SBO setzt weitere Sparmaßnahmen wegen geringer Ölbranche-Investments Umsatz im Halbjahr halbiert, 28
Prozent weniger Neuaufträge - Nettoverlust wuchs im 2. Quartal aber kaum noch an - Ternitz-Kurzarbeit
verlängert, Bremse bei Investments, Singapur-Bündelung
Der börsennotierte Ölfeldausrüster
Schoeller-Bleckmann (SBO) leidet weiterhin unter den ölpreisbedingt geringen Investitionen der Ölbranche.
Dadurch sinken Aufträge und Umsätze bei SBO. Der Verlust des Unternehmens, das weitere Sparmaßnahmen
setzt, erhöht sich im Halbjahr jedoch nur mehr auf 16,9 Mio. Euro, nach bereits 15 Mio. Euro Minus im
ersten Quartal.
Der Umsatz halbierte sich bis Juni auf 88,0 Mio. Euro, um 52,9 Prozent
weniger. Der Auftragseingang sank um 28,4 Prozent auf 75,0 Mio. Euro, und der Auftragsstand lag zum 30.6.
bei 21,1 Mio. Euro, nach 34,3 Mio. Euro Ende 2015 bzw. 60,9 Mio. Euro Mitte 2015, teilte SBO am Mittwoch
mit.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) drehte im Jahresabstand von
positiven 45,1 Mio. Euro auf negative 5,7 Mio. Euro, nachdem heuer auch im ersten Quartal schon ein
kleines Minus stand. Das operative Betriebsergebnis (EBIT) vor Sondereffekten lag bei minus 28,9 Mio.
Euro; das berichtete EBIT sackte auf minus 36,2 Mio. nach positiven 19,3 Mio. Euro ab.
Als
Antwort auf das schwierige Marktumfeld setzt SBO seine Kostenreduktionsmaßnahmen fort. So wurden die
Investitionen in Sachanlagen und immaterielles Vermögen (CAPEX) im Halbjahr um 54,0 Prozent auf 5,9
(12,9) Mio. Euro zurückgefahren, ausgenommen davon blieb der Bereich F&E. Zudem werden die Betriebe in
Singapur restrukturiert: Zu Ende des zweiten Quartals wurde beschlossen, die beiden Töchter dort
miteinander zu verschmelzen, das soll nachhaltige Kostenvorteile bringen.
Auch das Personal
bleibt nicht verschont: Die Kurzarbeit am Standort Ternitz in NÖ wurde bis 31. Jänner 2017 verlängert,
der Personalstand von SBO lag Ende Juni bei 1.183, ohne die in Texas zugekaufte Downhole Technology waren
es 1.028 (nach 1.135 Ende 2015 und 1.279 Mitte 2015). "Dies entspricht einer Reduktion seit Beginn des
Abschwungs im Jahr 2014 von mehr als 40 Prozent", so SBO. Ende 2014 hatte der Ölfeldausrüster noch 1.720
Mitarbeiter gezählt.
Die gesamte Oilfield-Service-Industrie sei als Folge der niedrigen
Ölpreise und der am Markt verfügbaren hohen Rohöl-Mengen von erheblichen Investitionskürzungen betroffen.
Aufgrund des hohen Cash-Bestands, ihrer geringen Nettoverschuldung und der hohen Eigenkapitalquote sei
SBO "auch für eine längere Durststrecke gerüstet", wird im Ausblick betont.
SBO besitze eine
"kerngesunde Bilanzstruktur", auch nach der Downhole-Technology-Akquisition für 103 Mio. Dollar habe SBO
zum 30.6. über eine solide Eigenkapitalquote von 54,7 Prozent verfügt, nach 60,8 Prozent Ende 2015. Die
liquiden Mittel seien bei 137,9 (196,3) Mio. Euro gelegen, die Nettoverschuldung bei 59,7 Mio. Euro (nach
26,2 Mio. Euro Nettoliquidität Ende 2015). Man verbessere die Kostenbasis und investiere gezielt in
Wachstum. Die Kapazitäten würden weiter an die Marktlage angepasst. Die Strategie, neue Märkte für
Produkte im Segment Oilfield Equipment zu erschließen, werde fortgesetzt.
