Lenzing selbst:
EANS-News: Lenzing AG / Lenzing Gruppe mit ausgezeichnetem Start in das
Geschäftsjahr 2021
CORPORATE NEWS ÜBERMITTELT DURCH EURO ADHOC. FÜR DEN INHALT IST DER EMITTENT
VERANTWORTLICH.
Gewinne/Quartalsbericht/Unternehmen
Highlights -
Operatives Ergebnis deutlich gesteigert: EBITDA bei EUR 94,5 Mio., Cashflow aus der Betriebstätigkeit
mehr als verdreifacht
Strategische Großprojekte weiterhin voll auf Kurs - Produktionsstart des
Lyocellwerks in Thailand im 4. Quartal 2021 erwartet
Größte Photovoltaik-Freiflächenanlage
Oberösterreichs am Standort Lenzing
Lenzing überträgt Hygiene Austria-Anteile und schreibt
Beteiligung vollständig ab
Prognose 2021: Lenzing erwartet operatives Ergebnis zumindest auf
Vorkrisenniveau
Lenzing - Die Lenzing Gruppe verzeichnete eine deutlich positive Umsatz- und
Ergebnisentwicklung im 1. Quartal 2021. Der zunehmende Optimismus in der Textil-und Bekleidungsindustrie
durch den Impffortschritt und die anhaltende Erholung im Einzelhandel sorgten insbesondere zu Beginn des
Geschäftsjahres für stark steigende Nachfrage und Preise am globalen Fasermarkt.
Die
Umsatzerlöse stiegen im 1. Quartal um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf EUR 489,3 Mio.
Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf eine stark erhöhte Nachfrage aus China und die daraus resultierenden
höheren Viscosepreise zurückzuführen. Der Fokus auf holzbasierte Spezialfasern wie jene der Marken
TENCEL(TM) und LENZING ECOVERO(TM) wirkte sich ebenfalls positiv auf die Umsatzentwicklung aus; der
Anteil der Spezialfasern am Faserumsatz stieg von 72,2 Prozent auf 72,6 Prozent. Der negative Effekt
durch ungünstigere Währungseffekte konnte dadurch mehr als kompensiert werden. Die Ergebnisentwicklung
reflektiert im Wesentlichen den Umsatzanstieg. Der anhaltende Fokus auf Maßnahmen zur strukturellen
Ergebnisverbesserung in allen Regionen verstärkte diesen positiven Effekt. Das Betriebsergebnis vor
Abschreibungen (EBITDA) stieg um 36,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf EUR 94,5 Mio. Die
EBITDA-Marge erhöhte sich von 14,8 Prozent auf 19,3 Prozent. Das Periodenergebnis lag bei EUR 29,9 Mio.
(nach EUR 17,7 Mio. im 1. Quartal 2020) und das Ergebnis je Aktie bei EUR 1,06 (nach EUR 0,84 im 1.
Quartal 2020).
"Lenzing profitierte im 1. Quartal 2021 vom zunehmenden Optimismus in der
textilen Wertschöpfungskette und der starken Erholung der Fasermärkte. Die Nachfrage nach unseren
nachhaltig erzeugten Spezialfasern wie TENCEL(TM) und LENZING(TM) ECOVERO(TM) entwickelte sich erneut
deutlich positiv", sagt Stefan Doboczky, Vorstandsvorsitzender der Lenzing Gruppe. "Strategisch sind wir
weiterhin voll auf Kurs. Die Umsetzung des Zellstoffprojekts in Brasilien schreitet trotz der
herausfordernden Entwicklungen bezüglich COVID-19 weiterhin planmäßig voran und im 4. Quartal 2021 werden
wir die neue Lyocellanlage in Thailand in Betrieb nehmen", so Doboczky.
Der Brutto-Cashflow
stieg im 1. Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal um 117,5 Prozent auf EUR 84,3 Mio. Dieser Anstieg
ist vor allem auf die Ergebnisentwicklung zurückzuführen. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit hat sich
auf EUR 111,5 Mio. (nach EUR 31,9 Mio. im 1. Quartal 2020) mehr als verdreifacht. Der Free Cashflow lag
aufgrund der Investitionstätigkeit im Rahmen der Projekte in Thailand und Brasilien bei EUR minus 99 Mio.
(nach EUR minus 106,7 Mio. im 1. Quartal 2020).
