OMV investiert in der Raffinerie Schwechat knapp EUR 200 Mio in die Produktion von Biokraftstoffen Wien (OTS) -
Umwandlung von bis zu 160.000 Tonnen flüssiger Biomasse zu CO2 neutralen
Kraftstoffen Jährliche Reduktion des OMV Carbon Footprints von bis zu 360.000 Tonnen fossilem
CO2 durch Substitution von fossilem Diesel Innovationstreiber für alternative Einsatzmaterialien Die OMV, das integrierte, internationale Öl-, Gas- und Petrochemieunternehmen mit Sitz in Wien, hat
sich dem Pariser Klimaabkommen und den EU-Klimazielen verpflichtet und sich ehrgeizige Klimaziele
gesetzt. Die OMV wird die Netto-Null-Treibhausgasemissionen ihrer betrieblichen Tätigkeiten (Scope 1 und
2) bis 2050 oder früher erreichen. Auf dem Weg zum langfristigen Ziel, setzt die OMV konkrete
Zwischenziele. Im gesamten Produktportfolio ist bis 2025 ein Anteil von mindestens 60% Erdgas und
CO2-freier Produkte vorgesehen. Die Investition der OMV am Standort Schwechat im Bereich der Verarbeitung
von Bioölen unterstützt die Zielerreichung der Reduktion der CO2-Intensität des OMV Produktportfolios
(Scope 3) um mindestens 6% gegenüber 2010.
Die OMV investiert jetzt in die Raffinerie
Schwechat um künftig große Mengen an fossilem Diesel durch Biodiesel in einem innovativen Co-Processing
Verfahren ersetzen zu können.
Das hydrierte Pflanzenöl sorgt so für eine jährliche Reduktion
des OMV Carbon Footprints um bis zu 360.000 Tonnen fossilem CO2. Dies entspricht den jährlichen
Emissionen von etwa 200.000 Pkw bei ca. 12.000 gefahrenen Kilometern pro Jahr. Das Produkt erfüllt
höchste Qualitätsansprüche und kann in allen Fahrzeugen problemlos eingesetzt werden. Die eingesetzte
Technologie ist nicht eingeschränkt auf Pflanzenöleinsatz. Auch abfallbasierte (wie z.B. Altspeiseöl) und
fortschrittliche Einsatzstoffe sind möglich und werden nach Verfügbarkeit eingesetzt werden.
„Mit dem Umbau in der OMV Raffinerie Schwechat tragen wir wesentlich zu einer nachhaltigeren Mobilität
bei und leisten einen weiteren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele. Zugleich setzen wir mit dieser
Investition in Höhe von fast 200 Millionen Euro einen wichtigen Wirtschaftsimpuls in Österreich“, sagt
Thomas Gangl, OMV Chief Downstream Operations Officer.
Die OMV geht davon aus, dass ihr Bedarf
an hydrierten Biokraftstoffen sich bis 2030 verzehnfachen wird. Die Entscheidung der OMV, in die eigene
Produktion zu investieren ist Teil des Transformationsprozesses. Damit ist die OMV eines der ersten
Unternehmen welches Co-Processing großtechnisch in Europa betreibt.
Greenpeace hat die Ankündigung der OMV heftig kritisiert, denn nach Ansicht der Umweltschützer ist
fossiler Diesel weniger schädlich als Biodiesel. "Biodiesel ist im Schnitt rund 1,8 mal klimaschädlicher
als herkömmlicher fossiler Diesel, denn für den Anbau von Raps, Soja und Palmöl werden tausende Hektar
Regenwaldfläche zerstört, um anschließend Monokulturen aus Energiepflanzen anzubauen", heißt es in einer
Reaktion der Umweltschutzorganisation. Greenpeace verlangt einen totalen Verzicht auf Verbrennungsmotoren
und einen Umbau des Verkehrssystems.
Daran will jetzt auch die OMV mitarbeiten, nämlich
wasserstoffbetriebenen Lkw in Europa zum Durchbruch zu verhelfen. Gemeinsam mit dem Ölkonzern Shell und
den Lkw-Bauern Daimler Truck, Iveco und Volvo will man im kommenden Jahrzehnt Investitionen in einer
Interessengemeinschaft ("H2Accelerate") koordinieren und Wasserstoff-Produktionsanlagen, große
Wasserstoff-Verteilsysteme, ein Tankstellennetz mit hoher Kapazität für flüssigen Wasserstoff und
wasserstoffangetriebene Lkw bauen.
In der zweiten Hälfte der 2020er Jahre soll es vierstellige
Produktionszahlen bei Wasserstoff-Lkw geben und die wichtigsten Transportrouten in Europa sollen
abgedeckt sein, so der Plan.