant wird.
ich denke es hängt ganz entscheidend vom produkt ab, bei manchem sind 5% die
welt, beim anderen vielleicht nicht. wesentlich ist jedoch zu bedenken dass es nicht um den
letztverbraucher geht der ein paar kerzen beim importeur/händler kauft, sondern eben um den importeur,
der in riesigen mengen bezieht. nur um ein beispiel zu nennen, ist ikea einer der grössten europäischen
importeure von kerzen, und sei versichert dass sich seine bezugs-auswahlkriterien im zehntel
prozentbereich bewegen.
der konsument will den niedrigsten preis für vergleichbare qualität.
er kümmert sich kaum um provenienzen, oder inländische arbeitsplätze. die überlegung, der konsument
sollte den inländischen arbeitsmarkt subventionieren, setzt protektionismus und abschottung und die
beendigung der freien marktwirtschaft voraus. theorien die man zuletzt noch von einem gewissen professor
h.w.unsinn gehört hat.
für das unterklassenniveau bitte ich um nachsicht.
Man kann das Schnizi im Gasthaus essen dann kostet es etwas oder man
kocht es selber dann kostet es weniger sofern man die Zeit zum kochen nicht arbeitet. Wenn man wegen
kochen nicht arbeitet ist das eigene Schnizi teurer (Opportunitätskosten), aber wenn man sowieso nicht
arbeiten würde/könnte dann ist es billiger selber kochen.
Natürlich gibt es Sachen die es nur
im Gasthaus gibt, die nicht/schwer selber koch kann. z.B. Spannferkerl (nicht substituierbare Güter)
Aber bei vergleichbaren Gütern (Schnizi oder z.B. Stahl) wo sich die Preise nur wenige Prozent
unterscheiden, macht es schon Sinn lieber mal zu Hause Mutti das Schnizi kochen lassen (vulgo Importzölle
verhängen), als ins Gasthaus zugehen - außer Mutti kocht schlecht, dann natürlich nicht (aber davon
wollen wir mal nicht ausgehen)
(Text sollte heutigen Oberstufen Niveau entsprechen )