Palfinger - Deutsche Bank bekräftigt "Buy" und Kursziel 37,0 Euro Nach Zahlenvorlage
Die
Analysten der Deutschen Bank haben die Kaufempfehlung "Buy" für die Aktien des Kranherstellers Palfinger
bestätigt. Auch das Kursziel beließ Analyst Lars Vom-Cleff nach der Zahlenveröffentlichung am Freitag
unverändert bei 37,0 Euro.
Im ersten Halbjahr 2024 ging der Umsatz auf 1,175 Mrd. Euro
zurück, es blieb aber ein Konzerngewinn von 68,3 Mio. Euro, eine Steigerung um 7,9 Prozent. "Die
Tatsache, dass 40 % des Umsatzes von Palfinger in der Bauindustrie erwirtschaftet werden, sorgt für
Gegenwind, und die kurzfristigen Aussichten sind eher vage", hieß es von den Experten der Deutschen Bank.
Auch die Akzeptanz weiterer Preiserhöhungen durch die Kunden scheine eher unwahrscheinlich, "aber
zumindest hat Palfinger bisher keine Auftragsstornierungen zu verzeichnen."
Die
Gewinnprognosen der Deutschen Bank für Palfinger liegen unverändert bei 2,11 Euro je Aktie für das
Geschäftsjahr 2024 und bei 3,61 (2025) und 4,10 Euro (2026) für die beiden Folgejahre. Für 2024 wird eine
Dividendenausschüttung von 1,00 Euro je Aktie prognostiziert. Für 2025 wird eine Ausschüttung von 1,10
Euro je Aktie erwartet und für 2026 rechnen die Experten mit 1,20 Euro pro Aktie.
Starkes 1H24, schwächere Entwicklung ab 3Q24, Ausblick 2024 bestätigt
Palfinger berichtet im
1H24 trotz schwierigem Marktumfeld in Europa ein gutes Ergebnis, welches durch die Abarbeitung des hohen
Auftragstandes erzielt werden konnte. Der Umsatz lag mit EUR 1.175,4 Mio. (-3,3% J/J) zwar leicht unter
dem Vorjahreszeitraum, das EBIT war allerdings beinahe unverändert, wodurch die EBIT-Marge bei 9,5% and
damit über dem Vorjahreswert von 9,2% zu liegen kam. Unterm Strich legte der Halbjahresgewinn sogar um
7,9% auf EUR 68,3 Mio. zu.
Hauptergebnistreiber war die Region Nordamerika, in der Region APAC
gab es eine starke Nachfrage nach Ladekränen in Indien während in China noch kein positiver Trend
erkennbar war. Sorgenkind bleibt die schwache Nachfrage in Europa vor allem in den Kernmärkten
Deutschland, Frankreich und Skandinavien. Der Auftragsstand beläuft sich Ende März auf EUR 1,09 Mrd.
(-11% zum Q4/23) mit einer Visibilität bis ins Q4/24.
Ausblick
Das Management
bestätigte den Ausblick für 2024 mit einem leichten Umsatzrückgang gegenüber dem Rekordjahr 2023 (2023:
EUR 1,45 Mrd.) sowie einem Rückgang des EBIT um rund 20% (2023: EUR 210 Mio.). Die Guidance 2027 (Umsatz
EUR 3 Mrd., 10% EBIT-Marge) bleibt aufrecht. Die 1H-Zahlen sind sehr solide und Palfinger hat die
Produktion in Europa bereits zurückgefahren, um Lagerbestände an Halb- und Fertigwaren vor allem in
Europa zu reduzieren. Der Auftragsbestand bietet nun eine Visibilität bis ins 4Q24. Während der einst
hohe Auftragsstand in den letzten Quartalen schrittweise abgebaut worden war, dürfte der Auftragseingang
nun doch langsam einen Boden gefunden zu haben. Demnach sollte das Geschäftsvolumen ab dem 3Q24 niedriger
sein, könnte sich aber auf diesem niedrigeren Niveau stabilisieren. Die Auswirkung auf die Profitabilität
wird aber stärker sein. Wir stellen uns darauf ein, dass wir in den kommenden Quartalen und auch
zumindest noch im 1H25 mit EBIT Margen um die 6% rechnen können, also doch deutlich unter den Werten des
1H24. Für eine deutlichere Geschäftsbelebung und Verbesserung der Profitabilität wird eine deutlich
bessere Bautätigkeit in Palfinger starken Europäischen Kernmärken notwendig sein. Wir bleiben mit unserer
Halten-Empfehlung weiter an der Seitenlinie bis eine deutliche Belebung der Entwicklungs- und
Bautätigkeit in Europa und speziell in Deutschland zu sehen ist.