> >Wenn der Chart stimmt..., wenn Pzena richtig liegt (und er hat >einen riesigen
Trade darauf platziert) ..., und wenn Munger >Recht hat ..., können Sie mit amerikanischen
Regionalbanken im >Laufe der nächsten Jahre richtig Geld machen. > >Der zähe Teil
des Trades ist, auf den richtigen Zeitpunkt zu >warten. Der Trend ist bislang nicht Ihr Freund
gewesen. >Bankaktien sind gefallen. Aber ich denke, dass dies ein >Mega-Trade werden
kann. Es gibt also keinen Grund zur Eile... >Warten Sie den Beginn eines Aufwärtstrends ab, um
dann >zuzuschlagen. Sie verpassen nicht viel, wenn Sie die ersten 20 >% einer
Markterholung abwarten, um dann ihren Einsatz zu >vervielfachen. > >Noch ist es
nicht soweit. Aber Sie sollten schon mal ein paar >Euro beiseite legen... >
Ich war zu früh - mein Portfolio besteht mittlerweile zu fast 50% aus Financials (Allianz, Deutsche
Bank, Erste Bank usw), mehr möchte ich nicht machen, das ist ohnehin schon eine gewaltige Übergewichtung.
Aber ich bin mir ziemlich sicher, daß sich dieser Teil des Portfolios in den nächsten fünf Jahren
mindestens verdoppeln wird. Dazu kommt eine sehr hohe Dividendenrendite.
Sie kennen das Theater inzwischen: Immer wieder treten die
CEOs der großen Finanzhäuser vor die Presse und behaupten, dass sie ausreichend Liquidität
besitzen, um einen ordentlichen Geschäftsbetrieb sicherzustellen. Und am nächsten Tag wird dann eine Kapitalerhöhung von 4 Mrd. USD bekannt gegeben, eine Wandelanleihe über 7 Mrd. USD
ausgegeben oder sogar eine gemischte Finanzierung über 20 Mrd. USD gesichert.
Hätte der
CEO am Vortag bekannt gegeben, dass die Finanzlage des Unternehmens angespannt sei, dann hätte das
Unternehmen keinen Investor gefunden. Und da dies bereits mehrfach geschehen ist, ich meine
jetzt: Mehrfach innerhalb ein und derselben Bank, muss ich noch eine andere Befürchtung hinzufügen: Entweder die Banken brauchen zwar mehr, bekommen aber nicht mehr, oder aber die
Banken wissen noch immer selber nicht, wie viel sie brauchen.
Immer wieder gibt es die
Überraschung", dass neue Abschreibungen notwendig sind. Ich habe mir die Analystenkonferenz von Lehman Brothers angehört, nachdem das Unternehmen 2 Mrd. USD frisches
Kapital von Value-Investoren eingesammelt hat, wurden die Immobilienderivate im direkt anschließend folgenden Quartalsbericht im Wert um 2 Mrd. USD berichtigt, also abgeschrieben.
Meine ketzerische Behauptung: Hätte Lehman es geschafft, 4 Mrd. USD einzusammeln, dann hätte Lehman eben 4 Mrd. USD abgeschrieben. Da dies nicht gelang, warten wir auf die nächste
Finanzierungsrunde.
In den anschließenden Analystengespräch stellt der Analyst der Deutschen Bank, Mike Mayo, die richtigen Fragen. Die Antworten durch den CFO Lowitt sind
erschreckend und lassen mich vermuten, dass Lehman nicht mutwillig Fakten unterschlägt, sondern einfach keine Ahnung hat.
Mayo spricht den CFO von Lehman Brothers direkt auf die
Abschreibung der 2 Mrd. USD an. In dem Wust von verschiedenen Immobilienderivaten wurden die
AAA-eingestuften Immobilienderivate von 6 auf 4 Mrd. USD im Wert vermindert. Mayo fragt, wie
viel von dieser Wertberichtigung Papieren zuzurechnen ist, die Lehman direkt ausgegeben hat und wie
viel von Partnerbanken übernommen wurde.
