Deutsche Konzerne haben 2017 laut einer Studie so viel Geld für Aktienrückkäufe ausgegeben wie seit der
Finanzkrise nicht mehr. So kauften Unternehmen aus dem DAX und dem Mittelwerte-Index MDAX bis September
Papiere im Wert von mehr als 4,2 Milliarden Euro zurück, wie eine Berechnung des Flossbach von Storch
Research Institute zeigt.
Der Wert ist ein neuer Rekord seit dem Boom vor der Finanzkrise
2008, wenngleich weit vom damaligen Höchststand entfernt. Mit Aktienrückkäufen verwöhnen Konzerne ihre
Anteilseigner. Die jüngsten Aktienrückkäufe verteilen sich demnach auf sechs Unternehmen: die Versicherer
Allianz und Munich Re, die Industriekonzerne Siemens und GEA, den Sportartikelhersteller adidas sowie den
Lichtspezialisten Osram. Der Softwarekonzern SAP hat überdies einen Aktienrückkauf für 2017
angekündigt.
Mit dem Volumen von über 4,2 Milliarden Euro haben die Firmen in den ersten knapp
neun Monaten mehr Geld für die Programme ausgegeben als in den Vorjahren seit 2008. Und 2016 war das
Volumen mit 2,5 Milliarden Euro deutlich niedriger. „Aktienrückkäufe nehmen in Deutschland wieder Fahrt
auf“, sagte Philipp Immenkötter, Analyst an dem Institut, das zum Vermögensverwalter Flossbach von Storch
gehört.
Grund für den Anstieg ist die gute Konjunktur, welche die Barmittel der Firmen wachsen
lässt. Mit den Aktienrückkäufen können sie überschüssiges Geld an die Anteilseigner geben: Damit steigen
in der Regel Gewinn und Dividende pro Aktie. Mit den Rückkäufen steigt zudem die Nachfrage nach den
Wertpapieren, was den Kurs stützt.