Der Rückkauf der Partizipationsscheine der Volksbank Vorarlberg ist abgeschlossen. Etwa 40% der
ausstehenden PS wurden der Volksbank zu Preisen angeboten, welche die Volksbank angenommen hat. Die
Preisspanne war mit EUR 12,-- bis EUR 45,-- recht groß. Erfreulich für alle, die deutlich mehr als den
gegenwärtigen Börsenkurs von EUR 25,-- erhalten haben. Andererseits nicht nachvollziehbar warum auch PS
zu Preisen deutlich unter dem Börsenkurs angeboten wurden. Die Vorgangsweise der Preisfindung mag
von Marktbeobachtern als nicht fair oder kundenfreundlich empfunden werden – im Endeffekt obliegt es
jedoch jedem Marktteilnehmer seine PS anzubieten oder eben nicht. Zu den Auswirkungen: Die
Anzahl der PS hat sich mit dem Rückkauf um ca. 40% reduziert. Das bedeutet jedoch, dass der Gewinn je PS
in Zukunft um ca. 66% höher ist als bisher (der Gewinn verteilt sich auf eine geringe Anzahl an
PS-Besitzer). Ein langfristig realistischer Gewinn der Gesellschaft von EUR 10 Mio. bedeutet hiermit
einen unglaublichen Gewinn je PS von ca. EUR 45,-- Das Eigenkapital oder Buchwert je PS hat sich
durch den Rückkauf ebenfalls verändert und beträgt nunmehr unter Berücksichtigung des
Geschäftsanteilskapitals der Genossenschafter ca. EUR 400,-- je PS (vor dem Rückkauf lag der Wert bei ca.
EUR 300,-- je PS). Die derzeit im Verhältnis zum Gewinn unglaublich niedrige Dividende wird unter
Berücksichtigung der neuen Anteilsverhältnisse sowie der auslaufenden regulatorischen Beschränkungen auf
ein angemessenes Niveau angehoben werden müssen. Für zukünftige Rückkäufe oder Abfindungen wissen
die Anleger nunmehr, dass die Volksbank bereit ist EUR 45,-- pro Partizipationsschein zu bezahlen. Die
Börsengeschichte zeigt, dass die ersten Rückkäufe bei einem Rückzug von der Börse meist mit den
niedrigsten Kursen stattfinden. Die EUR 45,-- stellen aus meiner Sicht damit die Untergrenze für eine
Diskussion über eine Abfindung dar. Zusammenfassend ein guter Versuch der Volksbank
Partizipationsscheine zu Preisen deutlich unter dem Substanzwert einzusammeln. Eine langfristige
Behebung des Problems der Volksbank mit ihren Partizipationsscheinen konnte hiermit nicht erreicht
werden. Immerhin ist der Volksbank PS der letzte an der Wiener Börse verbliebene Partizipationsschein
einer österreichischen Bank. Vielleicht erkennt die Volksbank irgendwann die Zeichen der Zeit und schafft
eine zukunftsfähige Lösung des Problems. Das würde dem Börsekurs, dem Image der Volksbank Vorarlberg und
damit dem ganzen Volksbank Sektor gut tun. Ich lade alle Anleger der Vorarlberger Volksbank hiermit
zur Diskussion in diesem Forum über die weitere Entwicklung ein.