EANS-News: Wolford Aktiengesellschaft / Kosteneinsparungen können Umsatzverluste teilweise
kompensieren
Quartalsbericht
Bregenz -
Umsatzrückgang um neun Prozent
Neues Restrukturierungsprogramm mit Einsparungspotenzial von mehr als 10 Mio. EUR aufgelegt
Marktoffensive in China gestartet
Geplante Rückkehr in die Gewinnzone bis zum Geschäftsjahr
2020/21
Bregenz, 15. März 2019: Die an der Wiener Börse notierte Wolford AG erzielte in den ersten
neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Umsatz von 108,2 Mio. EUR, er lag damit um 9,4 % unter
dem Vergleichswert des Vorjahres (119,4 Mio. EUR), bereinigt um Wechselkursveränderungen liegt das Minus
bei 9,0 %. Da das Unternehmen die laufenden Kosten substanziell verringert hat, konnte ein Gutteil der
fehlenden Umsatzerlöse in Höhe von 11,2 Mio. EUR ergebnisseitig aufgefangen werden, so dass sich das
operative Ergebnis nur um knapp eine Mio. EUR verschlechterte: Nach den ersten neun Monaten liegt das
EBIT bei -2,3 Mio. EUR nach -1,4 Mio. EUR im Vorjahr. Nach Steuern beläuft sich das Ergebnis infolge von
Steuernachzahlungen auf -4,2 Mio. EUR nach -2,6 Mio. EUR im Vorjahr.
Der Umsatzrückgang betraf
sowohl das Wolford-eigene Retail-Geschäft (-7,8 %) als auch den Wholesale-Bereich (-11,4 %), hingegen
konnte das eigene Online-Geschäft um 10,2 % zulegen. Wolford leidet wie der stationäre Modeeinzelhandel
weltweit unter dem anhaltenden Phänomen sinkender Kundenfrequenzen, zudem blieb das Weihnachtsgeschäft
deutlich hinter dem Vorjahr zurück: Allein im deutschen Modeeinzelhandel belief sich das Umsatzminus auf
-4 % (Quelle:
Textilwirtschaft).
Sinkende Fixkosten durch Optimierung der Kostenstruktur
/ höherer Marketingaufwand als Investition in zukünftiges Wachstum
Das bisherige
Restrukturierungsprogramm mitsamt Straffung der Unternehmensprozesse zeigt deutlich positive Wirkung: So
verringerten sich die Personalkosten in den vergangenen neun Monaten nachhaltig um 4,6 Mio. EUR auf 46,6
Mio. EUR. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl auf Vollzeitbasis sank in den ersten drei Quartalen um
102 auf nunmehr 1.354 Mitarbeiter. Auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken deutlich um 2,6
Mio. EUR auf 39,5 Mio. EUR, hingegen stieg der Cashflow aus Investitionstätigkeit von -0,8 Mio. EUR auf
-6,8 Mio. EUR. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres hat Wolford substanziell in den
neuen Marktauftritt investiert und hat in diesem Kontext wichtige Meilensteine erreicht: Im August 2018
hat das Unternehmen sein neues Schaufensterkonzept weltweit ausgerollt, Ende letzten Jahres hat es die
neue Bildsprache vorgestellt und Anfang 2019 einen Pilot-Shop mit neuem Shop-Konzept in Amsterdam
eröffnet. Der neue Marktauftritt hat zum Ziel, die Marke Wolford vor allem auch für jüngere
Konsumentinnen attraktiv zu machen.
Dank der erfolgreichen Kapitalerhöhung im Juli 2018 hat
sich die Eigenkapitalquote von 33 % auf 41 % erhöht. Im Zuge der erfolgten Rückzahlung von Bankdarlehen
sank die Nettoverschuldung zum 31. Januar 2018 von 29,0 Mio. EUR auf 20,2 Mio. EUR.
Restrukturierungsprogramm wird fortgesetzt
Nachdem die bisherigen Kosteneinsparungen nicht
ausreichen, um den Umsatzrückgang zu kompensieren, hat das Management ein weiteres
Restrukturierungsprogramm aufgesetzt, in der Produktion beispielsweise wurden die Kapazitäten bereits im
Januar reduziert. "Wir haben stets betont, dass unsere Restrukturierung ein laufender Prozess ist und die
internen Strukturen zum aktuellen Umsatzniveau passen müssen," erinnert Brigitte Kurz, Finanzvorstand der
Wolford AG.
