Erste Bank selbst:
Erste Group plant Erwerb eines beherrschenden 49%-Anteils an Santander Bank
Polska Group S.A. sowie eines 50%-Anteils an Santander Towarzystwo Funduszy Inwestycyjnych S.A. von Banco
Santander S.A. für einen Gesamtpreis von 7,0 Milliarden Euro in bar und sichert sich damit Zugang zu
einem der wachstumsstärksten und profitabelsten Bankenmärkte Europas
Erwerb soll vollständig aus
eigener Kraft finanziert werden, u.a. mittels Streichung des 700-Millionen-Euro-Aktienrückkaufprogramms
und temporärer Reduzierung der Dividenden-Ausschüttungsquote für 2025
Im Jahr 2026 soll die
CET1-Quote 14,25% übersteigen, was auch das neue Zielniveau der Erste Group darstellt
Gewinn je
Aktie (EPS) und Verzinsung des materiellen Eigenkapitals (ROTE) steigen durch die Transaktion
signifikant
Die Erste Group Bank AG („Erste Group“) und Banco Santander S.A. („Santander
Group“) haben heute bekanntgegeben, dass sie eine Vereinbarung geschlossen haben, wonach die Erste Group
einen 49%-Anteil an der Santander Bank Polska Group S.A. („Santander Bank Polska“) für 584 Złoty je
Aktie in bar (rund 6,8 Milliarden Euro) und einen 50%-Anteil an Santander Towarzystwo Funduszy
Inwestycyjnych S.A. („Santander TFI“) für rund 0,2 Milliarden Euro in bar von der Santander Group
erwirbt. Der Gesamtpreis dieser Transaktionen beträgt 7,0 Milliarden Euro in bar.
Die
Santander Bank Polska ist nach Vermögenswerten die drittgrößte Bank Polens mit einem Marktanteil von über
8% (basierend auf dem Transaktionsumfang per Dezember 2024). Das Institut gehört zu den profitabelsten
Banken des Landes und bietet ein umfassendes Angebot an Finanzprodukten für Privatkund:innen, kleine und
mittlere Unternehmen sowie größere Firmenkunden. Santander TFI ist ein Vermögensverwalter, der per Ende
2024 Vermögenswerte (AUM) in Höhe von 6 Milliarden Euro verwaltet hat.
Infolge der Transaktion
soll der Gewinn je Aktie (EPS) der Erste Group im Jahr 2026 um mehr als 20% und die Verzinsung des
materiellen Eigenkapitals (ROTE) auf etwa 19% steigen, im Vergleich zu den aktuellen Konsensprognosen von
etwa 15%.
Peter Bosek, CEO der Erste Group, sagte: „Mit dem geplanten Erwerb eines
beherrschenden Anteils an der Santander Bank Polska erfüllen wir ein langgehegtes strategisches Ziel: Als
das führende Kreditinstitut in Zentral- und Osteuropa bauen wir unsere Präsenz in der Region weiter aus
und expandieren in einen der dynamischsten und profitabelsten Bankenmärkte Europas. Zudem haben wir eine
neue strategische Kooperation mit der Santander Group geschlossen, um unsere jeweiligen Stärken zum Wohle
unserer Kundinnen und Kunden in unseren Kernregionen einzusetzen. Die Erste Group wurde mit einem klaren
Zweck gegründet: Wohlstand und finanzielle Gesundheit zu fördern. Die heutige Ankündigung ermöglicht es
uns, weitere Millionen Menschen dabei zu unterstützen.“
Stefan Dörfler, CFO der Erste Group,
ergänzte: „Der Erwerb eines beherrschenden Anteils an der Santander Bank Polska wird profitables wie
wertschaffendes Wachstum ermöglichen. Damit setzen wir unser Kapital effektiv ein, um attraktive Renditen
für unsere Aktionärinnen und Aktionäre zu erzielen. Unsere Kapitalsituation ist so stark, dass wir diesen
Erwerb komplett mit eigenen Mitteln finanzieren können.“
Kritische Masse bei Markteintritt
Santander Bank Polska verschafft der Erste Group unmittelbar bei Markteintritt die notwendige kritische
Masse in Polen. Die Erste Group würde ihre Position als das führende Kreditinstitut in Zentral- und
Osteuropa stärken, indem sie das Kreditvolumen in der Region per Dezember 2024 von 94 Milliarden Euro auf
