Russische AO Raiffeisenbank wird nach heutiger Gerichtsentscheidung in Russland für
Q4/2024 eine Rückstellung buchen
Wien, 20. Jänner 2025. In dem von Rasperia Trading Limited („Rasperia“) gegen die STRABAG SE, deren
österreichische Kernaktionäre und die hundertprozentige russische Tochter der Raiffeisen Bank
International (RBI), AO Raiffeisenbank, eingeleiteten Gerichtsverfahren hat ein russisches Gericht
heute sein Urteil verkündet. Es hat entschieden, dass die STRABAG SE und ihre österreichischen
Kernaktionäre EUR 2,044 Milliarden an Rasperia zahlen müssen und das Urteil gegen
Vermögenswerte der AO Raiffeisenbank vollstreckt werden kann.
Die AO Raiffeisenbank wird gegen dieses Urteil Berufung einlegen, die aufschiebende Wirkung hat.
Abhängig von weiteren Entwicklungen vor den russischen Gerichten wird die RBI – in voller
Übereinstimmung mit EU-Sanktionsrecht – in Österreich rechtliche Schritte einleiten, um zur
Schadensminderung auf Vermögenswerte von Rasperia in Österreich zugreifen zu können.
Die AO Raiffeisenbank wird gemäß IFRS und russischen Rechnungslegungsstandards für das
4. Quartal 2024 eine Rückstellung buchen. Nach Vorliegen eines externen Prüfungsurteils würde diese
Rückstellung den heute der Rasperia vom russischen Gericht zugesprochenen Betrag (EUR 2,044
Milliarden) berücksichtigen abzüglich der erwarteten Erlöse aus der Vollstreckung von Ansprüchen in
die österreichischen Vermögenswerte von Rasperia. Diese bestehen aus 28,5 Millionen STRABAG-SEAktien, einschließlich den damit verbundenen Dividendenansprüchen für 2021, 2022 und 2023 sowie
dem Ausschüttungsanspruch aus einer im März 2024 erfolgten Kapitalherabsetzung.
In seinem Urteil ist das russische Gericht auch dem Antrag von Rasperia gefolgt, wonach die
Eigentumsrechte an den von Rasperia gehaltenen Aktien der STRABAG SE an die AO Raiffeisenbank
übertragen werden sollen. Russische Urteile haben jedoch in Österreich keine bindende Wirkung,
weshalb die Übertragung der Aktien nicht durchsetzbar ist. Darüber hinaus sind die STRABAG-SEAktien der Rasperia aufgrund von EU-Sanktionen eingefroren, was ihre Übertragung derzeit ebenfalls
verhindert.

>Abhängig von weiteren Entwicklungen vor den russischen
>Gerichten wird die RBI – in voller
>Übereinstimmung mit EU-Sanktionsrecht – in Österreich
>rechtliche Schritte einleiten, um zur
>Schadensminderung auf Vermögenswerte von Rasperia in
>Österreich zugreifen zu können.

Diese
>bestehen aus 28,5 Millionen STRABAG-SEAktien, einschließlich
>den damit verbundenen Dividendenansprüchen für 2021, 2022 und
>2023 sowie
>dem Ausschüttungsanspruch aus einer im März 2024 erfolgten
>Kapitalherabsetzung.


Interpretiere ich das richtig, das damit defacto RBI legal an die Assets kommt die sie mit ihrer komplizierten Konstruktion nicht loseisen konnte?

Lokale Abschreibung in Rußland ist eh wurscht.

gefickt eingeschädelt lol

>gefickt eingeschädelt lol


Wenn meine Interpretation stimmt sollte es eigentlich heute eine entsprechende Kursreaktion geben. Gespannt.

Russische Justiz, wo Kläger mehr bekommen als gefordert...

Bereits vergangene Woche hatten Vertreter der RBI gegenüber der APA betont, dass sie den Wert der Strabag-Aktien des russischen Aktionärs jedenfalls "deutlich niedriger" als Rasperia selbst einschätzten. Zur Bestätigung dieser Beurteilung hatte Raiffeisenbank Russland am 16. Jänner beim russischen Gericht auch die Durchführung einer unabhängigen Expertise beantragt. Die Richterin lehnte jedoch am Montag überraschend diesen sowie weitere Anträge der beklagten Parteien ab und ging von Einschätzungen der Klägerin aus, die mit anfänglich 1,983 Mrd. Euro einen etwas niedrigere Schadenersatz als nun zugesprochen gefordert hatte. Der Wert der im Besitz von Rasperia stehenden Strabag-Aktien selbst war Ende August 2024 vom russischen Kläger mit 1,7 Mrd. Euro beziffert worden.

