Gewinn-Messe - AMAG: Zuletzt wieder bessere Auftragseingänge CEO Mayer: Autosektor sollte sich
schnell erholen, bei der Luftfahrt wird es länger dauern
Der börsennotierte heimische
Aluminiumhersteller AMAG hat in den vergangenen Monaten wieder bessere Auftragseingänge verzeichnet.
Insbesondere die letzten beiden Monate seien wieder in Ordnung gewesen, sagte AMAG-Chef Gerald Mayer am
Freitag auf der Gewinn-Messe in Wien. Auch in der Krise sehe man sich in der stärkeren strategischen
Orientierung Richtung Luftfahrt und Auto bestätigt. Lediglich im zweiten Quartal habe man durch die
Coronakrise eine Halbierung der Auftragseingänge zu verzeichnen gehabt, deutlich schlimmer als in der
Wirtschaftskrise vor einem Jahrzehnt. Doch nach den drei schlechten Monaten sei es besser gewesen,
insbesondere in den letzten beiden "wieder in Ordnung".
Der Automobilsektor "sollte sich
schnell erholen", glaubt Mayer, da sehe man auch schon wieder einen Anstieg bei den Aufträgen, "bei der
Luftfahrt wird es länger dauern". Schon im Juli hatte der CEO gesagt: "Die gedämpfte Markterwartung,
besonders in der Automobil- und Luftfahrtindustrie, ändert nichts an der mittel- und langfristig
positiven globalen Bedarfsentwicklung nach Aluminium." Im ersten Halbjahr gingen vom AMAG-Absatz 13
Prozent an die Luftfahrt und 11 Prozent an Auto-Erstausrüster. 20 Prozent entfielen auf
Folienvorwalzbänder für die Verpackungsindustrie. Der Verpackungsbereich sei "stabil gut", so Mayer
heute.
Für die Krise sehe er das Unternehmen gut aufgestellt, mit den vielen hochqualitativen
Spezialprodukten im großen Walzbereich, der drei Viertel des Umsatzes ausmacht, mit einer guten
Liquiditätsausstattung und einer niedrigen Verschuldung. In Ranshofen (OÖ) verfüge man über den
modernsten Alu-Walzwerkstandort Europas.
Mit einer Schrotteinsatzquote von 75 bis 80 Prozent
sei die AMAG führend. 2019 wurden in Ranshofen 365.000 Tonnen Alu-Schrott verarbeitet. Die Verkaufsmenge
des Konzerns sank heuer im ersten Halbjahr von 226.000 auf 203.000 t, der Umsatz von 555 auf 464 Mio.
Euro. In der Krise habe die AMAG die Strukturkosten gesenkt, nicht nur durch Kurzarbeit, so Mayer. Am 29.
Oktober kommen die Neunmonatszahlen.