Sie wissen, das Grundproblem der Finanzkrise
ist, dass niemand weiß, was in den einzelnen Immobilienderivaten versteckt ist. Seit nunmehr
einem Jahr sind die Banken daran, die einzelnen Immobilienderivate zu durchleuchten, damit das
darin enthaltene Risiko besser einzuschätzen ist.
Im ersten Schritt, also noch bevor
man sich irgendeine Vorgehensweise ausdenkt, wird man die Immobilienderivate des eigenen
Hauses von denen aus anderen Häusern trennen. Dann kann man den einzelnen Papieren gezielter auf
den Grund gehen.
Die Antwort des CFOs: Ich weiß es nicht."
Lehman hat in
den vergangenen Wochen 10 Mrd. USD Marktkapitalisierung eingebüsst, weil aus diesem Bereich der Immobilienderivate Ungemach drohte. Und nun antwortet der CFO, dass er sich diesen Bereich noch
nicht angesehen hat?
Ich kann das nicht glauben. Soviel Inkompetenz gehört wirklich bestraft und der Ausverkauf der Lehman Aktien ist absolut gerechtfertigt. Erst diese Woche fragte
mich ein Leser, warum die Banken so viel mehr Risiko bei Milliardeninvestitionen einzugehen
bereit sind, als bei der Vergabe eines Konsumentenkredits über 15.000 Euro. Ich kann es nicht beantworten, ich kann nur sagen, dass der Finanzsektor am Ende dieser Korrektur deutlich weniger
wert und weniger wichtig sein wird, als in der Vergangenheit. Da haben die Banken das Vertrauen, das in sie gesetzt wird, mächtig missbraucht.
Doch nun erzähle ich Ihnen das
wirklich Ärgerliche: Trader und Spekulanten können die Börsenkurse kurzfristig beeinflussen, ja sogar verzerren. Langfristige Trends werden von Value- Investoren begründet. Denn die Milliarden
der Superreichen werden nur zu einem sehr geringen Teil durch Hedgefonds spekulativ
eingesetzt, der weitaus größte Teil wird langfristig angelegt. Und wenn man langfristig anlegt,
dann will man einen guten Gegenwert für sein Geld bekommen. Daher suchen sich diese Multimilliarden gerne günstig bewertete Aktien aus, in denen sie nach vielen Jahren gute Profite
erzielen.
Und um die Aktien zu bewerten gibt es Faustregeln. Diese sind von Branche zu
Branche unterschiedlich. So gilt im Technologiesektor für Intel, Dell und Microsoft ein KGV unter
20 als günstig. Das war die vergangenen 15 Jahre immer so, also wird es auch immer so
bleiben, oder?
Und der Gipfel der günstigen Bewertung ist derzeit der Finanzsektor mit
KGVs von 7 oder gar 4. Da kann sich kaum ein Value-Investor zurück halten.
Und da diese
Anleger nicht mit Millionen, sondern häufig mit Milliarden hantieren, sind solche
Aktienplatzierungen, wie sie derzeit kontinuierlich aus der Finanzbranche kommen, genau das Richtige für sie: Dort werden die Milliarden hinein investiert, denn Finanzaktien notieren ja
stets um ein KGV von 10. Und das wird doch hoffentlich auch in ein oder zwei Jahren wieder der Fall sein, oder?
Sie merken schon: Immer wenn ich oder?" schreibe, stimme ich mit der Aussage nicht überein. Finanzaktien haben auf absehbare Zeit keine Möglichkeit, Gewinne
einzufahren. Das Vertrauen ist futsch und alles, womit bislang Geld verdient wurde, also das Derivategeschäft, existiert kaum noch.