SBO-Chef erwartet 2017 Trendwende zu mehr Investments der Ölindustrie Grohmann: Überleben
Marktbereinigung bis dorthin dank guter Bilanzstruktur besser als andere - Lebhaftere Ölnachfrage durch
Konjunktur - Geringe Erwartung an OPEC-Treffen in Algerien
Der Chef des niederösterreichischen
Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann (SBO), Gerald Grohmann, erwartet 2017 ein Ende des Ungleichgewichts
am Ölmarkt, wodurch die Ölindustrie zu neuen heiß ersehnten Investments veranlasst werden könnte. 2016
sei aber auch für SBO ein "extrem schwieriges Jahr", das gelte auch für die nächsten Quartale, so
Grohmann zur APA: "Der Abschwung ist noch nicht vorbei."
Die Erwartung sei, dass es 2017 zu
einer Balance von Angebot und Nachfrage auf den internationalen Ölmärkten kommt und deshalb von den
Playern der Ölindustrie wieder mehr investiert wird. Je länger die Investitionsflaute anhalte, desto
größer werde auch der Nachholbedarf sein, "denn man kommt möglicherweise in eine Under-Supply-Situation
hinein".
Bis dahin müsse man sich auf eine gewisse Zeit der Volatilität einstellen. Ja, die
Zahl der Ring-Counts, also der neuen Bohrlöcher, sei schon länger - etliche Wochen - im Steigen
begriffen, "aber wir sehen noch nicht, dass die Ölfirmen in einem größeren Ausmaß in Exploration und
Produktion investieren - ganz im Gegenteil". Die entsprechenden Investitionen würden nämlich heuer um
weitere 26 Prozent zurückgehen, lauten Schätzungen, nach bereits 21 Prozent Minus im Jahr 2015.
Seitens der Konjunktur sieht Grohmann durchaus eine lebhaftere Ölnachfrage. In China habe sich das
Wirtschaftswachstum verlangsamt. Aber die ohnedies recht vorsichtige Internationale Energie-Agentur (IEA)
habe die Erwartung für den weltweiten Ölverbrauchsanstieg im Jahr 2016 von früher plus 1,2 Mio. Barrel
täglich auf nunmehr +1,5 mb/d hinaufgesetzt - und im letzten Quartal habe der Anstieg im Schnitt sogar
1,6 Mio. Fass pro Tag betragen, so der SBO-Chef am Mittwoch im APA-Gespräch.
Die Erwartungen
für das geplante OPEC-Treffen Ende September in Algerien hängt Grohmann entsprechend früherer Erfahrungen
nicht allzu hoch: "Auch bisherige Treffen sind meist ohne große Auswirkungen geblieben." Es gebe ein
Tauziehen zwischen sunnitischen und schiitischen Einflussbereichen, und der auf den Ölmarkt
zurückgekehrte Iran wolle auch sein Stück vom Kuchen. Endlos könne "das Spiel" aber nicht gehen, denn die
Saudis und der Iran würden bereits nahe ihres Maximums fördern. Allerdings könne dieser "Poker um
Marktanteile" den Aufschwung noch etwas hinauszögern, meint der SBO-Chef.
Aufgrund der guten
Bilanzstruktur sieht Grohmann die SBO gut gerüstet für den für 2017 erhofften Rebound. Möglicherweise
könne man von der Trendwende sogar besser profitieren als andere Ölfeldausrüster - "es wird eine
Marktbereinigung kommen, die vielleicht nicht alle Konkurrenten so gut überleben wie wir".
Zum
vergleichsweise geringen Verlust im zweiten Quartal betont Grohmann, dass dies einem einmaligen
Sondereffekt zu verdanken sei, der mit der Neubewertung einer Option zum Erwerb von Minderheitsanteilen
an der Tochter Resource zusammenhängt. Im Halbjahr führte die Bewertung zu einem nicht cash-wirksamen
Einmalertrag von 10,5 Mio. Euro.
Zum Stammsitz Ternitz in NÖ ist Grohmann froh, während der
Kurzarbeit den Mitarbeiterstand von knapp 320 halten zu können.
In unserer jüngsten Analyse haben wir unsere
Halten-Empfehlung bestätigt und das Kursziel von zuletzt EUR 52,15 auf EUR 55,0 angehoben. Die leichte
Erhöhung des Kursziels ist auf mehrere Faktoren in unserem Bewertungsmodell zurückzuführen, u.a. hat sich
die Konsolidierung der Downhole Technology Akquisition positiv ausgewirkt.
