AMAG: Weniger Gewinn bis März - Zuversicht für Gesamtjahr
CEO: Marktfeld generell positiv,
Aufträge außer in Luftfahrt gut - Absatz stabil, aber größere Verzögerung durch Transportproblem - Heuer
weltweit 8 Prozent Alu-Nachfrageplus erwartet
Der oberösterreichische Aluminiumkonzern AMAG
ist mit halb so viel Nettogewinn ins neue Jahr gestartet, zeigt sich aber dank eines generell positiven
Marktumfelds und einer abgesehen von der Luftfahrtindustrie positiven Auftragsentwicklung für heuer
optimistisch. Die Absatzmengen erreichten laut CEO Gerald Mayer bis März das sehr gute Vor-Krisenniveau.
Mengenrückgänge bei der Luftfahrt habe man durch andere Bereiche, vor allem Auto, kompensiert. Im
Auftaktquartal halbierte sich der Nettogewinn im Jahresabstand von 11,5 Mio. auf 5,1 Mio. Euro, jedoch
sei man - nach drei Kurzarbeits-Quartalen - deutlich positiv, betonte das Unternehmen am Donnerstag. Die
wegen der Coronakrise im April vor einem Jahr eingeführte Kurzarbeit hatte die AMAG Ende 2020 wieder
beendet.
Der Umsatz wuchs heuer im ersten Quartal um zwei Prozent auf 251,2 Mio. Euro. Das
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank um 17 Prozent auf 30,3 Mio. Euro, fürs
Gesamtjahr peilt man auf Basis der jetzigen Markt- und Preisannahmen eine Bandbreite von 125 bis 140 Mio.
Euro an. Beim Betriebsergebnis (EBIT) verzeichnete man mit 9,3 Mio. einen Rückgang von 40 Prozent. Das
Eigenkapital wird mit 604,0 (601,4) Mio. Euro beziffert, der Verschuldungsgrad mit 54,1 (Ende 2020: 52,7)
Prozent.
Das Umsatzplus bis März habe man dank einer soliden Absatzmenge und einem gestiegenen
Alu-Preis erzielt, so das Unternehmen. Das Absatzvolumen lag mit 98.500 Tonnen fast so hoch wie ein Jahr
davor (99.600 t), jedoch habe man 11.000 t Primär-Alu wegen des verzögerten Auslaufens eines
Transportschiffs im kanadischen Werk Alouette nicht mehr realisiert - diese Menge und deren
Ergebnisbeitrag seien ins zweite Quartal verschoben.
Der aktuelle Auftragsstand sichere eine
gute Auslastung am Standort Ranshofen (Oberösterreich) für die nächsten Monate, wird betont. Für
Ranshofen würden rund 50 Mitarbeiter gesucht.
Im Segment Metall hat die AMAG laut eigenen
Angaben von attraktiven Aluminium- und Tonerdepreisen profitiert. Der Alu-Preis (3-Monats-LME) lag heuer
im ersten Quartal mit 2.106 Dollar pro Tonne um 23 Prozent höher als ein Jahr davor (1.713 Dollar/t). Die
Produktion im Werk Alouette laufe auf unverändert stabilem Niveau. Insgesamt erreichte das Segment ein
EBITDA von 10,3 (13,4) Mio. Euro, die Absatzmenge war etwas geringer.
Im Segment Gießen half
das positive Marktumfeld der Autoindustrie, die Absatzmenge stieg etwas, das EBITDA betrug 3,5 (nach 1,4)
Mio. Euro. Im Segment Walzen war das Absatzvolumen etwas geringer und das EBITDA lag mit 17,4 Mio. Euro
unter Vorjahr (22,1 Mio. Euro). Einerseits zeige dies eine spürbar bessere Auftragslage, aber auch eine
Belastung durch den covidbedingt veränderten Produktmix. Vor einem Jahr entfielen noch 10 bzw. 9 Prozent
der Mengen im Segment Walzen auf Auto bzw. Luftfahrt, zuletzt waren es 16 versus 6 Prozent.
Für die weltweite Alu-Nachfrage gehe der Marktanalyst Commodity Research Unit (CRU) nun von einem
höheren Anstieg aus, für Primär-Alu werde für heuer ein Plus von 8 Prozent prognostiziert, für die Jahre
bis 2025 ein Wachstum von 4 Prozent jährlich, heißt es in einer Online-Präsentation der AMAG. Für
Alu-Walzprodukte lauten die entsprechenden Erwartungen ebenfalls plus 8 Prozent für heuer sowie plus 5
Prozent p.a. bis 2025.
Generell positives Marktumfeld
in allen AMAG-Segmenten. Nur Luftfahrt erwartungsgemäß auf niedrigem Niveau Umsatzerlöse auf 251,2
Mio. EUR gesteigert (Q1/2020: 246,4 Mio. EUR) EBITDA in Höhe von 30,3 Mio. EUR nach 36,5 Mio. EUR in
Q1/2020 Rund 11.000 Tonnen Absatzmenge und deren Ergebnisbeitrag durch verzögertes Auslaufen eines
Transportschiffs im kanadischen Werk Alouette in das 2. Quartal 2021 verschoben Ergebnis nach
Ertragsteuern nach drei Kurzarbeits-Quartalen mit 5,1 Mio. EUR wieder klar positiv (Q1/2020: 11,5 Mio.
