Telekom Austria und Nokia testen nächste Mobilfunkgeneration Erster Pre-6G-Test in Österreich
gestartet - Neuer Standard soll mehr Effizienz bei Frequenznutzung und mehr Zuverlässigkeit bringen -
Kommerzielle Anwendung frühestens ab 2030
Der 5G-Ausbau ist noch nicht abgeschlossen, die
heimischen Mobilfunker machen sich dennoch bereits Gedanken über die nächste Netzgeneration - 6G. A1
Telekom Austria und Nokia haben am Donnerstag in Wien gemeinsam einen ersten Pre-6G-Test mit einem
Videostream gestartet. Die neue Technologie ist als Weiterentwicklung des aktuellen 5G-Standards zu
verstehen und soll vor allem mehr Sicherheit, Zuverlässigkeit und mehr Effizienz bei der Nutzung von
Frequenzen bringen. Vom smarten Kühlschrank über autonomes Fahren bis hin zu Robotern, die in einer
Fabrik arbeiten - immer mehr Geräte sind auf Mobilfunk angewiesen und benötigen dafür Frequenzen und
Energie. Und der Bedarf wird künftig weiter steigen. Mit dem neuen 6G-Standard soll dem Rechenschaft
getragen werden, denn mit diesem sollen die bestehenden Frequenzbänder flexibler und effizienter genutzt
werden. In Folge soll damit auch der Energieverbrauch sinken.
Vorstellen kann man sich das
folgendermaßen: Auf einer 6G-tauglichen Antenne sitzen viele kleine Antennen, die gleichzeitig mit
mehreren Zielen sprechen und die Signale in kürzester Zeit an viele verschiedene Nutzer verteilen können
- und zwar nur mit so viel Daten- und Energieaufwand, wie es der Empfänger auch benötigt. Dadurch erhöhe
sich die Kapazität eines Frequenzbandes drastisch und Energie wird gespart, erklärte
A1-Technologievorstand Alexander Kucher am Donnerstag.
6G verspricht höhere Zuverlässigkeit
und Sicherheit
6G verspricht außerdem höhere Zuverlässigkeit und Sicherheit als 5G, was vor
allem für die Wirtschaft relevant ist - beispielsweise beim autonomen Fahren oder wenn in der Industrie
Roboter eingesetzt werden. "Das muss höchst zuverlässig sein, da darf es keine Ausfälle geben", so
Kuchar.
Bis 6G aber wirklich kommt, wird es noch einige Jahre dauern. 6G befindet sich noch im
Entwicklungsstadium, der heutige Videostream-Test, der für rund 14 Tage läuft, ist daher ein Pre-6G-Test.
Die Standards für die neue Mobilfunkgeneration sind noch nicht zur Gänze ausgearbeitet, einen ersten
Rahmen soll es 2027 geben, sagte Christoph Rohr, Country Manager bei Nokia. Ab 2029 seien erste Einsätze
möglich. Christian Laqué, Technologiechef von A1 Österreich rechnet frühestens ab 2030 mit einer
breiteren kommerziellen Anwendung von 6G. Dennoch sei es wichtig, sich schon jetzt mit der neuen
Technologie zu beschäftigen, da der Netzausbau viel Zeit benötige.