Ausblick
Der Ausblick für 2016 bleibt schwierig. Trotz des Anstiegs der Bohrtätigkeit (vor allem in den USA) ist
es noch zu früh um von einer nachhaltigen Trendumkehr zu sprechen. Ein Gleichgewicht zwischen Nachfrage
und Angebot im Ölsektor wird erst in der zweiten Hälfte 2017 erwartet. In unserer Analyse haben wir eine
etwas schwächere Umsatzentwicklung und Profitabilität (vor allem 2016) sowie den positiven Effekt der
Downhole Technology Akquisition und Kosteneinsparungen berücksichtigt. Wir erwarten, dass der Aktienkurs
volatil bleibt. Ausschlaggebend sind die allgemeine Stimmung am Markt, der Newsflow zum Ölpreis und die
Bohranlagenentwicklung. Kurzfristige Trading- Möglichkeiten könnten sich ergeben. Basierend auf den
Fundamentaldaten ist es aus unserer Sicht noch zu früh für einen Einstieg und daher bleiben wir bei
unserer Halten-Empfehlung.
RCB hebt Kursziel auf 60,00 Euro an Neue Kaufempfehlung "Hold" - Langfristig gute Chancen für das
Unternehmen
Die Wertpapierexperten der Raiffeisen Centrobank haben das Kursziel für die Titel
von Schoeller Bleckmann-Oilfield (SBO) von 47,50 auf 60,00 Euro angehoben. Auch die Anlageempfehlung
wurde von "Reduce" auf "Hold" heraufgestuft.
Das Expertenteam rund um Oleg Galbur der RCB
stellt einen positiven langfristigen Ausblick einem kurzfristigen negativen entgegen. Dabei wurden
besonders Umsatz- und Gewinnprognosen für das laufende Geschäftsjahr nach unten revidiert, es werde
jedoch mit einem erhöhten Umsatz in den Folgejahren gerechnet. Auch eine "gesunde" Bilanz dürfte nach
Angaben der Wertpapieranalysten positiv wirken. Der Ölkonzern sei bestens positioniert, meinten die
Experten in ihrem Bericht weiter.
Beim Ergebnis je Aktie erwarten die RCB-Analysten Verluste
von 2,93 und 0,53 Euro für 2016 und 2017. Im Folgejahr wird dann wieder mit einem Gewinn von 0,28 Euro
gerechnet.
Ihre Dividendenschätzung je Titel beläuft sich auf jeweils 0,50 Euro für 2016 und
2017. 2018 wird eine Dividende von 1,00 Euro erwartet.
Baader Bank bewertet SBO-Aktien weiter mit "Sell", Kursziel 46,0 Euro SBO beendet
Aktienrückkaufprogramm vorläufig
Die Analysten der Baader Bank bewerten die Aktien des
heimischen Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) weiter mit dem Votum "Sell", nachdem das
Unternehmen am vergangenen Freitag sein Aktienrückkaufprogramm vorläufig beendet hat. Auch das Kursziel
belässt der Baader-Analyst Christian Obst bei 46,0 Euro.
Das Programm endete auf einen
Beschluss des Vorstandes hin mit sofortiger Wirkung, teilte die SBO am Freitag mit. Es basiert auf der
Ermächtigung der Hauptversammlung vom 27. April, welche trotz der Beendigung des aktuellen Programms
weiterhin zur Verfügung steht.
Der neuerliche Start wird gegebenenfalls entsprechend den
gesetzlichen Bestimmungen veröffentlicht. Im Zuge des nun beendeten Programms wurden über die Börse
40.597 Aktien zurückgekauft, das entspricht 0,2537 Prozent des Grundkapitals.
Für 2016
erwartet die Baader Bank für die SBO einen Verlust pro Aktie von 2,46 Euro. Dividende soll es im
laufenden Geschäftsjahr keine geben. Für das Folgejahr 2017 wurde indessen ein Gewinn je Papier in Höhe
von 0,48 Euro je Anteilsschein und eine Dividende von 0,50 Euro je Titel veranschlagt.
