Schlumberger leidet unter Lockdown Ausfall von Gastronomie und geringe Feierlaune drücken das
Geschäft - Österreich-Bonus im Handel und Staatshilfen nötig - Nachbestellungen bleiben spannend
Der österreichische Sekthersteller Schlumberger bangt um den Saisonhöhepunkt zu Weihnachten, Silvester
und in der Ballsaison. Der Ausfall des Geschäfts rund um den Jahreswechsel sei "eine massive Bedrohung
und der Ausfall der Geschäftsgrundlage", sagte Schlumberger-Geschäftsführer Benedikt Zacherl im Gespräch
mit der APA. Zwar werde im Lebensmittelhandel heuer mehr Sekt verkauft, das mache aber den Ausfall der
höherpreisigen Gastronomie und die fehlenden Touristen nicht wett. Zwar gebe es heuer in der
Coronapandemie im Handel einen Zuwachs beim Sektverkauf um rund ein Fünftel, das könne das Gastro-Minus
von 40 Prozent aber keineswegs wettmachen, vor allem weil in der Gastronomie teuerere Produkte verkauft
werden. Daher geht der Ertrag heuer stärker zurück als der Umsatz. Außerdem müsse man davon ausgehen,
dass die Feiern daheim im Lockdown schaumgebremst ausfallen.
Als Zulieferer für die
Gastronomie falle Schlumberger jedoch um Unterstützungen um - die Produktion laufe ja und sei für
Weihnachten auch bereits abgeschlossen. Daher pocht Zacherl auf einen spartenspezifischen Umsatzersatz
für Zulieferer in Anlehnung an die Gastronomie - oder einen Verlustausgleich, spezifisch für den Bereich
der Gastronomie. Das müsse auch für Unternehmen wie Schlumberger gelten, die sowohl Gastro als auch
Handel beliefern, selbst wenn nur der kleinere Teil des Absatzes auf die Gastronomie fällt. Der
Fixkostenzuschuss helfe Schlumberger als Produktionsbetrieb hingegen nicht. Den habe das Unternehmen noch
nicht in Anspruch nehmen können.
Abgesehen davon fordert Zacherl aber auch den
Lebensmittelhandel und die Konsumenten auf, bewusst auf österreichische Produkte zu setzen. Das sei nicht
nur eine Preisfrage, sondern auch die Frage, was der Handel in die Regale stellt - und was die
Konsumenten kaufen.
Das Unternehmen ist mit seinen Sektmarken Schlumberger, Goldeck und
Hochriegl auf Österreich fokussiert. Mit Sekt macht Schlumberger 30 Prozent seines Gesamtumsatzes, also
jährlich etwa 27 bis 30 Mio. Euro - und davon die Hälfte in der Hochsaison. Alleine zum Jahreswechsel
werden in Österreich zwei Millionen Sektflaschen geköpft, 95 Prozent der Österreicher stoßen mit Sekt auf
das neue Jahr an, sagt Zacherl. Das zeige die Dimension der Saisonspitze.
Schlumberger rechnet
für heuer im gesamten Unternehmen, nicht nur in der Sektproduktion, mit einem Umsatzminus von 30 bis 35
Prozent. "Ich hoffe nicht", sagt Zacherl auf die Frage, ob es rote Zahlen geben wird, aber es werde am
Ende um "eine Million Plus oder Minus" gehen, schätzt er. Dabei will Zacherl sich seinen Optimismus aber
nicht nehmen lassen. Einerseits würden im Handel die letzten Nachbestellungen für Silvester erst um den
16. oder 17. Dezember eintrudeln. Und andererseits gebe es allen aktuellen covidbezogenen Problemen zum
Trotz enorme Chancen beim Sekt, auch dank der Abschaffung der Schaumweinsteuer im Jahr 2020.
>Jammern kennans jedenfois. > >Ham sich eh die Sektsteuer doppelt vergüten lassen, >1x vom Staat, 1x von den Altaktionären als >Bewertungsabschlag. > >Besser
hat heuer noch kaum wer lobbyiert.
Und jetzt ist Corona schuld. Immer gut wenn man Ausreden
hat.