Darum die negative Reaktion auf die Zahlen

Q4-Ergebnis schwächer als erwartet, 2022 dennoch Rekordjahr

Das vorläufige Q4-Ergebnis der OMV wurde gestern veröffentlicht und lag sowohl unter unserer Prognose als auch den Konsensus-Schätzungen. Das um Lagerhaltungsgewinne und -verluste (CCS) bereinigte operative Ergebnis vor Sondereffekten lag mit EUR 2,1 Mrd. zwar leicht über dem Vorjahresquartal jedoch um 40% unter dem Rekordwert im Q3/22. Im Geschäftsjahr 2022 konnte die OMV ihr operatives Ergebnis somit um fast 90% auf EUR 11,2 Mrd. steigern. Ausschlaggebend für das schwächere Q4-Ergebnis war der gesunkene Beitrag aus dem Segment Exploration & Production aufgrund niedrigerer Öl- und Gaspreise sowie negativer Einmaleffekte (Verlust im westeuropäischen Gasgeschäft, Steuern in Rumänien). Zulegen hingegen konnte das Ergebnis im Bereich Refining & Marketing dank höherer Raffineriemargen, dem ADNOC-Ergebnisbeitrag sowie Versicherungszahlungen für den Zwischenfall in Schwechat. Im Bereich Chemicals & Ma terials sank das operative Ergebnis vor Sondereffekten im Jahresvergleich deutlich, hauptsächlich aufgrund stark gesunkener Petrochemie-Margen und Lagerbewertungsverlusten. In Summe reduzierte sich der bereinigte Periodenüberschuss (CCS, vor Sondereffekten) im Q4 auf EUR 700 Mio. (Q4/21: EUR 1 Mrd.). Im Gesamtjahr erwirtschaftete die OMV ein bereinigtes Periodenergebnis von EUR 4,39 Mrd. (+53%) bzw. EUR 13,44/Aktie. Der Vorstand bestätigte den Dividendenvorschlag für 2022 von EUR 2,80/Aktie sowie die Sonderdividende von EUR 2,25/Aktie. Der Geschäftsbericht 2022 wird am 24. März veröffentlicht.

Ausblick

Für das Jahr 2023 rechnet die OMV mit einem Brent-Rohölpreis von USD 80/Fass (2022: USD 101) sowie einem durchschnittlich realisierten Gaspreis von rund EUR 35/MWh (2022: EUR 54/MWh). Das Q4-Ergebnis war etwas schwächer als erwartet, wobei vor allem die Solidaritätsabgabe in Österreich, der Preisdeckel in Rumänien, die sinkenden Öl- und Gaspreise sowie Lagerbewertungsverluste ergebnismindernd wirkten. Dennoch, 2022 war ein sehr starkes Jahr für die OMV und verglichen mit dem erwirtschafteten Gewinn ist die Aktie noch immer sehr günstig bewertet (KGV von 4x). Die Dividendenrendite 2022 von rund 11% ist mit Abstand die höchste im ATX.

Erste Bank

Kepler Cheuvreux bestätigt für OMV die Empfehlung Kaufen - und reduziert das Kursziel von 65,0 auf 60,0 Euro.

durchschnittliches Kursziel: 55,85 Euro.

LBBW bestätigt für OMV die Empfehlung Kaufen - und reduziert das Kursziel von 63,0 auf 60,0 Euro.

durchschnittliches Kursziel: 56,1 Euro.

Wood & Co erhöht für OMV die Empfehlung von Halten auf Kaufen - und das Kursziel von 44,9 auf 53,9 Euro.

durchschnittliches Kursziel: 56,63 Euro.

Societe Generale bestätigt für OMV die Empfehlung Kaufen - und reduziert das Kursziel von 63,0 auf 55,0 Euro.

durchschnittliches Kursziel: 56,54 Euro.

Raiffeisen Research bestätigt für OMV die Empfehlung Kaufen - und reduziert das Kursziel von 68,0 auf 60,0 Euro. Nun nicht mehr das höchste aller Kursziele.

durchschnittliches Kursziel: 56,09 Euro.