Erste Group vergab 2023 soziale Finanzierungen um 125 Mio. Euro Seit 2016 wurden soziale Kredite um
rund 600 Mio. Euro vergeben
Die Erste Group hat im Vorjahr in ihren Kernmärkten Österreich,
Ungarn, der Slowakei, Tschechien, Kroatien, Rumänien und Serbien 125,5 Mio. Euro in soziale
Finanzierungen gesteckt. Von den Mitteln gingen mehr als die Hälfte (52 Prozent) an Start-ups, mehr als
ein Viertel (27 Prozent) wurde an soziale Organisationen vergeben und knapp ein Fünftel floss (19
Prozent) an Kleinstunternehmen. Das geht aus dem "Social Banking Impact Report" der Erste Group
hervor. Die verbleibenden 2 Prozent der finanziellen Mittel gingen an Personen in "finanziellen
Schwierigkeiten" - gemeint sind Menschen, die überschuldet oder vom Finanzleben ausgeschlossen sind, die
kaum Finanzbildung haben oder unter prekären Wohnbedingungen leiden. Für sie können über soziales Banking
Bankkonten, soziale Wohnprogramme oder Finanzbildungs-Trainings zur Verfügung gestellt werden.
Mit dem Geld seien im Vorjahr rund 6.400 Kundinnen und Kunden unterstützt worden. Seit dem Start der
Initiative 2016 seien soziale Kredite in Höhe von knapp 600 Mio. (595,6 Mio.) Euro an rund 47.300 Kunden
vergeben worden.
"Durch unsere Tätigkeit tragen wir maßgeblich zur Schaffung und Sicherung von
Arbeitsplätzen, zur Stärkung von sozialen Organisationen, zur Finanzierung von leistbarem Wohnraum und
dem Empowerment von Menschen aus gesellschaftlichen Randgruppen bei", sagte Peter Surek, CEO der Erste
Social Finance Holding. Bis 2030 will die Bank 1 Mrd. Euro in Form von sozialen Krediten vergeben
haben.
Die Finanzierung von Kleinstunternehmen, Start-ups oder sozialen Unternehmen erfolge
oft als Mezzanin-Finanzierung, schreibt die Bank. Mezzaninkapital ist ein nachrangiges Darlehen und eine
Mischform zwischen Eigen- und Fremdkapital, die die Kapitalbasis der Unternehmer stärkt, aber nicht in
die Eigentümerstruktur eingreift.
Der öffentliche Sektor greift zudem häufig auf Social Impact
Bonds zurück. Dabei werden Lösungen für soziale Herausforderungen wie Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit
oder Aufgaben im Gesundheitssektor von einem Impact-Investor vorfinanziert und vertraglich Wirkungsziele
vereinbart. Werden diese Ziele erreicht, zahlt die öffentliche Hand die Investition samt einer
Erfolgsprämie an den Kapitalgeber zurück. Damit sollen soziale Innovationen ohne den Einsatz von
Steuergeldern angestoßen werden.