OMV und Mubadala schließen Borealis Transaktion ab
Wien, Abu Dhabi (OTS) -
Die OMV
erwirbt zusätzliche 39% von Mubadala und erhöht damit ihre Beteiligung an Borealis auf 75%.
Der
Kaufpreis beträgt USD 4,68 Mrd
Netto-Cash-Impact für die OMV liegt bei EUR 3,8 Mrd
Mubadala
behält eine Beteiligung von 25% an Borealis
Die OMV, das internationale, integrierte Öl- und
Gasunternehmen mit Sitz in Wien und Mubadala Investment Company, die in Abu Dhabi ansässige strategische
Investmentgesellschaft haben heute die Transaktion abgeschlossen, mit der die OMV von Mubadala eine
zusätzliche 39%-Beteiligung an Borealis, ein führendes, weltweit tätiges Chemieunternehmen, erwirbt.
Die Transaktion wurde gemäß der im März dieses Jahres angekündigten Vereinbarung im erwarteten
Zeitplan und in Übereinstimmung mit allen regulatorischen Anforderungen abgeschlossen. Die OMV hält nun
eine 75% Beteiligung und Mubadala behält 25% an Borealis.
Die OMV hat Anspruch auf alle
Dividenden in Bezug auf die zusätzlichen Aktien der Borealis, die nach dem 31. Dezember 2019
ausgeschüttet werden. Die OMV wird die Ergebnisse der Borealis in ihren Finanzberichten voll
konsolidieren. Im Jahr 2019 erzielte Borealis einen Gesamtumsatz von EUR 9,8 Mrd. und einen Nettogewinn
von EUR 872 Mio. Der operative Cashflow von Borealis - einschließlich der Dividenden aus dem Joint
Venture Borouge - belief sich 2019 auf EUR 1,5 Mrd. In den ersten neun Monaten des Jahres 2020 erzielte
Borealis einen operativen Cashflow einschließlich der Dividenden von Borouge von EUR 1,1 Mrd und lag
damit 6 Prozent über den ersten neun Monaten des Vorjahres, trotz des schwierigen Marktumfelds aufgrund
der COVID-19-Pandemie.
Musabbeh Al Kaabi, CEO von Petroleum & Petrochemicals, Mubadala: „Diese
Transaktion passt gut zu unserer Strategie als verantwortungsbewusster Investor und wir sind
zuversichtlich, dass diese Partnerschaft für alle drei Unternehmen einen Mehrwert schaffen wird. Sowohl
die OMV als auch Borealis sind Spitzenreiter des Mubadala Portfolios und diese Entscheidung steht im
Einklang mit unserem Vermögensverwaltungsmodell und unserer Verpflichtung, mit gleichgesinnten Akteuren
zusammenzuarbeiten.“
Rainer Seele, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der OMV: „Diese
Transaktion ist ein weiterer Meilenstein in der Umsetzung unserer Strategie. Wir schaffen damit ein
integriertes und nachhaltiges Geschäftsmodell, das die Wertschöpfungskette der OMV in Richtung
höherwertiger chemischer Produkte und Recycling erweitert und den Konzern damit für eine
kohlenstoffärmere Zukunft neu positioniert.“
Der Kaufpreis der Transaktion beläuft sich auf
USD 4,68 Mrd. Basierend auf den Anpassungen beim Abschluss beläuft sich der Auszahlungsbetrag für die
OMV, abzüglich der erworbenen Barmittel, auf EUR 3,8 Mrd. Die Anpassungen beinhalten die Dividenden des
ersten Quartals, auf die die OMV aufgrund des erhöhten Aktienanteils Anspruch hat, Währungseffekte und
die Cash-Position von Borealis beim Abschluss. Nach der erfolgreichen Emission von Senior und Hybrid
Bonds in Höhe von EUR 4,5 Mrd zahlte die OMV den gesamten Betrag bei Abschluss vollständig aus. Aufgrund
der in den letzten Monaten identifizierten Synergien erhöht die OMV das Synergiepotenzial von EUR 700
Mio. auf mehr als EUR 800 Mio. Darüber hinaus hat die OMV ihr Desinvestitionsprogramm, das bis Ende 2021
EUR 2 Mrd. realisieren wird, erfolgreich gestartet. Der Verkauf des 51%-Anteils an der
Gaslogistik-Tochter Gas Connect Austria ist bereits unterzeichnet und wird für die OMV einen
Entschuldungseffekt von EUR 570 Mio. haben.
Borealis, mit Hauptsitz in Wien, beschäftigt
derzeit mehr als 6.800 Mitarbeiter und ist in über 120 Ländern tätig. Das Unternehmen bietet
Dienstleistungen und Produkte für Kunden weltweit an, sowohl direkt als auch in Zusammenarbeit mit
Borouge, einem Joint Venture mit der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) und mit Baystar™, einem Joint
Venture mit Total in Texas, USA.
Die weltweite Nachfrage nach Monomeren und Polymeren wächst
rasant. Der Erwerb einer Kontrollmehrheit an Borealis macht die OMV zu einem führenden Anbieter von
Polyolefinen und Basischemikalien. Die gemeinsamen Produktionskapazitäten machen die OMV zur Nummer 1
unter den Ethylen- und Propylenproduzenten in Europa und zu einem der Top 10 Polyolefinhersteller
weltweit. Die Übernahme ist eine strategische Erweiterung der Wertschöpfungskette der OMV im Bereich der
hochwertigen Chemikalien. Dies bietet eine natürliche Absicherung gegen die Zyklizität der einzelnen
Wertschöpfungskettenschritte sowohl hinsichtlich der Volumina als auch der Markt-Spreads, wodurch das
Risiko der OMV gegenüber volatilen Märkten verringert wird.
Darüber hinaus werden OMV und
Borealis gemeinsam ihr Know-how und ihre Aktivitäten in der Kunststoff-Kreislaufwirtschaft ausbauen. Die
Aktivitäten von Borealis im Kunststoff-Recycling durch ihre Tochtergesellschaften EcoPlast (Österreich)
und mtm plastics (Deutschland), das Projekt STOP (Meeresabfälle) und die Initiative Design For Recycling
(DFR) sind eine perfekte Ergänzung zur ReOil®-Technologie der OMV für das chemische Recycling von
Post-Consumer-Kunststoffen. Die proprietäre ReOil®-Technologie wandelt schwer zu recycelnde
Kunststoffabfälle in hochwertige Rohstoffe für unsere Raffinerien um und ersetzt damit Erdöl.