Greenpeace reicht Klage gegen OMV Mega-Gasprojekt Neptun Deep in Rumänien ein Umweltschutzorganisation sieht gesetzliche Vorgaben verletzt - OMV würde 276 Millionen Tonnen CO2
verursachen
Greenpeace Rumänien reicht am Verwaltungsgericht Bukarest Klage gegen die
Genehmigung der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für das Mega-Gasprojekt Neptun Deep im Schwarzen Meer
ein. Laut Greenpeace hat die zuständige Umweltschutzbehörde die gesetzlichen Vorgaben bei der Genehmigung
der UVP des Offshore-Gasprojekts der OMV Petrom und Romgaz nicht eingehalten. Schwerwiegende Folgen für
den Klimaschutz und Risiken für Mensch und Natur wurden bei der Genehmigung außer Acht gelassen. Bei
erfolgreicher Klage muss das Projekt vorerst gestoppt und die Umweltverträglichkeitsprüfung neu
aufgerollt werden. Greenpeace fordert daher einen Baustopp, bis die zuständigen Gerichte ein Urteil
gefällt haben.
Marc Dengler, Klima- und Energieexperte bei Greenpeace: Der Bau von
Neptun Deep steht im Widerspruch zu jeglichen Klimaschutzbemühungen. Zu behaupten, dieses Mega-Gasprojekt
sei im Sinne der Umwelt und der Nachhaltigkeit ist nicht nur falsch, sondern auch verantwortungslos von
der OMV. Die Treibhausgasprognose ist mit Tricks beschönigt, das Risiko durch im Schwarzen Meer
treibenden Kriegsminen wird noch nicht mal erwähnt.
Neptun Deep ist das größte geplante
fossile Gasprojekt innerhalb der EU. Ab Ende 2027 wollen die OMV Petrom und der rumänische Staatskonzern
Romgaz dort insgesamt 100 Milliarden Kubikmeter klimaschädliches Gas fördern und damit 276 Millionen
Tonnen Treibhausgase verursachen. Das ist so viel wie Österreich in dreieinhalb Jahren ausstößt. Neben
der Umweltverträglichkeitsprüfung stehen auch noch die finale Baugenehmigung und die Genehmigung der
Offshore Öl- und Gasaufsichtsbehörde aus. Trotz der fehlenden Genehmigungen und Urteile haben OMV Petrom
und Romgaz bereits mit ersten Aufbauarbeiten an Land begonnen. Auch die Bohranlage Transocean
Barents ist bereits auf dem Weg in Richtung der rumänischen Hafenstadt Constanta.