Und dennoch sind die Bewertungskennziffern,
insbesondere das günstige KGV, wie eine Droge für Value-Investoren. Da können sie nicht
widerstehen. Dort werden die flüssigen Mittel investiert. Und was im Finanzsektor nicht unterkommt,
das wird nun noch im alten Technologiesektor investiert, denn auch dieser sieht optisch
günstig aus.
Und genau das ist das Problem: Mit KGVs von 25 oder 30 sind die neuen
Technologieaktien ungewohnt teuer. Aber genau diese Aktien haben Wachstumspotential, haben es in
der Hand, die Preise anzuheben und haben Marktpositionen, bei denen die Markteintrittsbarrieren kurzfristig zu groß für den Wettbewerb sind. Aber das glauben die Anleger
nicht. Für sie sind das alte, schwerfällige Unternehmen, gegen die die Bits und Bytes getriebene Finanz- und Computerwelt nichts zu melden hat.
Wenn sich diese Ansicht gedreht
hat, dann ist die Hausse im Rohstoffsektor zu Ende. Doch das dauert noch einige Jahre.
Ich habe versucht, Ihnen die Denkstrukturen der verschiedenen Teilnehmer aufzuzeigen, damit Sie
das ständige Auf und Ab der Börse besser verstehen. Der langfristige Trend ist klar: Weg von
alter Technologie, weg von Finanzen, hin zu Energie, neuer Technologie und Rohstoffen.
********
Diese Überlegungen aus einem Börsenbrief finde ich ziemlich gut... - ich
halte mich bei Banken noch zurück. Habe nur Swiss RE als Discount-Zertifikat.... -
> >Ich war zu früh - mein Portfolio besteht mittlerweile zu fast >50% aus
Financials (Allianz, Deutsche Bank, Erste Bank usw), >mehr möchte ich nicht machen, das ist
ohnehin schon eine >gewaltige Übergewichtung. Aber ich bin mir ziemlich sicher, >daß sich
dieser Teil des Portfolios in den nächsten fünf >Jahren mindestens verdoppeln wird. Dazu kommt
eine sehr hohe >Dividendenrendite.
Hallo Warren,
ich hab jetzt
nicht alles gelesen. Wie siehst Du denn Deine Bank Engagements für die nächsten 5 Jahre per Heute ?
>Hallo Warren, > >ich hab jetzt nicht alles gelesen. Wie siehst Du denn Deine >Bank Engagements für die nächsten 5 Jahre per Heute ?
Per heute ist denke ich
wieder 100% möglich, dazu muß aber ein vollständiges Abklingen der Krise passieren. Erste Bank und
Co notieren immer noch alle unter Buchwert, thesaurierte Gewinne und eine leichte Multiple-Expansion würden ausreichen.
Der US-Investor muss sich heute vor dem
US-Kongress für seine Rolle in der Finanzkrise rechtfertigen. Vor allem die Rettung von Goldman-Sachs im
Krisenjahr 2008 kratzt am Image der Investorenlegende. Die Kritik am "Orakel von Omaha" wächst. von
Rolf Benders
NEW YORK. Die Reputationskrise der Wall Street erreicht nun
auch Warren Buffett, die große Lichtgestalt des US-Kapitalismus aus dem entlegenen Nebraska. Bislang
hatte sich die Wut der US-Öffentlichkeit über die "gierigen Banker" an den New Yorker Geldmanagern von
Goldman Sachs & Co. abgearbeitet. Buffetts zahlreiche öffentliche Auftritte und sein Erscheinen auf der
volksfestartigen Hauptversammlung seiner Firma Berkshire Hathaway umwehte hingegen trotz seiner enormen
Krisengewinne unverändert etwas Messianisches. Wie gebannt hingen die Gläubigen bislang an den Lippen des
"Heiligen Orakels von Omaha", das aus der Provinz heraus den rechten Weg wies. Pünktlich zur für
Buffett unangenehmen heutigen Anhörung vor dem Kongress über die Rolle der Ratingagentur Moody's, zu der
der Investor als Großaktionär erst unter Strafandrohung gezwungen wurde, beginnt sich die öffentliche
Stimmung gegen ihn zu drehen. "Dieser Zirkus einer Jahreshauptversammlung, die Darstellung, er tue
nichts anderes, als Cherry-Coke zu trinken und Online-Bridge mit Bill Gates zu spielen, das ist alles
