Marinomed meldet Boom für Virenblocker, weiter Verlust 2020 Nach Umsatzanstieg um die Hälfte ist der
Verlust nach neun Monaten auf 4,8 Mio. Euro gesunken
Das österreichische Biotech-Unternehmen
Marinomed sieht sich als Profiteur der Virenangst in der Coronapandemie, jedenfalls bei den
Verkaufszahlen. Besonders gut verkauften sich seine Virenblocker. In den ersten drei Quartalen stieg der
Umsatz um 53 Prozent auf 5,1 Mio. Euro, im dritten Quartal allein um 68 Prozent. Hohe Forschungs- und
Entwicklungskosten bescheren allerdings weiter Verluste. Sie sind bis Ende September 2020 aber geringer
ausgefallen als im Jahr zuvor. Das Neunmonatsergebnis verbesserte sich auf -4,8 Mio. nach -6,2 Mio.
Euro in der Vorjahresperiode. Treiber der Entwicklung ist das Marinomed-Produkt Carragelose, das laut
Laborbefunden gegen zahlreiche respiratorischen Viren wirkt und auch das neue SARS-CoV-2 Virus
neutralisiert. Klinische Studien dazu sollen das nun beweisen.
Sollte eine geplante klinische
Phase-IV-Studie an Klinikpersonal, das an COVID-19 erkrankte Patienten versorgt, zeigen, dass eine
vorbeugende Behandlung mit Carragelose die Symptome einer SARS-CoV-2-Infektion und anderer viraler
Atemwegserkrankungen verringern kann, würden sich weitere Umsatzmöglichkeiten ergeben.
Entsprechend der guten Entwicklung ist auch der Ausblick von Marinomed positiv. Dank guter Auftragslage
ist eine starke Umsatzentwicklung zu erwarten. Heuer wird es aber weiter Verluste geben, "mittelfristig"
dann Gewinne.