Gewinn-Messe - SBO: Bodenbildung erreicht, weniger Ölüberschuss SBO-CEO: Ölüberproduktion spürbar
gesunken - Bodenbildung: Zahl der Rig-Counts zuletzt leicht gestiegen - Noch Skepsis zu
OPEC-Ölförderbremse: Vorerst ein "Lippenbekenntnis"
Der Chef des Ölfeldausrüsters SBO, Gerald
Grohmann, sieht bei den Bohraktivitäten der Ölindustrie - messbar an den Rig Counts - eine Bodenbildung
erreicht, von der aus es angesichts der sich abzeichnenden Erholung am Ölmarkt wieder aufwärtsgehen
könnte. Schritt für Schritt gehe nämlich die Öl-Überversorgung zurück, sagte Grohmann am Freitag auf der
Gewinn-Messe in Wien.
In den letzten Wochen, Monaten sei die Zahl der Rig Counts doch wieder
leicht angestiegen, es habe in einem der brutalsten und längsten Abschwünge der Branche zumindest eine
Bodenbildung eingesetzt. Die globale Öl-Überproduktion habe sich von 1,6 Mio. Barrel täglich Ende 2015
auf nun 0,3 Millionen b/d verringert, "das ist grundsätzlich die richtige Tendenz". Die Fundamentaldaten
seien intakt und die weltweite Ölnachfrage steige weiter.
Ein Anziehen der Ölpreise erwartet
Grohmann im Laufe des Jahres 2017, sobald "Supply und Demand" wieder in ein Gleichgewicht gekommen seien
- dann werde auch die Ölindustrie wieder mehr investieren. Auch Schlumberger und Halliburton würden jetzt
einen Silberstreif am Horizont sehen. "Mit der Balance beginnt der Aufschwung - und die Jahre 2018/19
könnten wieder sehr interessant für uns werden." Das heurige Jahr 2016 werde aber noch "durchgängig
schwierig und herausfordernd sein und bleiben".
Die jüngsten OPEC-Erklärungen, bei einer mit
anderen Staaten akkordierten Ölförderbremse mitzutun, sind für Grohmann "noch etwas mit Vorsicht zu
genießen" und zunächst nur einmal "Lippenbekenntnisse". Man müsse abwarten, ob dazu beim nächsten
OPEC-Treffen Ende November in Wien etwas entschieden wird.
Die SBO selbst sieht Grohmann mit
55 Prozent Eigenkapitalquote und 138 Mio. Euro liquiden Mitteln nach dem ersten Halbjahr gut für die
Zukunft aufgestellt.
Umsatz in drei Quartalen halbiert, 22,9 Mio. Nettoverlust CEO-Grohmann: Bodenbildung scheint
erreicht zu sein, mehr Auftragseingänge im dritten Quartal
Der Ölfeldausrüster
Schoeller-Bleckmann (SBO) hat in den ersten drei Quartalen 2016 einen Umsatz- und Gewinneinbruch
erlitten, der noch deutlicher ausfiel als Analysten erwartet hatten. Der Umsatz ging gegenüber dem
Vergleichszeitraum des Vorjahres um 48,3 Prozent auf 133,1 Mio. zurück, unterm Strich steht ein
Nettoverlust von 22,9 Mio. Euro (nach -2,0 Mio. Euro).
"Im härtesten und längsten Abschwung
unserer Branche scheint die Bodenbildung erreicht zu sein", verweist SBO-Vorstandschef Gerald Grohmann
aber auf die Tatsache, dass der Auftragseingang zwar in drei Quartalen gegenüber dem Vorjahr um fast ein
Viertel auf 116,5 Mio. Euro gesunken ist, aber im dritten Quartal besser war als in den beiden
Vorquartalen. Der Auftragsstand lag am Ende des dritten Quartals 2016 bei 17,4 Mio. Euro, nach 40,2 Mio.
Euro am 30. September 2015.
"Angebot und Nachfrage bewegen sich schrittweise in Richtung eines
Gleichgewichts", sagte Grohmann am Mittwoch laut Aussendung. "Wir gehen davon aus, dass bei einem
Aufschwung der nordamerikanische Markt als erstes reagiert, wo wir mit unserem Bohrmotorengeschäft und
den Akquisitionen im Well Completion-Bereich gut positioniert sind."
