Ergebnis nach Steuern sank in den ersten drei
Quartalen 2024 um 85 Prozent auf 46,1 Mio. Euro - Umsatz stieg von 3,29 auf 3,39 Mrd. Euro
Dem
börsennotierten Baustoffkonzern Wienerberger macht das derzeitige Konjunkturumfeld zu schaffen. Der
Gewinn nach Steuern brach heuer in den ersten drei Quartalen im Vergleich zur Vorjahresperiode von 312,5
auf 46,1 Mio. Euro um 85 Prozent ein, wie der weltgrößte Ziegelhersteller am Dienstag bekanntgab. Der
Umsatz war relativ stabil bei 3,39 Mrd. Euro, nach 3,29 Mrd. Euro vor einem Jahr. "Die für 2024
erwartete Erholung der Wohnungsneubaumärkte ist nicht eingetreten", erklärte das Unternehmen. Dies sei in
erster Linie auf langsamere Zinssenkungen und die begrenzte Wirkung staatlicher Gegenmaßnahmen in Ländern
wie Österreich, Deutschland, Belgien, Frankreich und Nordamerika zurückzuführen.
Zusätzlich
blieb die Nachfrage unter dem Einfluss von politischer Unsicherheit und Wetterextremen den Angaben
zufolge im dritten Quartal 2024 verhalten. Osteuropa und Großbritannien/Irland wiederum hätten eine
positive Nachfrage nach Wohnraum gezeigt, wodurch Volumenrückgänge in Westeuropa und den USA "teilweise
kompensiert werden konnten". Die Geschäftsbereiche Infrastruktur und Renovierung zeigten laut
Wienerberger eine solide Entwicklung.
Den Ausblick auf das Gesamtjahr 2024 schraubte
Wienerberger kräftig zurück. Das operative EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
bereinigt um Auswirkungen von Veräußerungen von nicht betriebsnotwendigem Vermögen sowie
Strukturanpassungen) soll zwischen 750 und 770 Mio. Euro zu liegen kommen. Mitte August hatte das
Management noch 800 bis 820 Mio. Euro erwartet. 2023 waren 810,8 Mio. Euro erzielt worden.
In den ersten drei Quartalen 2024 verringerte sich das operative EBITDA gegenüber dem
Vergleichszeitraum im Vorjahr von 665,1 auf 601,9 Mio. Euro; das EBITDA ging von 655 auf 536,7 Mio. Euro
zurück.
Vor Zinsen und Steuern halbierte sich der Gewinn (EBIT) von 443 auf 217,6 Mio.
Euro.
Der Personalstand erhöhte sich leicht von im Schnitt 19.087 auf 20.461 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter.
>>Der Personalstand erhöhte sich leicht von im Schnitt >19.087 >>auf 20.461
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. > > >In meiner Welt sind +7% keine "leichte"
Erhöhung, vor allem >wenn das Ergebnis so rückläufig ist.
Anderseits war es eh
erstaunlich wie lange sie sich der Bauflaute "halbwegs" entziehen konnten.
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Weitere Details nach der Telefonkonferenz
--------------------------------------------------------------------- Dem börsennotierten
Baustoffkonzern Wienerberger machen das derzeitige Konjunkturumfeld und Wetterextreme zu schaffen. Der
Gewinn nach Steuern sank heuer in den ersten drei Quartalen im Vergleich zur Vorjahresperiode um 85
Prozent von 312,5 auf 46,1 Mio. Euro, wie der weltgrößte Ziegelhersteller am Dienstag bekanntgab. Der
Umsatz war relativ stabil bei 3,4 Mrd. Euro, nach 3,3 Mrd. Euro vor einem Jahr.
"Die für 2024
erwartete Erholung der Wohnungsneubaumärkte ist nicht eingetreten", erklärte das Unternehmen. Dies sei in
erster Linie auf langsamere Zinssenkungen und die "begrenzte Wirkung" staatlicher Gegenmaßnahmen in
Ländern wie Österreich, Deutschland, Belgien, Frankreich und Nordamerika zurückzuführen.
Zusätzlich blieb die Nachfrage unter dem Einfluss von politischer Unsicherheit - etwa im Vorfeld der
US-Wahlen - und Flutkatastrophen im dritten Quartal den Angaben zufolge "verhalten". Osteuropa und
Großbritannien/Irland wiederum hätten eine positive Nachfrage nach Wohnraum gezeigt, wodurch
Volumenrückgänge in Westeuropa - vor allem in Frankreich und Deutschland - und den USA "teilweise
kompensiert werden konnten". Die Geschäftsbereiche Infrastruktur und Renovierung entwickelten sich laut
Wienerberger "solide".
