Sekthaus Schlumberger dreht erneut an der Preisschraube Ab Februar Preiserhöhung von rund 10 Prozent
geplant - Gastro-Geschäft läuft wieder wie vor der Coronakrise - Handels-Geschäft noch rückläufig
Das Sekthaus Schlumberger wird im neuen Jahr erneut an der Preisschraube drehen und plant ab
Februar 2023 eine Preiserhöhung von rund 10 Prozent. Die Flasche Sekt wird dann im Schnitt 1 Euro mehr
kosten. Erst heuer im April wurden die Preise erhöht. "Wir erleben gerade Preissteigerungen von 20 bis 30
Prozent quer durch alle Bereiche, bei Zucker sind es 90 Prozent", sagte Schlumberger-Chef Benedikt
Zacherl am Donnerstag. Das kostet Schlumberger Marktanteile. Im Schaumweinmarkt kommt Schlumberger
auf einen Marktanteil von 19,5 Prozent, nach über 20 Prozent im Vorjahr. "Wir verlieren leicht
Marktanteile, weil wir im Preis gestiegen sind und im Handel weniger Aktionen hatten", so Zacherl bei
einem Pressegespräch. Sekt gehört im Supermarkt zu jenen Produkten, die mit am häufigsten zum
Aktionspreis verkauft werden. Der Aktionsanteil liegt im Schnitt bei bis zu 50 Prozent.
Nach
coronabedingten Gastroschließungen, ausgefallenen Bällen und abgesagten Weihnachtsfeiern steuert
Schlumberger heuer erstmals wieder auf eine normale Schlusssaison zu. Die Zeit ab Oktober ist für
Sekthäuser die wichtigste Zeit des Jahres. "Ich freue mich, dass die Ballsaison wieder stattfindet",
sagte Zacherl. Danach gehe es nahtlos über in die Faschingszeit. Schlumberger wird in Österreich bis zum
Ende des Jahres über 1 Million Liter Sekt verkauft haben.
Das Gastronomie-Geschäft, das
2020 und 2021 ordentlich unter den coronabedingten Restriktionen litt, sei wieder auf dem Niveau von
2019, so Zacherl. Dafür hinke das Sektgeschäft im Handel derzeit noch hinterher. Wegen der geschlossenen
Lokale wurde in der Coronazeit mehr Sekt im Handel gekauft als sonst. Da dieser Effekt nun wegfällt, sank
der Absatz in den Supermärkten von Jänner bis Oktober um 3,6 Prozent. Zacherl erwartet aber, dass das
Geschäft in den letzten Wochen angezogen hat, sodass sich bis Jahresende ein Plus ausgeht.
Für
2022 geht der Schlumberger-Chef im Inland von einem Umsatz von etwa 105 Mio. Euro (nach 95 Mio. Euro) und
im Export von 18 Mio. Euro (nach 10 Mio. Euro) aus. Die enorme Steigerung im Export erkläre sich
einerseits mit der Übersiedlung des Auslandsgeschäfts von der Schlumberger-Gruppe nach Wien, anderseits
mit guten Verkäufen der Sektmarke Schlumberger sowie dem Schokolikör Mozart im Ausland. Das Sekthaus hat
die Marke Mozart 2016 übernommen, seither habe sich der Jahresabsatz von 240.000 Liter auf 760.000 Liter
erhöht und soll im Jahr 2023 auf eine Million Liter steigen.