OMV leidet unter Ölpreisverfall, Gewinneinbruch im 3. Quartal Brent-Rohölpreis heuer bei 40 Dollar
pro Fass - 468 Mio. Euro Verlust in neun Monaten
Die Coronakrise hat den österreichischen Öl-
und Gaskonzern OMV schwer getroffen: Der Umsatz brach im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 38
Prozent auf 3,7 Mrd. Euro ein, das operative Ergebnis der Gruppe drehte auf 607 Mio. Euro in die
Verlustzone. Das um Lagerhaltungseffekte bereinigte CCS-Nettoergebnis vor Sondereffekten brach um 83
Prozent auf 80 Mio. Euro ein, wie die OMV am Donnerstag mitteilte. Über neun Monate betrachtet
betrug der Rückgang beim CCS Nettoergebnis 65 Prozent (auf 460 Mio. Euro), das operative Konzernergebnis
war mit 463 Mio. Euro negativ und der Verlust je Aktie betrug 1,90 Euro (nach einem Gewinn von 4,05 Euro
vor einem Jahr). Unterm Strich musste für die ersten drei Quartale ein Periodenverlust von 468 Mio. Euro
verbucht werden, nach einem Überschuss von 1,689 Mrd. Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Schwer zu schaffen macht der OMV der Ölpreisverfall durch die Coronakrise. Für heuer erwartet man einen
durchschnittlichen Brent-Rohölpreis von 40 Dollar pro Fass, 2019 waren es noch 64 Dollar gewesen. Der
durchschnittlich realisierte Gaspreis wird für 2020 unterhalb von 10 Euro je Megawattstunde (MWh)
erwartet (2019: 11,9 Euro/MWh).
Die Gesamtproduktion wird heuer zwischen 450.000 und 470.000
Fass (boe) pro Tag erwartet, nach im Schnitt 487.000 Fass täglich im Vorjahr - abhängig von der
Sicherheitslage in Libyen.
Die OMV reagiert darauf mit einer Kürzung der organischen
Investitionen von 2,3 Mrd. Euro im Vorjahr auf heuer 1,7 Mrd. Euro.
Die Prognose für die
Referenz-Raffineriemarge der OMV wird von rund 3 Dollar pro Fass auf rund 2,5 Dollar zurückgenommen. Im
Vorjahr lag sie bei 4,4 Dollar. Die Petrochemiemargen dürften geringfügig unter dem Niveau des Vorjahres
liegen (2019: 433 Euro/t). Auch die Gesamtverkaufsmenge an Raffinerieprodukten wird 2020 unter jener von
2019 prognostiziert (2019: 20,9 Mio. Tonnen).
Die Prognose für die Referenz-Raffineriemarge der OMV wird von rund 3 Dollar pro Fass auf rund 2,5
Dollar zurückgenommen. Im Vorjahr lag sie bei 4,4 Dollar. Die Petrochemiemargen dürften geringfügig unter
dem Niveau des Vorjahres liegen (2019: 433 Euro/t). Auch die Gesamtverkaufsmenge an Raffinerieprodukten
wird 2020 unter jener von 2019 prognostiziert (2019: 20,9 Mio. Tonnen).
Wenn ich mir die
Margen in absoluten Zahlen anschaue, dann ist es strategisch wohl richtig, verstärkt auf Petrochemie zu
setzen, und vom Groscherlgeschäft mit der Raffinierung von Treibstoffen wegzukommen. Es ist schon ein
Unterschied, ob man 4€ pro kg oder 2 Cent pro kg Spanne hat.
Trotz ungünstiger Marktbedingungen konnte die OMV eine solide Leistung
erzielen: CCS Operatives Ergebnis vor Sondereffekten von EUR 1,16 Mrd in den ersten neun Monaten
2020 Wien (OTS) -
Leistungskennzahlen Jänner bis September 2020*
Konzern
CCS Operatives Ergebnis vor Sondereffekten bei EUR 1,16 Mrd (-58%) Während
Upstream durch den massiven Öl- und Gaspreisverfall stark betroffen war, erwies sich das
Downstream-Geschäft als wesentlich resistenter. Downstream war in der Lage, den Gewinn im Gas- und
Retail-Geschäft zu steigern. Den Aktionären zuzurechnender Periodenüberschuss EUR -622 Mio; Ergebnis
je Aktie in EUR -1,90; Ergebnis je Aktie in EUR -1,90 Cashflow aus der Betriebstätigkeit von EUR
2.457 Mio (-20%) Organischer freier Cashflow vor Dividenden von EUR 1.147 Mio (-34%) CCS ROACE
vor Sondereffekten bei 6% in den ersten neun Monaten 2020
Upstream
Durchschnittlicher Brent-Preis auf USD 41,06/bbl (-36%) gesunken Durchschnittlicher CEGH Gaspreis
auf 8,7 EUR/MWh (-43%) gesunken Produktion bei 460 kboe/d (-4%). Dies hauptsächlich aufgrund der
Produktionsausfälle in Libyen, welche teilweise durch Produktionssteigerungen in Malaysia kompensiert
wurden. Produktionskosten stabil bei USD 6,7/boe XYZ Gesamtverkaufsmenge an Kohlenwasserstoffen
auf 434 kboe/d (-6%) gesunken Operatives Ergebnis vor Sondereffekten EUR -39 mn, aufgrund der
niedrigen Öl- und Gaspreise, dem Rückgang von Verkaufsmengen hauptsächlich aufgrund der Tatsache, dass
kein Libysches Öl am Markt verkauft werden konnte. Aufgrund der reduzierten Ölpreis-Annahmen,
übernahm OMV Upstream unbare Netto-Wertminderungen von EUR 1 Mrd vor Steuern im dritten Quartal 2020.
Downstream
OMV Referenz-Raffineriemarge bei USD 2,69/bbl (-37%) hauptsächlich aufgrund
niedriger Margen für Mitteldestillate und Benzin. Der Raffinerie-Auslastungsgrad lag angesichts der
Covid-19-Auswirkungen relativ robust bei 87% (-9%). Gesamtverkaufsmenge Raffinerieprodukte auf 13,44
Mio t (-15%) gesunken Erdgas-Verkaufsmengen auf 113,62 TWh (+24%) gestiegen CCS Operatives
Ergebnis vor Sondereffekten verhältnismäßig stabil bei EUR 1,14 Mrd (-11%) aufgrund eines verbesserten
Gas- und Retail-Geschäftsergebnis.