Ich verstehe die Phrase nicht so, dass man unmittelbar nach guten Nachrichten egal um welchen Preis
verkauft, sondern dass man hohe Kurse, die auf gute Meldungen gefolgt sind, zum Verkaufen nutzt; und
nicht so lange wartet, bis wieder schlechte Nachrichten eintrudeln und alle auf die Idee kommen, dass
Verkaufen sinnvoll waere.
Das "sell on good news" ist so etwas wie das Gegenstueck zum
Klassiker: "Kaufen, wenn die Kanonen donnern." Da ist auch nicht gemeint, dass man kauft, sobald in
weiter Ferne das erste Grollen zu hoeren ist, sondern dass man dann kauft, wenn sich im Chaos niemand
mehr vorstellen kann, dass es jemals wieder aufwaerts gehen koennte.
>Ich verstehe die Phrase nicht so, dass man unmittelbar nach guten Nachrichten egal um welchen Preis
verkauft, sondern dass man hohe Kurse, die auf gute Meldungen gefolgt sind, zum Verkaufen nutzt; und
nicht so lange wartet, bis wieder schlechte Nachrichten eintrudeln und alle auf die Idee kommen, dass
Verkaufen sinnvoll waere.<
diese fälle gibt es zweiffellos, aber ich denke nicht im
großvolumigen handel. schau dir z.b. gestern sma-solar an: good news, nach 5 minuten -6%. da spielen
o.a. überlegungen mmn keine rolle.
ps: bemerkenswert ist auch, daß die phrase sich nur
auf aktien bezieht. rohstoff- oder devisenmärkte sind eben heute kaum mehr manipulierbar.
>ps: bemerkenswert ist auch, daß die phrase sich nur auf aktien >bezieht. rohstoff- oder
devisenmärkte sind eben heute kaum mehr manipulierbar. >
Ich denke genau da hast Du
auch Deine Antwort und den Schlüssel zum historischen Verständnis. Aktienhandel ohne Insider ist ja
praktisch undenkbar, insofern ist stets eine hohe Wahrscheinlichkeit gegeben, dass eine kleine Gruppe
aufgrund besseren Wissens besser "antizipieren" kann als die breite Masse, und daher Kurse im Vorfeld von
Ereignissen macht.
Treten die Ereignisse ein, wird dann eben verkauft (man hat seinen Reibach
ja gemacht). So dürfte sich das entwickelt haben wird bei entsprechend manipulierbaren Aktien ja auch
eifrig gepflegt.
>Treten die Ereignisse ein, wird dann eben verkauft (man hat seinen Reibach ja gemacht). So dürfte
sich das entwickelt haben wird bei entsprechend manipulierbaren Aktien ja auch eifrig gepflegt.
ich hab da einen anderen gedanken: ein starkes papier massiv zu zu shorten ist risokoloser, weil
der darauffolgende rebound höchste wahrscheinlichkeit hat. sobald die zahlen grünes licht geben ist es
mit ausreichend liquidität relativ einfach draufzudreschen und innerhalb kurzer zeit die üblichen 5%
einzusacken, wieder long zu gehen und den rebound zu cashen, nämlich zumindest wieder die 5%. ich
könnte mir damit a la long eine 70% erfolgschance gut vorstellen.
>>weil es jedem gängigen rechtsverständnis widerspricht etwas zu verkaufen was einem nicht
gehört,beziehungsweise zu verleihen was einem zur aufbewahrung übergeben wurde.
>>der
besitzer kann eh aus eigenen beständen shorten soviel er will,was man kurzgesagt "verkaufen" nennt
>>was würdest du sagen,wenn ein garagenbetreiber dein auto für einige stunden verleiht(du
brauchst es derweil eh nicht,gell )?
@markus15: das g.a. ist von mir, es
ist weniger für den inhalt, als für die bereitschaft sich mit neuen fragen auseinanderzusetzen. wenn
ich den inhalt kommentieren darf:
- wie du sagst "gängiges" rechtsverständnis. die
finanzwirtschaft hat in vielen bereichen eigene regeln, dazu kann man sagen alles ist rechtens was nicht
gegen die regeln verstösst, und im einvernehmen zwischen den vertragsparteien abgehandelt wird.
- die begriffe shorten und verkaufen werden sprachlich allzu oft verwechselt. was du besitzt kannst du
verkaufen, nur was du nicht besitzt kannst du (aktiv) shorten. vielfach wird auch (unbewusst) passiv
geshortet, wenn man z.b. einen usa trip beschließt, die kosten kalkuliert, die $ aber erst bei
reiseantritt kauft.
- der garagenbetreiber kann dein auto verleihen, wenn du damit
einverstanden bist und eine entsprechende gebühr erhältst.
ps: ein shortselling verbot für
aktien würde kurzfristig dringend benötigte ruhe in die märkte bringen. natürlich wird der aktionsradius
für spekulation dadurch eingeschränkt. hedging-bedarf für aktien ist dafür vernachlässigbar. ich denke,
insgesamt ein zielführendes bauernopfer. das instrument "aktien-shortselling" solllte nur in
schönwetterzeiten zugelassen sein, weil es in krisenzeiten unglaubliche zerstörungsgewalt hat.