Stärkung des Spezialfaserwachstums
Die
Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) stiegen in der
Berichtsperiode um 52,5 Prozent auf EUR 211,5 Mio. Der erneut starke Anstieg des Investitionsvolumens ist
auf die Umsetzung der Schlüsselprojekte zurückzuführen. Die Errichtung des Zellstoffwerks in Brasilien
schreitet trotz der herausfordernden Entwicklungen bezüglich COVID-19 weiterhin planmäßig voran. Die
Inbetriebnahme des Zellstoffwerks ist unverändert für das 1. Halbjahr 2022 geplant. Das neue Werk stärkt
die Rückwärtsintegration und damit das Spezialfaserwachstum der Lenzing im Sinne ihrer
Unternehmensstrategie sCore TEN.
Spezialfasern sind die ganz große Stärke von Lenzing. Im Jahr
2024 sollen mehr als 75 Prozent des Faserumsatzes aus dem Geschäft mit holzbasierten Spezialfasern wie
Lyocell- und Modalfasern erzielt werden. Im Fokus dieser strategischen Zielvorgabe steht die Errichtung
der neuen hochmodernen Lyocellanlage in Thailand. Das Investitionsvolumen für die neue Anlage mit einer
Nennkapazität von 100.000 Tonnen beträgt etwa EUR 400 Mio. Die Bauarbeiten starteten im 2. Halbjahr 2019
und verliefen auch in der Berichtsperiode planmäßig. Das Recruiting und Onboarding neuer
Mitarbeiter/innen schreitet ebenfalls erfolgreich voran. Die Produktion soll gegen Ende 2021 aufgenommen
werden.
Vision einer CO2-freien Zukunft
Die Lenzing Gruppe leistet mit der Umsetzung
ihrer Science-based targets einen aktiven Beitrag zur Bewältigung der durch den Klimawandel bedingten
Probleme. Lenzing legte sich 2019 strategisch fest, ihre Treibhausgasemissionen pro Tonne Produkt bis
2030 um 50 Prozent zu reduzieren. Die Vision für 2050 lautet klimaneutral zu sein. Die Umsetzung der
beiden Schlüsselprojekte in Brasilien und Thailand ist ein bedeutender Meilenstein auf diesem Weg. Der
Standort in Thailand ermöglicht mit seiner beispielhaften Infrastruktur eine nachhaltige biogene
Energieversorgung. Das Werk in Brasilien wird darüber hinaus mehr als 50 Prozent des erzeugten Stroms als
erneuerbare Energie ins öffentliche Netz einspeisen.
Nachhaltigkeit in Lenzing
Lenzing
sucht auch an ihren bestehenden Standorten kontinuierlich nach Möglichkeiten zur Erhöhung der
Energieeffizienz sowie zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen oder solcher mit geringeren
CO2-Emissionen. Im 1. Quartal 2021 gab das Unternehmen etwa die Errichtung der größten
Photovoltaik-Freiflächenanlage des Landes Oberösterreich auf einer Fläche von 55.000 m² am Standort
Lenzing bekannt. Der Baubeginn ist bereits für das das 2. Halbjahr 2021 geplant.
Im
Nachhaltigkeitsbericht 2020 <https://www.lenzing.com/
index.php?type=88245&tx_filedownloads_file%5bfileName%5d=fileadmin/content/PDF/
04_Nachhaltigkeit/Nachhaltigkeitsberichte/DE/NHB_2020_DE.pdf> mit dem Titel "Stand up for future
generations" betont Lenzing ihren Zugang, über Produkte hinaus Verantwortung zu übernehmen. Der
nicht-finanzielle Bericht, der in Übereinstimmung der Berichtsstandards der Global Reporting Initiative
(GRI) und des Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesse-rungsgesetzes (NaDiVeG) erstellt und von der KPMG
Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft geprüft wurde, legt dar, wie das
Unternehmen den globalen Herausforderungen unserer Zeit aktiv begegnet.
Hygiene Austria LP
GmbH
Nach Bekanntwerden der Vorwürfe rund um die Hygiene Austria LP GmbH im März 2021 arbeitete
Lenzing gemeinsam mit der Palmers Textil AG intensiv an der Aufarbeitung. Gemeinsam wurden auch
entscheidende Schritte gesetzt: Begleitet von einem entsprechenden Pflichtenheft für eine solide
Geschäftsfort-führung haben sich die beiden Gesellschafter unter anderem auf die Übertragung der
Lenzing-Anteile an Palmers geeinigt. Um den gründungskonformen Fortbestand zu gewährleisten, verzichtete
Lenzing zunächst auf einen entsprechenden Kaufpreis (siehe auch Pressemitteilung der Lenzing AG vom
02.04.2021 <https:// www.lenzing.com/de/newsroom/pressemitteilungen/pressemitteilung/lenzing-update-zur-hygien
e-austria>). Die Beteiligung wurde im 1. Quartal vollständig abgeschrieben.
