Q1/25 EBITDA über Erwartungen unterstützt durch positive Sondereffekte, Ausblick 2025 bestätigt

Lenzing publizierte gestern ihre Zahlen für das 1. Quartal 2025, die vor allem dank positiver Sondereffekte von EBITDA- bis Nettoergebnis über unseren Erwartungen lagen. Der Faserkonzern steigerte seinen Q1-Umsatz um 4,8% J/J auf EUR 690,2 Mio. getrieben durch höhere Faserumsätze (+3,5% J/J) und Zellstoffumsätze (+9,1% J/J). Das Betriebsergebnis (EBIT) konnte auf EUR 74,3 Mio. gesteigert werden (Q1/24: EUR 1,5 Mio.) unterstützt von den positiven Effekten des Kostensparprogramms sowie positiven Sondereffekten in Höhe von EUR 34,7 Mio. (Verkauf überschüssiger EU-Emissionszertifikate von EUR 25,5 Mio. sowie positive Zeitwertveränderung von biologischen Vermögenswerten von EUR 9,2 Mio.). Trotz des im Jahresvergleich tiefer ins Minus gesunkenen Finanzergebnisses, drehte das Nettoergebnis nach Minderheiten und Hybridkapital erstmals seit dem Q3/2022 wieder in den positiven Bereich mit EUR 4,7 Mio. (1Q/24: EUR -32,0 Mio.). Der freie Cashflow lag mit EUR 14,5 Mio. jedoch deutlich unter dem Vorjahreswert von EUR 87,3 Mio.

Ausblick

Der Vorstand erwartet für 2025 unverändert ein höheres EBITDA im Vergleich zu 2024. Das Kostensparprogramm soll ab heuer jährlich wiederkehrende Einsparungen von über EUR 180 Mio. liefern, nachdem im Geschäftsjahr 2024 bereits über EUR 130 Mio. realisiert wurden. Lenzing ist mit seiner globalen Präsenz mit Produktionsstandorten in den USA, Asien und Europa auch relativ gut positioniert, mit den negativen Auswirkungen der Eskalation der internationalen Handelskonflikte zurecht zu kommen. In enger Zusammenarbeit mit seinen Partnern und Kunden ist der Konzern bereit verschiedene Abhilfemaßnahmen zu implementieren, wie z. B. die Verlagerung von Fasermengen zwischen den Produktionsstandorten und die Umstellung von Lieferwegen. Trotz der ermutigenden Fortschritte im Sparprogramm bleibt die Ergebnisvisibilität im aktuell herausfordernden Marktumfeld insgesamt gering, erschwert durch die Unsicherheiten im Zusammenhang mit den US-Zöllen. Das Konsumklima und Kaufneigung bleiben unter Druck und die Erholung der Textilmärkte ist nach wie vor nur langsam und ungleichmäßig. Dies spiegelt sich auch in der vorsichtigen Prognose des Unternehmens für 2025 wider. Wir stufen die Lenzing-Aktie mit einer Halten-Empfehlung ein.

Erste Bank