Vorerst ging es aber
weiter bergab: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) drehte mit 7,2 Mio. Euro ins
Minus - in den ersten drei Quartalen war es noch mit 55 Mio. Euro positiv gewesen. Der operative
Betriebsverlust betrug 50,9 Mio. Euro (nach -7,1 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Steuern verschlechterte
sich im Jahresabstand von 0,3 Mio. auf minus 36,2 Mio. Euro.
Die Bilanzstruktur der SBO sei
aber nach wie vor "kerngesund", betont Grohmann. Man habe in den ersten drei Quartalen einen positiven
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von 28,9 Mio. Euro erzielt (86,1 Mio. Euro). Die liquiden
Mittel beliefen sich zum 30. September auf 141,6 Mio. Euro, die Nettoverschuldung lag bei 56,1 Mio.
Euro.
SBO-Chef Grohmann: "Das Gröbste sollte hinter uns liegen" Umsatz in neun Monaten halbiert, 22,9 Mio.
Euro Nettoverlust - CEO Grohmann sieht "Anzeichen für Bodenbildung"
Das Geschäftsjahr 2016 ist
für den Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann (SBO) kein gutes. Auftragseingang und Umsatz sind
zusammengeschmolzen und unter Strich steht nach neun Monaten ein dickes Minus. SBO hat auf den Abschwung
der Branche mit Investitions- und Personalkürzungen reagiert, "aber das Gröbste sollte da jetzt hinter
uns liegen", sagte SBO-Chef Gerald Grohmann am Mittwoch zur APA.
Der Einbruch bei den
Ergebniszahlen für drei Quartale war stärker als von der APA befragte Analysten erwartet hatten. Der
Umsatz ging gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 48,3 Prozent auf 133,1 Mio. zurück, unterm
Strich steht ein Nettoverlust von 22,9 Mio. Euro (nach -2,0 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern
und Abschreibungen (EBITDA) drehte mit 7,2 Mio. Euro ins Minus - in den ersten drei Quartalen war es noch
mit 55 Mio. Euro positiv gewesen. Der operative Betriebsverlust betrug 50,9 Mio. Euro (nach -7,1 Mio.
Euro). Das Ergebnis vor Steuern verschlechterte sich im Jahresabstand von 0,3 Mio. auf minus 36,2 Mio.
Euro.
"Ich habe schon zu Jahresbeginn gesagt, dass 2016 durchgehend ein sehr schwieriges,
herausforderndes Jahr wird", sagte Grohmann. "Wir haben aber eine sehr starke Cash-Position, sodass wir
ganz gut aufgestellt sind, um sowohl diesen Down Cycle zu bewältigen als auch den nächsten Aufschwung zu
finanzieren."
Man habe in den ersten drei Quartalen einen positiven Cashflow aus der laufenden
Geschäftstätigkeit von 28,9 Mio. Euro erzielt (86,1 Mio. Euro). Die liquiden Mittel beliefen sich zum 30.
September auf 141,6 Mio. Euro, die Nettoverschuldung lag bei 56,1 Mio. Euro.
SBO hat die
Investitionen gegenüber den ersten drei Quartalen 2015 auf 9,4 Mio. Euro halbiert, sie weiter
zurückzufahren sei kaum mehr möglich, so Grohmann. "Bei den Erhaltungsinvestitionen brauchen wir im
Schnitt so 15 Millionen pro Jahr." Auch beim Personal "sind die wichtigsten Dinge jetzt schon gemacht".
Punktuelle Anpassungen seien nicht auszuschließen, "aber das Gröbste sollte da jetzt hinter uns
liegen".
"Im härtesten und längsten Abschwung unserer Branche scheint die Bodenbildung
erreicht zu sein", verweist Grohmann auf die Tatsache, dass der Auftragseingang zwar in drei Quartalen
gegenüber dem Vorjahr um fast ein Viertel auf 116,5 Mio. Euro gesunken ist, aber im dritten Quartal
besser war als in den beiden Vorquartalen. "Aber ich will es noch nicht interpretieren, es gibt halt doch
von Quartal zu Quartal Schwankungen." Die Bodenbildung zeige sich aber auch im Rig Count (Anzahl der
aktiven Bohrtürme), "der zumindest seit Mai leicht leicht anzieht - in Nordamerika, international noch
nicht".
