Wienerberger - Erste Group stuft Aktie von "Accumulate" auf "Hold" ab Kursziel für den weltgrößten
Ziegelhersteller aber von 30,0 auf 35,5 Euro nach oben revidiert
Die Analysten der Erste Group
haben ihr Anlagevotum für die Aktien von Wienerberger von "Accumulate" auf "Hold" zurückgenommen. Das
Kursziel für die Papiere des weltgrößten Ziegelherstellers wurde vom zuständigen Experten Michael
Marschallinger hingegen von 30,0 auf 35,5 Euro nach oben revidiert.
Die Erste Group verweist
auf die starke Kursentwicklung der Aktie seit November 2023 mit einem Plus von 38 Prozent. Damit seien
die Titel der "top ATX-Performer". Die Experten glauben, dass nun mittlerweile viel Positives im
Aktienkurs eingepreist ist und die Anleger das Risiko einer schwächeren Markterholung bei
Einfamilienhäusern in Westeuropa untergewichten.
Beim Gewinn je Aktie erwarten die Erste
Group-Analysten 2,74 Euro für 2024, sowie 3,61 bzw. 3,96 Euro für die beiden Folgejahre. Die
Dividendenausschüttungen für diesen Zeitraum lauten auf jährlich 1,0 bzw. 1,1 sowie 1,2 Euro pro
Anteilsschein.
Wir hatten Wienerberger vor einem Monat im Rahmen
unserer Serie über österreichische Marktführer bei einem Aktienkurs von 32,22 Euro als
kaufenswert herausgestellt (vgl. Börsenbrief 17/2024). Das erste Quartal stimmt uns keineswegs
sonderlich skeptisch. Unser Rat lautet somit: Gewinne laufen lassen.
Empfehlung auf Halten rückgestuft mit neuem Kursziel EUR 35,50/Aktie
Nach dem
Strategie-Update für das 1. Quartal 2024 haben wir unsere Schätzungen für Wienerberger überarbeitet und
erhöhen unser Kursziel auf EUR 35,50/Aktie (zuvor: EUR 30,0/Aktie)
Nach der starken
Kursentwicklung seit unserem letzten Update im November von knapp 40%, stufen wir unsere Empfehlung
jedoch von Akkumulieren auf Halten ab. Wir haben unsere Schätzungen für 2024 dabei leicht abgesenkt
aufgrund geringerer Beiträge der Terreal-Übernahme (Konsolidierung ab März statt Jänner 2024), geringerem
Wachstum sowie höheren Kosten für Strukturanpassungen. Mit unserer Schätzung für das operatives EBITDA
von EUR 874 Mio. liegen wir in der Mitte der Ergebnisspanne (EUR 860-890 Mio.).
Ausblick
Wir glauben, dass auf aktuellen Kursniveaus bereits viel Erholungspotenzial eingepreist ist und
die Gefahr einer langsameren Erholung des Marktes für Einfamilienhäuser in Westeuropa untergewichtet
wird. Während die Wohnbaudarlehen (als unser bevorzugter Frühindikator) auf eine Bodenbildung und
steigende Aktivitäten in Osteuropa (~28% des Umsatzes) hindeuten, ist der Trend in Westeuropa (~52% des
Umsatzes) nach wie vor abwärtsgerichtet. Die Preise für Wohnimmobilien kamen bis jetzt nur marginal von
ihren Hochständen 2022 zurück, sodass die Erschwinglichkeit von Wohnraum das Haupthindernis für den
Einfamilienhausbau bleibt. Wir denken daher, dass die Wachstumsannahmen speziell im 2. Halbjahr 2024
enttäuschen könnten.