>Wenn meine Interpretation stimmt sollte es eigentlich heute
>eine entsprechende Kursreaktion geben. Gespannt.


Negativ... Oder ist das bisher nur der Reflex auf die Headline "Große Abschreibung"?

Ich hätte es auch so interpretiert. Allerdings erst, wenn die Sanktionen aufgehoben werden - oder?

War die Reaktion nicht vielleicht schon die Erholung der letzten Tage?

Heute scheint es ja vorbörslich mal nicht so gut zu laufen. Aber auch keine Wunder, wenn man sich diverse Artikel aus den Zeitungen so durchliest. Da steht nur etwas über die 2 Mrd. Zahlung. Jedoch nichts über mögliche Ansprüche auf die Aktien, geschweige denn, dass das russ. Gerichtsurteil keinerlei Auswirkungen auf die RBI hat.

Naja, wir werden ja sehen!

>Heute scheint es ja vorbörslich mal nicht so gut zu laufen.
>Aber auch keine Wunder, wenn man sich diverse Artikel aus den
>Zeitungen so durchliest. Da steht nur etwas über die 2 Mrd.
>Zahlung. Jedoch nichts über mögliche Ansprüche auf die Aktien,
>geschweige denn, dass das russ. Gerichtsurteil keinerlei
>Auswirkungen auf die RBI hat.

Jetzt hat der Standard es bemerkt:

Raiffeisens Russland-Problem: Könnte ein Gerichtsurteil Abhilfe schaffen?

Interessanterweise ähnelt das – zumindest auf den ersten Blick – einem bereits geplanten Deal, der aufgrund der Sanktionen der EU und der USA gegen Russland vor einem halben Jahr abgesagt werden musste.

https://www.derstandard.at/story/3000000253762/raiffeisens-russland-problem-koennte-ein-g erichtsurteil-abhilfe-schaffen

Wer trickst nun wen aus, oder gewinnen plötzlich gar beide?

Wien. Kann sich jeder russische Oligarch sein sanktioniertes Vermögen über russische Gerichte freiklagen? Können europäische Unternehmen nun doch auf beschlagnahmte Werte der Russen zugreifen? Eine mögliche Vermögensverschiebung rund um die russische Investmentgesellschaft Rasperia, den österreichischen Baukonzern Strabag und die in Russland engagierte Bank Raiffeisen zieht die Aufmerksamkeit der Unternehmens- und Justizwelt nach Österreich. Dabei geht es um eine Größenordnung, die seit Beginn des Ukraine-Krieges ungesehen war, wie die Grafik aufschlüsselt.

Paywall:

https://www.diepresse.com/19279785/raiffeisens-milliardenstreit-mit-russland-wer-trickst- nun-wen-aus-oder-gewinnen-ploetzlich-gar-beide

>Wer trickst nun wen aus, oder gewinnen plötzlich gar beide?
>
>Wien. Kann sich jeder russische Oligarch sein sanktioniertes
>Vermögen über russische Gerichte freiklagen? Können
>europäische Unternehmen nun doch auf beschlagnahmte Werte der
>Russen zugreifen? Eine mögliche Vermögensverschiebung rund um
>die russische Investmentgesellschaft Rasperia, den
>österreichischen Baukonzern Strabag und die in Russland
>engagierte Bank Raiffeisen zieht die Aufmerksamkeit der
>Unternehmens- und Justizwelt nach Österreich. Dabei geht es um
>eine Größenordnung, die seit Beginn des Ukraine-Krieges
>ungesehen war, wie die Grafik aufschlüsselt.
>
>Paywall:
>
>https://www.diepresse.com/19279785/raiffeisens-milliardenstreit-mit-russland-wer-trickst- nun-wen-aus-oder-gewinnen-ploetzlich-gar-beide

und wie immer ohne paywall, falls jemand keinen account hat

https://www.diepresse.com/19279785?giftcode=749fa8d811d8f673caf7f2a6735a8a9019881c66&utm_ source=web&utm_medium=web&utm_campaign=artikelschenken

Danke dir, hab es schon zweimal gelesen, verstehe es aber (noch) nicht (Auswirkung RBI bzw. eine/meine mögliche Investition in STRABAG).


Gruß