Der Auftragsstand lag am Ende des dritten Quartals 2016 bei 17,4 Mio. Euro, nach 40,2
Mio. Euro am 30. September 2015. "Momentan ist es schon so, dass wir auch von den Aufträgen leben, die im
Quartal hereinkommen.
Wann der lang ersehnte Aufschwung kommt, werde sehr stark davon
abhängen, ob die OPEC-Mitglieder am 30. November die diskutierte Produktionsobergrenze beschließen. "In
den Nicht-OPEC-Ländern geht die Produktion auf Grund der geringeren Investitionen der letzten Jahre
bereits zurück." Auf der OPEC-Entscheidung aufbauend würden dann die großen Ölgesellschaften ihre
Investitionspläne bekanntgeben, "und das wird dann eine Richtschnur sein, wie sich dann das nächste Jahr
entwickelt". In den Ergebniszahlen der SBO wird sich das aber erst mit einiger Verzögerung
niederschlagen. "Traditionell sind wir ein Spätzykliker, was Vorteile hat, wenn der Zyklus runtergeht, da
geht es uns länger besser. Es dauert dann ein bisschen länger, bis es bei uns ankommt, das weiß der Markt
aber."
"Wir gehen davon aus, dass bei einem Aufschwung der nordamerikanische Markt als erstes
reagiert, wo wir mit unserem Bohrmotorengeschäft und den Akquisitionen im Well Completion-Bereich gut
positioniert sind."
Der Kurs der SBO-Aktie habe sich heuer stabiler als der Ölpreis
entwickelt, sagte Grohmann. "Wenn man die Kurven übereinander legt, sieht man, dass es Phasen gibt, wo
der Ölpreis weiter abgesunken ist als unser Aktienkurs."
Am Mittwoch dieser Woche gab die SBO ihr Ergebnis
für das dritte Quartal 2016 bekannt. Demnach gingen die Umsätze gegenüber dem Vorjahr um 36% auf EUR 45,1
Mio. zurück. Aufgrund wesentlich geringerer Sondereffekte im Vergleich zum Vorjahr verbesserte sich das
Betriebsergebnis, blieb aber mit EUR -14,7 Mio. negativ. Das Ergebnis aus der Bewertung von
Optionsverpflichtungen war aber wiederum deutlich geringer als im Vorjahr (EUR 6,4 Mio. vs. EUR 21,7 Mio.
im Q3/15), wodurch das Nettoergebnis tiefer in die Verlustzone gedrückt wurde. Der Nettoverlust belief
sich im Q3 auf EUR -6,0 Mio. und war damit geringer als von uns prognostiziert. Trotz des schwierigen
Marktumfelds konnte die SBO einen positiven Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit erzielen und
die Bilanzstruktur blieb solide.
Ausblick
Für 2016 rechnet das Unternehmen nach wie
vor mit einem anhaltend schwierigen Marktumfeld. Die Prognosen für die globalen Ausgaben in der
Exploration und Produktion gehen derzeit von einem Rückgang von 26% für 2016 aus. Eine Balance von
Nachfrage und Angebot im Ölsektor wird erst für 2017 erwartet. Dennoch scheint die SBO etwas positiver in
die Zukunft zu blicken, auch weil sich die Anzeichen für weitere Ölpreisanstiege verdichten. Die Anzahl
der Bohranlagen (vor allem in den USA) steigt beständig an. Wir erwarten, dass der Aktienkurs der SBO
weiterhin volatil bleibt. Für den Ölpreis wird das OPEC Treffen nächste Woche (30. November) entscheidend
sein. Falls die OPEC-Mitglieder die diskutierte Produktionsobergrenze beschließen, bzw. sich zu Kürzungen
der Produktion verpflichten, könnte dies die SBO-Aktie weiter beflügeln.
RCB hebt Kursziel für SBO-Aktie von 60 auf 85 Euro, weiter "Hold" Kursziel auf 12-Monatssicht -
stärkeres Einnahmenwachstum und höhere Gewinnmargen nach 2018 gesehen
Die Analysten der
Raiffeisen Centrobank (RCB) haben ihr 12-Monatskursziel für die Aktien des Ölfeldausrüsters
Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) von 60,0 Euro auf 85,0 Euro klar nach oben revidiert. Unverändert
belassen wurde hingegen das Anlagevotum "Hold" für das Unternehmen aus Niederösterreich.