131 Milliarden Euro erhöht.
Die Erste Group würde zudem durch den Erwerb der Santander Bank
Polska ihre gesamte Kundenbasis um rund 36% auf etwa 23 Millionen Kund:innen vergrößern. Die Kundenbasis
in Zentral- und Osteuropa, ohne Österreich, würde um rund 50% auf etwa 18 Millionen Kund:innen steigen.
Der Markt potenzieller Bankkund:innen in der CEE-Region würde um etwa 66% auf 78 Millionen anwachsen.
Polen hat in den vergangenen 25 Jahren eine der höchsten realen BIP-Wachstumsraten in Europa
verzeichnet und der Bankensektor des Landes ist im Vergleich zu den meisten anderen europäischen Ländern
nach wie vor unterversorgt. Die geplante Transaktion würde der Erste Group Zugang zu einem der am
schnellsten wachsenden und profitabelsten Bankenmärkte Europas mit attraktiven, langfristigen
Wachstumsaussichten ermöglichen.
Vollständig aus Eigenmitteln finanzierter Erwerb
Die
Erste Group würde den geplanten Erwerb vollständig aus eigenen Mitteln finanzieren, unter anderem durch
die Streichung des am 28. Februar 2025 bekanntgegebenen Aktienrückkaufprogramms im Volumen von 700
Millionen Euro, einer temporären Reduzierung der Dividenden-Ausschüttungsquote auf maximal 10% des
Nettogewinns für das Geschäftsjahr 2025 sowie verschiedene Maßnahmen zur Optimierung des Risikoprofils
der Bilanz. Bei Abschluss der Transaktion, die vorbehaltlich der Erfüllung der Closing-Bedingungen um das
Jahresende 2025 erwartet wird, sollte die harte Kernkapital-Quote (CET1) über 13,5% liegen. Im Jahr 2026
soll die CET1-Quote dann 14,25% übersteigen, was auch das neue Zielniveau der Erste Group darstellt. Die
Dividende für das Geschäftsjahr 2024 in Höhe von 3 Euro je Aktie bleibt unverändert und wird,
vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung, am 28. Mai 2025 ausgezahlt. Ziel der Erste Group
ist es, mit dem Geschäftsjahr 2026 zur ursprünglichen Dividenden-Ausschüttungsquote von 40 bis 50%
zurückzukehren.
Verbesserte Ausschüttungsfähigkeit
Das Gewinnprofil der Erste Group und
die damit verbundene Ausschüttungsfähigkeit würden sich nach dem Abschluss des Anteilskaufs signifikant
verbessern. Für 2026 wird, gemessen an den jüngsten Konsensprognosen, ein Anstieg des Gewinns je Aktie
(EPS) um mehr als 20% erwartet. Die Eigenkapitalverzinsung (ROE) soll 2026 auf etwa 16% und die um
immaterielle Vermögenswerte bereinigte Eigenkapitalverzinsung (ROTE) auf etwa 19% steigen. Die
Kapitalrendite (ROI) sollte im ersten Jahr (2026) bei etwa 11% liegen und somit ungefähr mit der
Verzinsung auf alternative Kapitalverwendungen vergleichbar sein.
