Editiert am 16-04-07 um 07:32 PM durch den Thread-Moderator oder
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Uniqa - Viertelanteil an der Strabag bringt eine Neubewertung
Das Strabag-IPO
erinnert Anleger, dass Uniqa 25% am Baukonzern hält und damit auf unrealisierten Gewinnen mit
steigender Tendenz sitzt.
Neuigkeit ist es keine, aber bei vielen Marktteilnehmern war es doch
in Vergessenheit geraten: Die Uniqa (im Bild: CEO Konstantin Klien) hält einen direkten Anteil von 25% am
Baukonzern Strabag SE, welcher in Kürze an die Börse gehen wird. Ursprünglich war die Uniqa mit 10% an
der Strabag beteiligt, ein weiteres Paket wurde an der darübergelagerten Fimag gehalten, die allerdings
im Vorjahr mit der Strabag verschmolzen worden ist. Am Freitagnachmittag machte im Handel die Runde, dass
die Uniqa ein Profiteur des anstehenden Mega-IPOs sei, die Versicherungs-Aktie schnellte bei
vergleichsweise hohen Umsätzen um mehr als 6% nach oben. Auch heute legt das Papier weiter zu und
erreicht mit 27,5 Euro wieder das Niveau von November 2006.
Die Uniqa selbst will sich nicht
in die Karten blicken lassen: Es werden keine Angaben zum Buchwert der Beteiligung gemacht, auch zur
weiteren Vorgehensweise gibt es derzeit keine Details. Die Fantasie der Investoren wird allerdings
dadurch nicht gebremst, sie nehmen eine Neubewertung vorweg. Ein paar Anhaltspunkte dafür gibt es: So
wies die Uniqa im Geschäftsbericht 2005 die Fimag mit einem Eigenkapital von rund 468 Mio. Euro aus. Ein
Viertel-Anteil läge bei knapp 120 Mio. Euro. Geht man von einer, in Medien kolportierten Bewertung der
Strabag vor IPO von rund 3 Mrd. Euro aus, so hätte der Anteil einen Wert von 750 Mio. Euro. Unter
Berücksichtigung latenter Steuern ergebe sich hier eine Differenz von knapp 4 Euro je Aktie. Entscheidend
wäre, so Marktteilnehmer, dann noch die Frage, ob Uniqa dies dem Bereich Leben oder dem Bereich
Nicht-Leben zurechnet. Geht man davon aus, dass beiden Segementen etwas zugerechnet wird, würde sich eine
Neubewertungsgewinn von rund 2,5 Euro je Aktie ergeben.
Die Analysten von JP Morgan haben im
Sommer des Vorjahres ebenfalls in ihrer Analyse zur Uniqa den Viertel-Anteil an der Strabag (Fimag)
erwähnt und schätzten auf Basis der 2005-er Zahlen den Wert auf bis zu 700 Mio. Euro, was einem
unrealisierten Gewinn von netto 300 Mio. Euro entsprechen könnte. Umgerechnet auf die knapp 120 Mio.
Aktien der Uniqa wären dies 2,5 Euro je Aktie, JP Morgan berücksichtigte den Anteil mit rund 3 Euro in
der Sum-of-the-Parts-Bewertung der Uniqa - auf Basis der bislang verfügbaren 2005-er Zahlen und ohne
Kursfantasie für die Strabag.
Die Uniqa präsentiert am 26. April ihre Bilanz für 2006, am
selben Tag dürfte auch die Strabag Details zum IPO lüften, heisst es am Markt. Früheren Informationen
zufolge sollen im ersten Schritt keine Aktien von Altaktionären (bzw. nur im Rahmen einer Mehrzuteilung)
auf den Markt kommen. Insofern dürfte die Uniqa vorerst ihren Anteil (grösstenteils) behalten und damit
stille Reserven aufbauen. (bs)