Die
Experten verweisen in ihrem Company Update auf eine starke Kursentwicklung im November von plus 18
Prozent. Die Anhebung des Kursziel wird von der RCB mit einem stärkeren Einnahmenwachstum und
prognostizierten höheren Gewinnmargen nach 2018 begründet.
Beim Ergebnis je Aktie rechnen der
RCB-Analyst Oleg Gabur mit einem Verlust von 1,98 Euro für das Geschäftsjahr 2016. Im Folgejahre sollte
das Minus je Anteilsschein 0,87 Euro betragen. 2018 wird hingegen ein Gewinn von 0,79 Euro je Aktie
gesehen. Die Dividendenschätzungen belaufen sich auf 0,50 Euro (2016), 0,50 Euro (2017) und 1,00 Euro
(2018).
Herabstufung von Halten auf Reduzieren, Kursziel auf EUR 71,5 erhöht
In unserer jüngsten
Analyse haben wir die Empfehlung von Halten auf Reduzieren zurückgestuft. Das Kursziel haben wir aber
gleichzeitig von zuletzt EUR 55,0 auf EUR 71,5 erhöht. Diese Erhöhung ist auf mehrere Faktoren in unserem
Bewertungsmodell zurückzuführen, besonders aber auf die rasche Erholung im Ölsektor. Ausschlaggebend war
hier die Einigung der OPEC mit Nicht-OPEC-Staaten auf eine Senkung der Förderquoten, wodurch
Rohölnotierungen nach oben schossen.
Ausblick
Nächste Woche (am 17.1.) wird die SBO
das vorläufige Jahresergebnis 2016 präsentieren. Wir rechnen mit einem Nettoverlust im vierten Quartal
und auch im GJ 2016. Nichtsdestotrotz hat sich der Ausblick für 2017 verbessert. Ein Gleichgewicht
zwischen Nachfrage und Angebot im Ölsektor wird nun bereits für Mitte des Jahres 2017 erwartet. Die
gestiegenen Ölpreise versprechen auch höhere Auftragseingänge und eine Rückkehr in die schwarzen Zahlen
im GJ 2017. In unserer Analyse haben wir die beschleunigte Umsatzentwicklung und stärkere Profitabilität
(vor allem für 2017-18) berücksichtigt. Zudem sollte der positive Beitrag aus der Akquisition der
Downhole Technology größer ausfallen als bisher erwartet. Die SBO Aktie hat in letzter Zeit kräftig
zugelegt, viel mehr als der Ölpreisanstieg und die Bohranlagenentwicklung vermuten ließen. Dadurch
befindet sich der Aktienkurs auf einem Niveau, auf dem er zuletzt war als der Ölpreis bei rund USD 100
pro Barrel lag. Wir denken, dass die Aktie nun in eine Konsolidierungsphase eintreten wird und stufen
unsere Empfehlung auf Reduzieren zurück.
Vorläufiges Ergebnis 2016 wie erwartet schwach, noch keine Guidance für 2017
Am Dienstag
dieser Woche gab SBO das vorläufige Ergebnis für das GJ 2016 bekannt. Die Umsätze gingen um 41,7%
gegenüber dem Vorjahr zurück und beliefen sich auf EUR 183 Mio.. Der Auftragseingang sank um 17% auf EUR
169 Mio.. Das Ergebnis vor Steuern rutschte tiefer in die Verlustzone und betrug EUR -47 Mio. (2015: EUR
-20 Mio.). Die liquiden Mittel der SBO beliefen sich auf EUR 193,0 Mio.
Ausblick
Das relativ schwache Ergebnis 2016 spiegelt das schwierige Marktumfeld wider und war daher keine
Überraschung. Der Ausblick für 2017 hat sich verbessert. Die Ölpreise sind gestiegen nachdem sich die
OPEC mit einigen Nicht-OPEC Staaten auf eine Senkung der Förderquoten einigen konnte. Ein Gleichgewicht
von Angebot und Nachfrage im Ölsektor wird für Mitte 2017 erwartet. Das Management bleibt dennoch
vorsichtig und hat noch keinen Ausblick für 2017 veröffentlicht. Wir bleiben bei der Meinung, dass sich
die Aktie derzeit noch in einer Konsolidierungsphase befindet und bestätigen unsere Reduzieren-Empfehlung
mit einem Kursziel von EUR 71,5 pro Aktie.