eine Masche, mit der er sich als altmodischer Außenseiter geriert. Schaut man hindurch, ist er einfach
ein Wall-Streeter", schreibt Duff MacDonald, angesehener Wirtschaftsautor in der jüngsten Ausgabe des
"New York Magazins". Vor allem die zunächst als Genie-streich gefeierte Rettungsaktion Buffetts für
Goldman Sachs aus dem Krisenherbst 2008 beginnt anderthalb Jahre später das Image der Investorenlegende
zu belasten. Damals pumpte er nicht nur fünf Mrd. Dollar in die Investmentbank. Er lieh damit den
mittlerweile bestgehassten Finanzmarktjongleuren der USA auch seine Reputation. Für Goldman, die damals
nach dem Kollaps von Lehman Brothers im Strudel der Finanzkrise unterzugehen drohte, war dies der
perfekte Rettungsanker. "Wenn Buffett sein Geld auf die Bank wettet, muss die gesund sein", folgerten
damals die Märkte. Tatsächlich stabilisierte sich der Kurs der Goldman-Aktie nach Buffetts Einstieg
zügig. Schätzungen zufolge verdient Buffett an dem Investment bis heute jede Minute 900 Dollar. Spätestens jetzt, da sich Goldman einer Zivilklage wegen Kundenbetrugs ausgesetzt sieht, werden diese
Gewinne aber zu einer Belastung für sein Image. "Vergangenen Monat hat er Goldman auch noch verteidigt",
schimpft MacDonald. Zudem wirft er Buffett vor, zuletzt wie ein schnöder Banker bei seinem Abgeordneten
dafür gekämpft zu haben, dass Berkshire Hathaway von der sich abzeichnenden Finanzmarktregulierung
befreit wird. "Als einer von Goldmans größten Investoren ist Buffett faktisch Goldman. Er ist im Herzen
ein Bewohner der Wall Street", sagt der viel beachtete Autor einer Biografie über JP-Morgan-Chef Jamie
Dimon und gibt damit eine inzwischen weit verbreitete Stimmung in den US-Medien wieder. Heute muss
sich Buffett nun zudem öffentlich für das Verhalten von Moody's, einer seiner Lieblingsbeteiligungen der
Vergangenheit, rechtfertigen. Der Untersuchungsausschuss zur Finanzkrise, die Financial Crisis Inquiry
Commission, will wissen, welchen Anteil Moody's an der Entstehung der Finanzkrise hatte. Vorgeworfen wird
den Ratingagenturen Moody's, Fitch und S&P, ihr Oligopol missbraucht und schlechten Kreditpapieren
(Subprimedarlehen) zu lange zu gute Bonitätsnoten verliehen zu haben. Buffett verdient kräftig an
den Gewinnen der Ratingagenturen Buffett, der seine Beteiligung an Moody's zuletzt auf 13 von zuvor
20 Prozent heruntergefahren hat, steht dabei mit in der Kritik. Denn einerseits predigt er seit langem,
Banken und Investoren sollten die Risikobewertung nicht an Ratingagenturen ausgliedern. Gleichzeitig
verdient er aber mit an deren Oligopolgewinnen. "Er sagt zwar, dass das System besser werden müsse, aber
solange es so ist, wie es ist, verdient er daran", sagte George Cohen, Professor an der Universität von
Virginia. Ob Buffetts Investments in Goldman und Moody's seine Reputation in der breiten
Öffentlichkeit dauerhaft beschädigen, wird man vermutlich erst nach der heutigen Anhörung wissen. Vieles
wird davon abhängen, ob er es besser versteht als die Vorstandschefs der Wall Street, mit den
aufgebrachten Abgeordneten und Kommissionsexperten in Washington umzugehen. Buffett und der Wall
Street bleibt aber noch eine Hoffnung: Wenn die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko nicht bald beendet
werden kann, werden die Chefs von BP , Shell & Co. die Top-Banker als Paria Nummer eins in der
US-Öffentlichkeit ablösen. Dann könnte Buffett dem Schicksal entge-hen, wie zuvor die Chefs der
Wall-Street-Banken öffentlich als unver-schämter Krisengewinnler an den Pranger gestellt zu werden.
