Viel geredet und trotzdem nix gesagt. Was ist das Problem? Was hat ein Innenministerium überhaupt damit
zu tun?
VIG-CEO Elisabeth Stadler: „Wir fühlen uns seit 25 Jahren in Ungarn zu Hause“ Geplanter Erwerb des Osteuropageschäfts der Aegon wird durch Ungarn vorübergehend blockiert Wien
(OTS) - „Unsere Verbundenheit zu Ungarn ist historisch gewachsen und seit jeher von gegenseitiger
Wertschätzung geprägt. Seit einem Vierteljahrhundert investieren wir erfolgreich in die ungarische
Volkswirtschaft. Insofern hat uns die Mitteilung der ungarischen Behörden überrascht“, kommentiert
Generaldirektorin Elisabeth Stadler die gestrige Depesche des ungarischen Innenministeriums. „Mit der
Übernahme und Absicherung von Risiken des täglichen Lebens und durch langfristige Investitionen leisten
wir einen wertvollen volkswirtschaftlichen Beitrag und tragen so zur sozialen Absicherung und zur
Sicherung von Arbeitsplätzen bei“, so Stadler weiter.
Nach der erfolgreichen Unterzeichnung
des Kaufvertrages zum Erwerb des Osteuropageschäfts der niederländischen Aegon Ende November 2020 hat die
Vienna Insurance Group die üblichen Gespräche aufgenommen und Genehmigungsverfahren mit den lokalen
Behörden eingeleitet. In Ungarn wurden sehr rasch konstruktive Gespräche mit dem Finanzminister geführt.
Umso überraschender wurde der VIG am 6. April 2021 am Nachmittag aus dem ungarischen Innenministerium die
Verweigerung einer Zustimmung zum Erwerb der ungarischen Aegon-Gesellschaften an einen ausländischen
Investor mitgeteilt.
Die Vienna Insurance Group ist seit 1996 in Ungarn vertreten. „Wir sind
in allen unseren Märkten als langfristiger und verlässlicher Partner bekannt. Wir kennen unsere Märkte
aufgrund unserer Langzeitstrategie sehr gut. Das gilt insbesondere für Ungarn, wir sehen dieses Land als
unseren Heimatmarkt. Wir fühlen nicht nur aufgrund unserer gemeinsamen Vergangenheit eine besondere
Verbundenheit mit unserem Nachbarn. Wir sehen uns auch nicht als ausländischer Investor, sondern auf
Basis unserer lokalen Mehrmarkenstrategie und unserem Prinzip des lokalen Unternehmertums und lokalem
Management als Unterstützer und Mitentwickler des ungarischen Versicherungs-marktes“, bekräftigt
Elisabeth Stadler die nachhaltig orientierte Marktstrategie der VIG.
„Wir sind daher im
beiderseitigen Sinne an einer weiteren langfristigen Partnerschaft mit Ungarn sehr interessiert. Es
zeichnet unsere Geschäftsphilosophie aus, in unseren Ländern stets eine konsensorientierte und
partnerschaftliche Beziehung zu allen öffentlichen und privaten Institutionen zu pflegen und damit
unserer Verantwortung gegenüber unseren Stakeholdern als führende Versicherungsgruppe in der CEE-Region
gerecht zu werden“, ergänzt Stadler.
Das Osteuropageschäft der Aegon besteht aus rund 15
Gesellschaften in Ungarn, Polen, Rumänien und der Türkei, wobei die ungarischen Gesellschaften
(Versicherung, Pensionskasse, Asset Management und Servicegesellschaft) den Hauptanteil bilden. Die
Vienna Insurance Group plant, die zu erwerbenden Gesellschaften in Ungarn gemäß der lokalen
Mehrmarkenstrategie unter neuem Namen weiterzuführen. Die VIG ist in allen Ländern, in denen sie
Marktführer ist, mit mehreren Gesellschaften unter mindestens zwei verschiedenen Marken vertreten
(Österreich, Tschechische Republik, Slowakei, Bulgarien, Nordmazedonien und im Baltikum). In Ungarn würde
die VIG mit Genehmigung der Übernahme der Versicherungsgesellschaft von Aegon ebenso Marktführer und
plant neben der Union eine zweite Marke erfolgreich zu positionieren. Das Closing für den Erwerb des
Osteuropageschäfts der Aegon wird für das zweite Halbjahr 2021 erwartet.
Wirkt wie eine politische Geschichte, hoffentlich schreibt da keiner der Beteiligten mehr SMS, obwohl das
Backup der VIG mit dem der Novomatic nicht zu vergleichen ist.