Starke Werte
und ein international anerkanntes Prozess- und Governance-System charakterisieren Lenzing. Bei der
Hygiene Austria wurden in der Umsetzung aber Fehler gemacht. Der Vorstand zieht in Absprache mit dem
Aufsichtsrat für die Zukunft entsprechende Lehren.
Prognose für 2021
Der Internationale
Währungsfonds rechnet für das Jahr 2021 mit einem globalen Wachstum von 6 Prozent. Die wirtschaftliche
Erholung nach der tiefen Rezession durch COVID-19 ist jedoch mit Risiken behaftet und hängt maßgeblich
vom Impffortschritt und einer erfolgreichen Eindämmung der Pandemie ab. Das Wechselkursumfeld bleibt in
den für Lenzing wichtigen Regionen voraussichtlich volatil.
Die globalen Faser- und
Zellstoffmärkte gerieten infolge der COVID-19-Krise erheblich unter Druck. Die deutliche Erholung der
Nachfrage ab dem 3. Quartal 2020, ausgehend von China, setzte sich bis in das 1. Quartal 2021 fort. Im
Februar/März dieses Jahres drehte der Markt erneut und entwickelte sich seither seitwärts. Im Markt für
Baumwolle zeichnet sich in der laufenden Erntesaison 2020/2021 eine Verknappung der Produktionsmenge und
damit einhergehend eine leicht rückläufige Entwicklung der Lagermengen ab. Die Preise für Faserzellstoff
bewegen sich unverändert auf einem hohen Niveau.
Lenzing geht weiterhin von einem steigenden
Bedarf an nachhaltigen Fasern für die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie die Hygiene- und
Medizinbranche aus. Dieser Trend dürfte sich, nicht zuletzt auch aufgrund diverser Gesetzesinitiativen,
auch nach der COVID-19-Pandemie ungebremst fortsetzen.
Mit der Aussicht auf eine
fortschreitende aktive Immunisierung breiter Bevölkerungsgruppen gegen COVID-19 wachsen auch in der
textilen Wertschöpfungskette zunehmend der Optimismus und das Vertrauen in eine baldige Rückkehr zur
Normalität. Das derzeit positive Umfeld ist jedoch, auch wegen des verstärkten Auftretens von
Virus-Mutationen und extremen Infektionsgeschehens in Ländern wie Brasilien und Indien, nach wie vor von
großer Unsicherheit geprägt. Die Visibilität bleibt daher eingeschränkt.
Die Lenzing Gruppe
erwartet für 2021, unter Berücksichtigung der genannten Faktoren, dass das operative Ergebnis mindestens
auf dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019 liegen wird.
Lenzing sieht sich angesichts dieser
Entwicklungen mit ihrer Unternehmensstrategie sCore TEN sehr gut positioniert und wird die Fertigstellung
der strategischen Großprojekte, die ab 2022 einen signifikanten Ergebnisbeitrag liefern werden,
entschlossen vorantreiben. Neben ihren Zielwerten für EBITDA (EUR 800 Mio.) und ROCE (>10 %<1>)
bestätigt Lenzing auch ihre vier anderen mittelfristigen Ziele für 2024: Nettoverschuldung/EBITDA
(<2,5 x), Spezialitätenanteil (>75 % der Faserumsätze), Eigenversorgung mit Faserzellstoff (>75
%), Dekarbonisierung (>40 % weniger CO2-Emissionen je Tonne Produkt).
Ausgewählte
Kennzahlen der
Lenzing Gruppe 01-03/2021 01-03/2020
EUR Mio.
Umsatzerlöse 489,3 466,3
EBITDA (Betriebsergebnis 94,5 69,11
vor
Abschreibungen)
EBITDA-Marge 19,3 % 14,8 %<2>
Periodenergebnis 29,9 17,7
Ergebnis je Aktie
in EUR 1,06 0,84
Cashflow aus der
111,5 31,9
Betriebstätigkeit
CAPEX<3>
211,5 138,6
31.03.2021 31.12.2020
Nettofinanzverschuldung 572,4
471,4
Bereinigte 43,4 % 45,8
%
Eigenkapitalquote<4>
Mitarbeiter/innen 7.554
7.358
(Beschäftigte)
1) Für Anlagen im Bau zu bereinigen
2) Umgliederung von
aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und
Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/ EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Fußnote 1 zur
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung des Konzernzwischenberichts Q1/2021)
3) Capital expenditures:
Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte laut
Konzern-Kapitalflussrechnung
4) Prozent-Verhältnis bereinigtes Eigenkapital zur Bilanzsumme