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1930 Warren Edward Buffett wird am 30.
August in Omaha (Nebraska) geboren. 1951 macht er seinen Master-Abschluss an der Columbia University
Business School. 1962 erwirbt er die marode Textilfirma Berkshire Hathaway und formt das
Unternehmen schrittweise zur operativen Zentrale seiner Anlage-Investitionen um. 2006 vereinbart
Buffett mit der Gates-Stiftung, dass er an diese schrittweise den Großteil seiner Aktien an Berkshire
Hathaway im Wert von damals rund 40 Mrd. Doll überschreiben wird.
"Dieser Zirkus einer Jahreshauptversammlung, die Darstellung, er tue nichts anderes, als Cherry-Coke zu
trinken und Online-Bridge mit Bill Gates zu spielen, das ist alles eine Masche, mit der er sich als
altmodischer Außenseiter geriert. Schaut man hindurch, ist er einfach ein Wall-Streeter", schreibt Duff
MacDonald,
Hat er bis jetzt gebraucht, um das zu durchblicken?
>ablösen. Dann
könnte Buffett dem Schicksal entge-hen, wie >zuvor die Chefs der Wall-Street-Banken öffentlich
als >unver-schämter Krisengewinnler an den Pranger gestellt zu >werden.
Jeder
geschickte Investor ist ein Krisengewinnler. Was auf Buffett natürlich hoch 10 zutrifft, weil er ein
einzigartig guter Investor ist. Das Gelaber enthüllt auf jeden Fall nichts, was nur in die Nähe
eines strafrechtlichen Tatbestands käme.
>>ablösen. Dann könnte Buffett dem Schicksal entge-hen, wie >>zuvor die Chefs der
Wall-Street-Banken öffentlich als >>unver-schämter Krisengewinnler an den Pranger gestellt
zu >>werden. > >Jeder geschickte Investor ist ein Krisengewinnler. Was auf >Buffett natürlich hoch 10 zutrifft, weil er ein einzigartig >guter Investor ist.
Genau - die wirklich großen Gewinne werden durch den Mut zu Käufen in Krisenzeiten gemacht,
wenn alle anderen in Panik sind.
>"Dieser Zirkus einer Jahreshauptversammlung, die >Darstellung, er tue nichts anderes, als
Cherry-Coke zu trinken >und Online-Bridge mit Bill Gates zu spielen, das ist alles >eine
Masche, mit der er sich als altmodischer Außenseiter >geriert. Schaut man hindurch, ist er
einfach ein >Wall-Streeter", schreibt Duff MacDonald, angesehener >Wirtschaftsautor in
der jüngsten Ausgabe des "New York >Magazins".
Er tut natürlich auch anderes, aber ein
"Wall-Streeter" ist er sicher nicht, z.b. sein Gehalt von 100.000 Dollar, wohnhaft seit 50 Jahren im gleichen Haus, usw.
