Der Mobilfunkmarkt steht vor einem neuen Preiskampf Sogenannte MVNO (Mobile Virtual Network
Operators, virtuelle Netzbetreiber ohne eigene Funkfrequenzen) verfügen mit Stand 2023 über einen
Marktanteil von insgesamt rund 16 Prozent, gemessen an SIM-Karten.
Der Mobilfunkanbieter
„Drei“ mischt den heimischen Markt neu auf. Mit einem Angebot, das um fast die Hälfte billiger ist, als
die Konkurrenz, könnten sich die Karten unter den Netzbetreibern neu mischen. Doch auch das
Kleingedruckte will gelesen werden.
Man wolle „ein neues Mobilfunkzeitalter einläuten“, „die
Diskonter in Pension schicken“ sowie „eine neue Kategorie der Tarife schaffen“. Mit Ankündigungen wie
diesen wurde beim heimischen Mobilnetzbetreibers „Drei“ (Hutchison) jüngst nicht gespart. Superlative
sind ja am Mobilfunkmarkt zumindest werbetechnisch schon länger gang und gäbe, was aber „Drei“ unlängst
vorstellte, könnte auf den ersten Blick das Marktgefüge spürbar verändern. Das Produkt nennt sich „up3“
und stellt sich selbstbewusst mit einem Preis von 4,90 Euro mit 50 Gigabyte (GB) Datenvolumen und 1000
Freiminuten oder SMS und das „ein Abo-Leben lang“ in den heiß umkämpften Markt. „Drei“ will damit
zwischen 50.000 und 100.000 Neukunden anwerben. Möglich gemacht wird dies laut dem Anbieter durch die
Anwendung aller digitalen Möglichkeiten, die derzeit verfügbar sind: Der Kundendienst wird von einer
künstlichen Intelligenz (KI) übernommen, Anmeldung und Änderungen können direkt über eine App vorgenommen
werden.
„Das ist durchaus bemerkenswert“, sagt Wolfgang Feiel vom Rundfunk- und
Telekommunikationsregulator (RTR), „Bestimmte Sonderangebote hat es immer wieder gegeben, aber dieses
unterbietet die anderen Betreiber fast um die Hälfte. Das ist ein weitreichender Schritt“, so Feiel. Die
RTR wolle den bestehenden Wettbewerb weiter beobachten, denn wichtig sei, dass dieser auch mit solchen
Preisunterschieden aufrecht bleibt. Andere Mobilfunkbetreiber müssten quasi darauf reagieren.