Editiert am 20-09-07 um 12:49 PM durch den Thread-Moderator oder
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Wolford: Ein Tropfen auf dem heissen Stein
von Susanne Leiter
Trotz
der niedrigen Dividende steht Wolford im Vergleich attraktiv da
Darf's ein bisserl mehr
sein? Wolford-Aktionäre kamen mit einem lachenden und einem weinenden Auge aus der am vergangenen Freitag
abgehaltenen Hauptversammlung heraus. Lachend deshalb, weil erstmals nach sieben mageren Jahren eine
Dividende ausgeschüttet wird. Weinend, weil sie ruhig etwas höher ausfallen hätte können. Auf der
Bilanzpressekonferenz wurde vor wenigen Wochen noch eine Ausschüttung von rund einem Drittel auf den
Gewinn versprochen. Somit eine Dividende von etwa 45 Cent. Auch das wäre schon nicht berauschend gewesen
(die Dividendenrendite läge hier bei knapp 1,3 Prozent), da aber CEO Holger Dahmen immer noch mit der
Profitabilität seines Unternehmens zu kämpfen hat (die EBIT-Marge liegt mit 5,4 Prozent deutlich hinter
der Konkurrenz), zumindest ein akzeptables „Zuckerl" für die Anleger.
Letzten Endes sind es
aber dann nur 30 Cent je Aktie, die den Aktionären zufliessen werden. Das entspricht einer Ausschüttung
von 22,4 Prozent auf den Gewinn je Aktie, die Dividendenrendite liegt bei mageren 0,85 Prozent.
Zum Vergleich: Zuletzt wurde eine Dividende im Geschäftsjahr 1999/2000 ausgeschüttet, und zwar
0,73 Cent je Aktie. Das entsprach einer Ausschüttung von 80 Prozent auf den Gewinn je Aktie und einer
damaligen Dividendenrendite von 2,8 Prozent. Wurden damals übrigens zehn Prozent des Grundkapitals
ausgeschüttet, so sind es in diesem Jahr nur 4,13 Prozent.
Marge verbesserungswürdig.
Eine vorsichtige Ausschüttungspolitik scheint andererseits aber durchaus angebracht. Der in
diesem Zusammenhang bereits oft zitierte Turn-Around ist zwar gelungen, trotz allem hat Wolford noch
einiges an Arbeit vor sich. Ein Blick auf die EBIT-Margen von Wolford und der Peer Group macht das
deutlich: Während Wolford sich immer noch im mittleren einstelligen Bereich herumplagt, sind es bei der
Konkurrenz nahezu durchgehend zweistellige Margen. Bei Tod's sieht man so knapp 20 Prozent, ebenso wie
bei Dior und Richemont. Hugo Boss weist eine EBIT-Marge von knapp zwölf Prozent auf, und selbst bei
Escada, die zurzeit selbst mit einer Restrukturierung zu kämpfen hat, liegt die Marge noch mit 7,74
Prozent mehr als ein Drittel über der der Österreicher.
Dass trotz eines Umsatzwachstums von 16,7
Prozent im Geschäftsjahr 2006/07 höhere Margen verhindert wurden, liegt einmal mehr an der
Kostenstruktur. Vor allem die Materialkosten, die in diesem Zeitraum gleich um 22 Prozent zulegten,
liessen das EBIT dahinschmelzen. Und in diesem Jahr wird an der Profitabilität der Mitarbeiter gearbeitet
- das soll aber fast von selbst passieren, da im abgelaufenen Jahr die langen Anlernzeiten (von bis zu
acht Monaten) belasteten. Ob sich das schon im ersten Quartal auswirkt, bleibt noch abzuwarten.
Erschwerend kommt nämlich hinzu, dass das erste Quartal traditionell das umsatzschwächste bei kaum
veränderten Kosten ist. Allerdings lassen die bereits veröffentlichten Umsatzzahlen auf mehr hoffen: Um
16,9 Prozent steigerte sich hier der Wäschekonzern, damit sollte einmal der Grundstein für ein EBIT-Plus
gelegt sein. Trotz allem: Wer bereits in diesem Geschäftsjahr auf eine zweistellige EBIT-Marge hofft, der
wird nach Angaben des Unternehmens noch enttäuscht sein: Zweistellig soll sie nämlich erst im
Geschäftsjahr 2008/09 werden.
Fazit.
Doch nun zur Aktie selbst: Im Peer
Group-Vergleich hindert eine deutlich geringere Dividendenrendite Wolford nicht daran, ausgesprochen
attraktiv dazustehen. Bei allen anderen zur Bewertung herangezogen Kennzahlen stehen die Österreicher
besser da als der Median der Vergleichsgruppe. Beim geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis für dieses und
nächstes Jahr liegt Wolford rund 13 bzw. 16 Prozent unter dem Median, bei Kurs-Buchwert- und
Kurs-Umsatz-Verhältnis sind die Abschläge sogar noch deutlicher. Und mit einem erwarteten Gewinnwachstum
von knapp 38 Prozent lässt Wolford die Konkurrenz sowieso weit hinter sich. Und das wieder macht Hoffnung
auf eine etwas höhere Ausschüttung im kommenden Jahr. Wobei auch die Aktie selbst noch Potenzial nach
oben hat. Unser Kursziel liegt bei 40,5 € - rund 15 Prozent über dem aktuellen Kurs.
https://www.wirtschaftsblatt.at/home/boerse/analysen/259531/index.do?_vl_backlink=/home/b
oerse/analysen/index.do
Gute Analyse und 15% Potenzial bis KZ 40,50 € sind in Zeiten wie
diesen ganz ok.
Heute präsentiert sich Wolford auf Roadshow in London.
Austrian
Investor Day: Mit Unicredit (CA IB) und Wiener Börse sind folgende Unternehmen auf Roadshow in London:
Agrana, Andritz, AUA, bene, bwin, BWT, CA Immo /CA Immo International, Century Casinos, CWT, conwert,
EVN, Flughafen Wien, Immoeast/Immofinanz, Intercell, KTM, Mayr Melnhof, Meinl European Land Ltd., Pankl,
Polytec, Post, RHI, Rosenbauer, SBO, Semperit, Telekom Austria, Wiener Städtische, Wolford, Zumtobel
http://www.boerse-express.com/cgi-bin/page.pl?id=606615&
Morgen werden die
Q1-Zahlen veröffentlicht, welche von der RCB etwas schwächer erwartet werden...
34,600
34,810 34,6000 20.09.2007 11:54:48 -1,70%
Markttiefe
Volumen Geld Brief Volumen
1.350
34,600 34,810 300
412 34,560 35,000 1.500
33 34,550 35,100 2.050
300 34,520 35,500 560
300 34,510 36,000 500
Stay Long
GeWinn