EUR) Ausblick 2021: EBITDA-Bandbreite zwischen 125 und 140 Mio. EUR auf Basis aktueller
Marktannahmen Die AMAG Austria Metall AG startete nach spürbaren wirtschaftlichen Verbesserungen im
4. Quartal 2020 zuversichtlich in das Jahr 2021. Es zeigte sich im 1. Quartal 2021 in allen für die AMAG
relevanten Bereichen eine positive Auftragsentwicklung, mit Ausnahme der Luftfahrtindustrie.
Die Umsatzerlöse in der AMAG-Gruppe konnten dank einer soliden Absatzmenge und einem gestiegenen
Aluminiumpreis im aktuellen Quartal auf 251,2 Mio. EUR gesteigert werden (Q1/2020: 246,4 Mio. EUR). Mit
einer Absatzmenge von 98.500 Tonnen erzielte die AMAG-Gruppe im 1. Quartal 2021 ein ähnliches Niveau wie
im Vergleichsquartal des Vorjahres (99.600 Tonnen), allerdings wurden 11.000 Tonnen Primäraluminium
aufgrund des verzögerten Auslaufens eines Transportschiffs nicht mehr realisiert.
Das Ergebnis
vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag in einem nach wie vor von COVID-19-beeinflussten
Quartal und der angeführten Absatzverzögerung bei soliden 30,3 Mio. EUR nach 36,5 Mio. EUR in Q1/2020.
Das Segment Metall konnte von attraktiven Aluminium- und Tonerdepreisen profitieren. Die
Produktion im kanadischen Werk Alouette läuft unverändert auf einem stabilen Niveau. Insgesamt konnte im
1. Quartal 2021 ein EBITDA von 10,3 Mio. EUR erreicht werden (Q1/2020: 13,4 Mio. EUR).
Das
Segment Gießen nutzte das positive Marktumfeld in der Aumobilindustrie und erzielte im Berichtsquartal
ein EBITDA von 3,5 Mio. EUR nach 1,4 Mio. EUR im 1. Quartal des Vorjahres.
Das EBITDA im
Segment Walzen spiegelt einerseits die spürbare Verbesserung der Auftragslage wider, andererseits
beeinflusst die COVID-19-bedingte Produktmixveränderung nach wie vor das Ergebnis. Insgesamt lag das
EBITDA mit 17,4 Mio. EUR unter dem Niveau aus Q1/2020 (22,1 Mio. EUR).
Nach Berücksichtigung
einer im Quartalsvergleich unveränderten Abschreibung von -21,0 Mio. EUR, konnte in der AMAG-Gruppe ein
Ergebnis vor Zinsen und Ertrag-steuern (EBIT) in Höhe von 9,3 Mio. EUR erzielt werden (Q1/2020: 15,5 Mio.
EUR).
Das Ergebnis nach Ertragsteuern war nach drei Kurzarbeits-Quartalen mit 5,1 Mio. EUR im
Berichtsquartal deutlich positiv (Q1/2020: 11,5 Mio. EUR).
Der Cashflow aus laufender
Geschäftstätigkeit betrug aktuell 3,7 Mio. EUR (Q1/2020: 14,9 Mio. EUR) und reflektiert vor allem die
aluminiumpreis- und mengenbedingte Veränderung des Working Capital. Bei einem nahezu unveränderten
Cashflow aus Investitionstätigkeit von -15,8 Mio. EUR (Q1/2020: -15,0 Mio. EUR) ergibt sich damit ein
Free Cashflow von -12,2 Mio. EUR (Q1/2020: -0,1 Mio. EUR).
Die Nettofinanzverschuldung ist mit
326,7 Mio. EUR per 31. März 2021 unverändert auf einem soliden Niveau (31. Dezember 2020: 316,8 Mio.
EUR). Die Liquidität lag am 31. März 2021 bei 315,5 Mio. EUR nach 304,9 Mio. EUR per 31. Dezember
2020.
Ausblick 2021:
Das Wirtschaftsumfeld ist aktuell positiv. COVID-19-Einflüsse
zeigen sich erwartungsgemäß in der Luftfahrtindustrie.
Gerald Mayer, Vorstandsvorsitzender der
AMAG Austria Metall AG: "Die im ersten Quartal erzielte Absatzmenge erreichte das sehr gute
Vor-Krisenniveau. Die Mengenrückgänge im Bereich Luftfahrt konnten durch Steigerungen in anderen
Bereichen, insbesondere Automobil, kompensiert werden. Um auch weiterhin die positiven Markt- und
Kundenanforderungen erfüllen zu können, sind wir aktuell auf der Suche nach rund 50 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern für den Standort Ranshofen."
Das anhaltend attraktive Aluminium- und
Tonerdepreisniveau nimmt positiven Einfluss auf die Ergebnisentwicklung im Segment Metall. Das
Marktumfeld im Bereich der Recycling-Gusslegierungen und Aluminiumwalzprodukte entwickelt sich positiv.
Der Produktmix im Segment Walzen wird aber auch in diesem Jahr von COVID-19 beeinflusst sein. Die
Luftfahrt-Absatzmengen werden auf einem ähnlichen Niveau wie 2020 erwartet.
Der Vorstand geht
auf Basis der derzeitigen Marktlage sowie getroffener Annahmen von einem Jahres-EBITDA in der Bandbreite
von 125 bis 140 Mio. EUR aus.
1)
Durchschnittliches Leistungspersonal (Vollzeitäquivalent) inklusive Leihpersonal, ohne Lehrlinge.
Beinhaltet das Personal der Elektrolyse Alouette (20 %) sowie von Aircraft Philipp.