Inmitten dieser turbulenten Entwicklungen zog Wienerberger mit
der Übernahme des französischen Dach- und Solaranbieters Terreal heuer die größte Akquisition der
Unternehmensgeschichte durch. "Wir sind imstande, die größte Akquisition, die Wienerberger je getätigt
hat, zu verdauen", sagte Konzernchef Heimo Scheuch in einer Telefonkonferenz.
Der Deal ist 600
Mio. Euro schwer. Das zu integrierende Unternehmen mit rund 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an 28
Standorten soll früheren Angaben zufolge einen zusätzlichen Jahresumsatz von rund 725 Mio. Euro bringen.
"Terreal trägt positiv zu unseren Umsätzen und Ergebnissen bei", strich Scheuch heute hervor. Für das
kommende Jahr wird hier mit einem Beitrag von "100 Mio. Euro oder etwas mehr" gerechnet. Von März bis
September 2024 habe Terreal 56 Mio. Euro zum operativen EBITDA beigetragen.
Die
Nettoverschuldung von Wienerberger kletterte heuer in den ersten drei Quartalen um 55 Prozent von 1,21
auf 1,88 Mrd. Euro. Das Eigenkapital stieg um nur 6 Prozent auf 2,83 Mrd. Euro. Dadurch erhöhte sich der
Verschuldungsgrad des Unternehmens von 45,7 auf 66,5 Prozent.
Infolge der insgesamt
schwachen Nachfrage waren und sind dieses Jahr viele Werke schlecht ausgelastet beziehungsweise wurden
vorübergehend heruntergefahren. Dadurch verbuchte Wienerberger heuer in den ersten drei Quartalen - vor
allem in den Sommermonaten - "ziemlich hohe Stillstandskosten" in Höhe von 80 Mio. Euro, wie Scheuch
einräumte. Das zog verschärfte Sparmaßnahmen nach sich.
"Wir intensivierten unsere Kosten- und
Effizienzmaßnahmen", berichtete der CEO. Im Berichtszeitraum habe das Kostenmanagement Einsparungen im
Ausmaß von 51 Mio. Euro gebracht - 22 Mio. Euro davon alleine im dritten Quartal. Im Gesamtjahr 2024
sollen sie sich dann auf 60 Mio. Euro summieren. Hinzu kommen rund 40 Mio. Euro an Einsparungen durch das
sogenannte "Self-Help Programm".
Den Ausblick auf das Gesamtjahr 2024 schraubte Wienerberger
nun kräftig zurück. "Die Herausforderungen im Wohnneubau erweisen sich als hartnäckiger als erwartet", so
das Management. Zugleich zeige sich eine weiterhin robuste Nachfrage in den Bereichen Renovierung und
Infrastruktur.
Das operative EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen bereinigt
um Auswirkungen von Veräußerungen von nicht betriebsnotwendigem Vermögen sowie Strukturanpassungen, Anm.)
soll heuer zwischen 750 und 770 Mio. Euro zu liegen kommen. Mitte August hatte die Konzernführung noch
800 bis 820 Mio. Euro erwartet. 2023 waren 810,8 Mio. Euro erzielt worden. Für 2025 rechnet Scheuch hier
mit "sicher gut über 800 Mio. Euro". Bei dieser Angabe handle es sich aber noch nicht um eine Guidance,
fügte der CEO hinzu.
In den ersten drei Quartalen 2024 verringerte sich das operative
EBITDA gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr von 665,1 auf 601,9 Mio. Euro, die dazugehörige Marge
verschlechterte sich von 20,2 auf 17,7 Prozent. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen
(EBITDA) ging von 655 auf 536,7 Mio. Euro zurück. Vor Zinsen und Steuern halbierte sich der Gewinn (EBIT)
von 443 auf 217,6 Mio. Euro.
Im kommenden Jahr soll sich die Nachfrage jedenfalls erholen.
"Volumen ist der wichtigste Treiber - derzeit laufen unsere Werke auf Sparflamme", sagte Finanzvorstand
Gerhard Hanke in der heutigen Telefonkonferenz.
"Es war ein herausforderndes Jahr, es war ein
Jahr voller Überraschungen", resümierte Scheuch mit Blick auf das geopolitische und makroökonomische
Umfeld sowie die Überschwemmungen, die den Wohnungsneubau in den betroffenen Gebieten bis ins Jahr 2025
hinein monatelang verzögern. Auf komplett durchnässten Böden wird nicht gebaut. Im kommenden Jahr soll
die Neubautätigkeit durch niedrigere Zinssätze und staatliche Konjunkturprogramme wieder an Dynamik
gewinnen - "angetrieben durch die Ergebnisse der US-Wahlen, Initiativen der EU-Wohnungskommission und
verbesserte Marktbedingungen in Großbritannien/Irland und Osteuropa".