Substanzielles Potenzial zur Kostenreduzierung hat das Management unter anderem im
Einkauf identifiziert: Im Rahmen des zentralen Einkaufsmanagements sollen alle Aktivitäten,
einschließlich des Zukaufs von Dienstleistungen, gebündelt werden. Insgesamt beläuft sich das
Einsparungspotenzial aller geplanten Restrukturierungsmaßnahmen bis zum Geschäftsjahr 2020/21 auf
deutlich über 10 Mio. EUR.
Marktoffensive in China
Gleichzeitig arbeitet das
Unternehmen weiter daran, den Umsatz wieder zu steigern. Dazu gehört nicht nur der neue Marktauftritt:
Zudem hat das Unternehmen vor kurzem Details zur geplanten Marktoffensive in China vorgestellt. Seit dem
1. Februar setzt die Wolford AG auf die Fosun Fashion Brand Management Company (FFBM) als neuen Partner
für das Management ihres Marktauftritts vor Ort: Sie ist Full-Service-Anbieter mit dem Fokus auf
Marketing und Vertrieb von Luxusmarken in China. Das erfahrene Team von FFBM verfügt über umfassende
Kontakte und sichert den kulturellen "fit" des Auftritts von Wolford in diesem Zukunftsmarkt mit seiner
stetig wachsenden Zahl luxusorientierter Konsumentinnen.
"Wir arbeiten intensiv daran, die
Grundlagen für erneutes Wachstum zu legen -und zwar genau dort, wo das künftige Wachstum zu erwarten
ist", betont Axel Dreher, CEO von Wolford. Es brauche Zeit, bis diese Marktoffensive sich nachhaltig im
Umsatz niederschlagen werde, doch mittelfristig soll der in China erzielte Umsatzanteil vergleichbar sein
mit dem der bisherigen Kernmärkte USA (20 % Umsatzanteil) und Deutschland (15 %).
Ausblick
Trotz der positiven Kosteneffekte aus der bisherigen Restrukturierung rechnet das Management
angesichts der negativen Umsatzentwicklung für das laufende Geschäftsjahr mit einem Verlust. Vor dem
Hintergrund der anhaltenden Marktschwäche hat der Vorstand zudem Ende Februar die Einleitung umfassender
Restrukturierungsmaßnahmen bekannt gegeben, um die Kostenstruktur des Unternehmens an das Umsatzniveau
anzupassen, das identifizierte Einsparpotential liegt deutlich über 10 Mio. EUR. Vor diesem Hintergrund
plant der Vorstand, spätestens im Geschäftsjahr 2020/21 in die Gewinnzone (positives operatives Ergebnis)
zurückzukehren.
Der Bericht über die ersten neun Monate 2018/19 ist unter company.wolford.com,
Rubrik Investor Relations abrufbar.
https://bit.ly/2SUcFE1 <https://bit.ly/2SUcFE1>
Ertragskennzahlen 05/18 - 01/ 05/17 -
01/ Vdg. in % 2017/18
19 18
Umsatz
in Mio. EUR 108,15 119,36 -9 149,07
EBIT in Mio. EUR
-2,31 -1,36 -70 -9,22
Ergebnis vor in Mio. EUR -3,30
-2,97 -11 -11,43
Steuern
Ergebnis nach in Mio. EUR -4,22 -2,57
-64 -11,54
Steuern
Investitionen in Mio. EUR 6,79 1,17
>100 1,40
Free Cashflow in Mio. EUR -11,61 2,43 <100
1,83
Mitarbeiter (im FTE 1.354 1.456 -7 1.433
Durchschnitt)
31.01.2019 31.01.2018 Vdg. in %
30.04.2018
Bilanzkennzahlen
Eigenkapital in Mio. EUR 51,38 42,90 +20
33,90
Nettoverschuldung in Mio. EUR 20,19 28,97 -30 30,09
Working Capital in Mio. EUR 37,55 42,78 -12 34,59
Bilanzsumme
in Mio. EUR 125,75 128,97 -3 114,33
Eigenkapitalquote in %
41 33 +24 30
Gearing in % 39 68
-42 89
Börsenkennzahlen 05/18 - 01/ 05/17 - 01/ Vdg. in %
2017/18
19 18
Ergebnis je Aktie in
EUR -0,64 -0,52 -23 -2,35
Höchstkurs der Aktie in EUR 13,40
21,71 -38 19,75
Tiefstkurs der Aktie in EUR 10,90 10,03 +9
11,36
Ultimokurs der Aktie in EUR 11,00 13,90 -21 13,60
Gewichtete in Tsd. 6.631 4.912 +35 4.912
Aktienanzahl
Ultimo in Mio. 72,94 69,50 +5 68,00
Börsenkapitalisierung EUR
ENDE DER MITTEILUNG EURO ADHOC