Die amerikanischen Großbanken JPMorgan Chase, Citigroup und Wells Fargo haben im Sommer dank niedrigerer
Steuern, höherer Zinsen und der boomenden US-Wirtschaft glänzend verdient. Das größte US-Geldhaus
JPMorgan Chase steigerte den Gewinn im dritten Quartal um fast ein Viertel auf enorme 8,4 Milliarden
Dollar (7,3 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Freitag in New York mitteilte. Vorstandschef Jamie Dimon
sprach von "starken Ergebnissen" mit gutem Wachstum in allen Geschäftsbereichen.
"Die US- und
die Weltwirtschaft zeigen weiterhin Stärke", so Dimon. Der JPMorgan-Chef ergänzte allerdings, dass die
geopolitischen Unsicherheiten zunehmen würden. Im abgelaufenen Quartal profitierte sein Institut sowohl
von guten Geschäften an den Finanzmärkten als auch von starkem Kreditwachstum. Dabei kamen der Bank die
gestiegenen Zinsen in den USA zugute, die das Geldverleihen einträglicher machen. Die Quartalszahlen
übertrafen die Erwartungen der Wall Street, die Aktie startete mit spürbaren Kursgewinnen in den
US-Börsenhandel.
In den ersten neun Monaten verdiente JPMorgan bereits 25,4 Milliarden Dollar
und ist damit auf bestem Weg zu einem Rekordergebnis im laufenden Jahr. Analysten rechnen mit einem
Gewinn von rund 31 Milliarden Dollar. Damit würde JPMorgan 2018 mehr verdienen, als die Deutsche Bank
derzeit an der Börse wert ist. Das US-Institut profitiert allerdings auch stark von den Steuersenkungen
der Regierung von US-Präsident Donald Trump. Sie ließen JPMorgans Steuerquote im jüngsten Quartal von
29,6 auf 21,6 Prozent schrumpfen.