>Spätestens jetzt, da sich Goldman einer Zivilklage wegen >Kundenbetrugs ausgesetzt sieht, werden diese Gewinne aber zu >einer Belastung für sein
Image. "Vergangenen Monat hat er >Goldman auch noch verteidigt", schimpft MacDonald. Zudem >wirft er Buffett vor, zuletzt wie ein schnöder Banker bei >seinem Abgeordneten dafür
gekämpft zu haben, dass Berkshire >Hathaway von der sich abzeichnenden Finanzmarktregulierung >befreit wird. "Als einer von Goldmans größten Investoren >ist Buffett faktisch Goldman. Er
ist im Herzen ein Bewohner >der Wall Street", sagt der viel beachtete Autor einer >Biografie über JP-Morgan-Chef Jamie Dimon und gibt damit eine >inzwischen weit verbreitete
Stimmung in den US-Medien wieder.
Sein Verteidigen von Goldman Sachs sehe ich auch kritisch,
aber man kann auch nicht erwarten daß er einem wesentlichen Investment öffentlich in den
Rücken fällt. Ich würde annehmen er dringt hinter den Kulissen darauf die Sache in Ordnung zu
bringen.
Was die Sache mit dem Abgeordneten betrifft ist der Herr Journalist wie bei
seinesgleichen üblich (der Seitenhieb mußte sein ) ahnungslos. Buffett hat darauf gedrängt daß
bestehende Derivat-Transaktionen nicht von der vorgesehenen Pflicht zur Sicherheitenleistung erfaßt
werden. Die Argumentation ist mE völlig rational: Buffett war intelligent genug auf keinerlei
Sicherheitenleistung seinerseits zu bestehen, somit können Marktbewegungen ihm liquiditätsmäßig
nichts anhaben. Er sagt nun völlig zu recht daß er kein Problem damit hat bei neuen Transaktionen dies nun aufzunehmen, aber dann würde er für diese potenziellen Opportunitätskosten einen Preis
in Rechnung stellen. Eine Änderung von bestehenden Geschäften käme einem Verschlechtern seiner
Position mit echten Kosten gleich - ein derartiger nachträglicher Eingriff in private Verträge
kann wohl nicht rechtmäßig sein.
>Buffett verdient kräftig an den Gewinnen der
Ratingagenturen >Buffett, der seine Beteiligung an Moody's zuletzt auf 13 von >zuvor 20
Prozent heruntergefahren hat, steht dabei mit in der >Kritik. Denn einerseits predigt er seit
langem, Banken und >Investoren sollten die Risikobewertung nicht an >Ratingagenturen
ausgliedern. Gleichzeitig verdient er aber mit >an deren Oligopolgewinnen. "Er sagt zwar, dass
das System >besser werden müsse, aber solange es so ist, wie es ist, >verdient er daran",
sagte George Cohen, Professor an der >Universität von Virginia.
>Vor allem die Rettung von Goldman-Sachs im Krisenjahr 2008 kratzt am Image der Investorenlegende.
Rettung ist wohl etwas übertrieben, GS hätte es wohl auch ohne WB geschafft. Aber natürlich
war es für GS nach WBs Einstieg leichter, auch andere Investoren bei der Stange zu halten. Warum das
am Image kratzen soll, ist mir aber nicht klar. GS ist die erfolgreichste Investmentbank der Welt, da
passt es doch ganz gut, daß sich der erfolgreichste Investor der Welt daran beteiligt.
>Warum das am Image kratzen soll, ist mir aber nicht klar. GS ist die erfolgreichste Investmentbank
der Welt, da passt es doch ganz gut, daß sich der erfolgreichste Investor der Welt daran
beteiligt.<
Darin liegt auch das Problem. Obama brauchte die "bad boys", allen
voran Lloyd Blankfein, als zeitgenaue Unterstützung für seine Finanzmarktreform. Als der Coup schon fast
gelungen schien, machte ihm Buffet mit seiner Rehabilitierung Blankfeins einen Strich durch die Rechnung,
dafür bekommt er jetzt eine aufs Dach. Putin schickte Chodorkowskij nach Sibirien, Obama zerrt Buffet vor
den Senat. Alles ein Kampf um die Macht...