Sondereffekte drückten Q3-Ergebnis tief ins Minus, Downstream überrascht jedoch positiv
Die
OMV veröffentlichte diese Woche ihre Zahlen zum 3. Quartal, wobei vor allem der Downstream-Bereich
positiv überraschte und die Konsensus- Schätzungen in Summe übertroffen werden konnten. Das um
Sondereffekte sowie Lagerhaltungsgewinne und -verluste bereinigte operative Betriebsergebnis (CCS
Betriebsergebnis) reduzierte sich im Vergleich zum Q3 des Vorjahres um 67% auf EUR 317 Mio., legte jedoch
im Quartalsabstand um mehr als die Hälfte zu. Während der Upstream-Bereich einen erwartungsgemäßen
Verlust von EUR -24 Mio. verbuchte, überraschte der Downstream-Bereich mit einem bereinigten Ergebnis von
EUR +355 Mio. Die Öl- und Gasproduktion (Upstream) im Q3 war im Vergleich zum Vorquartal zwar rückläufig
(von 464.000 Fass Öl-Äquivalent/Tag im Q2/20 auf 444.000 im Q3/20), jedoch erholten sich die Preise für
Rohöl und Erdgas wieder (der durchschnittliche Brent-Preis stieg von USD 30 pro Fass im Q2/20 auf USD 43
im Q3/20). Im Downstream konnten extrem schwache Raffineriemargen durch positive Beiträge von
Hedging-Kontrakten, dem Gas- sowie dem Retail-Geschäft zum Teil ausgeglichen werden. In Summe verbuchte
die OMV einen Quartalsverlust von EUR -487 Mio., welcher auf die bereits angekündigten Sondereffekte von
insgesamt EUR -997 Mio. zurückzuführen ist, die hauptsächlich durch Wertberichtigungen infolge der
gesenkten langfristigen Ölpreisannahmen (USD 50/Fass statt USD 60) entstanden.
Ausblick
Die Q3-Zahlen waren von den Wertminderungen infolge der reduzierten Ölpreisannahmen geprägt,
sodass in Summe das Ergebnis tief ins Minus rutschte. Ein Lichtblick war jedoch der Downstream Bereich,
der mit der in dieser Woche abgeschlossenen Übernahme eines weiteren 39%- Anteils an Borealis (nun: 75%
Mehrheit) in Zukunft weiter ausgebaut wird. Wir bleiben bei unserer Akkumulieren-Empfehlung.