Details der Transaktion
Die Erste Group beabsichtigt 49% der ausstehenden Stammaktien der Santander Bank Polska von der
Santander Group für einen Barpreis von 584 Złoty je Aktie zu erwerben. Damit würde die Erste Group
zur größten Aktionärin der Bank werden und die De-Facto-Kontrolle über die Santander Bank Polska
erhalten. Als größte Einzelaktionärin hätte die Erste Group so die Möglichkeit, Positionen im
Aufsichtsrat zu besetzen und über die Vertretung in diesem Gremium Mitglieder des Vorstands zu benennen.
Nach Abschluss der Transaktion würde die Santander Bank Polska zudem vollständig in der Bilanz der Erste
Group konsolidiert werden.
Vor Abschluss des geplanten Erwerbs plant die Santander Group den
60%-Anteil an der Santander Consumer Bank S.A. („Santander Consumer Bank“) zu erwerben, den sie noch
nicht besitzt und derzeit von der Santander Bank Polska gehalten wird. Damit würde die Santander Group
100% dieses Geschäfts halten. Nach Abschluss dieser Transaktion würde die Santander Bank Polska per
Dezember 2024 pro forma über ein Netto-Kreditvolumen von mehr als 37 Milliarden Euro verfügen. Hinzu
kommen über 50 Milliarden Euro Kundeneinlagen und rund 67 Milliarden Euro an Vermögenswerten. Der
Nettogewinn der bei der Erste Group verbleibenden Einheit würde nach Bereinigung der
CHF-Hypothekenrückstellungen bei rund 1,7 Milliarden Euro liegen.
Zusätzlich beabsichtigt die
Erste Group, einen 50%-Anteil an Santander TFI von der Santander Group zu erwerben, wobei die restlichen
50% direkt von der Santander Bank Polska gehalten werden.
Der Abschluss der Transaktion steht
unter dem Vorbehalt der üblichen regulatorischen Genehmigungen, insbesondere seitens der polnischen
Finanzaufsichtsbehörde (KNF) und kartellrechtlicher Genehmigungen durch die Europäische Kommission.
Vorbehaltlich der regulatorischen Genehmigungen und weiterer aufschiebender Bedingungen, einschließlich
des Abschlusses des Verkaufs der Santander Consumer Bank an die Santander Group, wird das Closing der
Transaktion um das Jahresende 2025 erwartet.
Strategische Kooperation zwischen Erste Group und
Santander Group
Zusätzlich zu den heute bekannt gegebenen Transaktionen haben die Erste Group und
die Santander Group eine separate strategische Kooperation in den Bereichen Corporate und Investment
Banking (CIB) sowie Zahlungsverkehr angekündigt, die für ausgewählte Kernregionen gilt. Diese Kooperation
zielt darauf ab, die lokale Präsenz, Produktkompetenz und Kundenbasis beider Banken zu nutzen, indem die
Expertise der Erste Group in Zentral- und Osteuropa, die nun auch Polen umfasst, mit den führenden
Positionen der Santander Group im Vereinigten Königreich, Europa sowie Nord- und Südamerika
kombiniert.
Im Rahmen dieser Kooperation planen beide Banken ihren jeweiligen CIB-Kund:innen
lokale Lösungen und Marktexpertise über alle Geschäftsbereiche hinweg anzubieten. Dies soll über ein
Empfehlungsmodell erfolgen, das nahtlose Kundeninteraktion und Serviceangebote ermöglicht. Die
CIB-Kund:innen der Erste Group werden auch vom Zugang zu den wertschaffenden Lösungen der Santander Group
profitieren, darunter Beratungs-, Kapitalmarkt- und Projektfinanzierungslösungen. Darüber hinaus
beabsichtigen die Banken, bedeutende Kooperationsmöglichkeiten im Zahlungsverkehrssektor zu
erschließen.
J.P. Morgan SE ist Finanzberater, Rymarz Zdort Maruta und Wolf Theiss sind
Rechtsberater der Erste Group im Rahmen dieser Transaktion.
https://www.erstegroup.com/de/news-media/presseaussendungen/2025/05/05/erste-spl