Das nenn ich mal eine Umsatzrendite und Return on Equity!
Wiener Börse stabil in 2019,
Kapitalmarkt 2020 als Steighilfe für die Wirtschaft nutzen 04.06.2020 Pressemitteilungen
Unternehmensbilanz 2019: Umsatz 66,8 Mio. EUR, Ergebnis vor Steuern 34,2 Mio. EUR Starker Rückgang
der Handelsaktivität der Marktteilnehmer durch Wachstum in anderen Bereichen weitgehend kompensiert Börsenbetrieb sorgt auch in der Krise für Transparenz Kapitalmarkt als Hebel zur Krisenbewältigung
nutzen, möglichst viel privates Kapital zur Entlastung der öffentlichen Haushalte (Wien) Die Wiener
Börse AG zieht Bilanz über das Geschäftsjahr 2019 und gibt Einblicke in ihre aktuellen Initiativen. Der
Ausbau der Handelsdienstleistungen, drei IPOs, neue KMU-Segmente und zunehmende Anleihen-Listings
unterstreichen die Attraktivität des Wiener Marktplatzes für Unternehmen. In einem sich konsolidierenden
Markt, der weiterhin starken regulatorischen Belastungen unterworfen ist, entwickelte sich der
Aktienhandel in ganz Europa rückläufig. In diesem herausfordernden Umfeld baute der heimische
Börsenbetreiber seine Marktanteile und seine Position als Infrastrukturanbieter aus. Die Handelszeiten
und der Kurszettel wurden erweitert, die Geschäftsfelder IT-Services, Marktdaten und Zentralverwahrung
verzeichneten signifikantes Wachstum. Dadurch konnten sinkende Handelserträge kompensiert und das
Ergebnis stabil und über den Planungen gehalten werden.
„Die Wiener Börse überzeugt mit
Qualität und neuen Initiativen in einem fordernden Wettbewerbsumfeld. Sie stellt die bestmögliche
Infrastruktur für heimische Unternehmen, globale Investoren und regionale Partner bereit. Mit Blick auf
Post-Corona-Zeiten ist der Staat gut beraten, privates Kapital zu aktivieren und auf die Börse zu setzen,
damit es mit Österreichs Wirtschaft rascher bergauf gehen kann“, so Heimo Scheuch, Aufsichtsratspräsident
der Wiener Börse. „Das Erfolgsrezept am Börsenprodukt ist, das kein anderes Instrument gleichzeitig für
mehr Finanzierung, Sichtbarkeit des Unternehmens und Sicherstellung einer nachhaltig professionellen
Unternehmensorganisation sorgt. Genau das wird nach der Corona-Krise gefragt sein, auch wenn derzeit noch
Kredite im Vordergrund stehen.“
Bilanz & Rückschau 2019: Stabilität durch breite
Diversifizierung Der Unternehmensumsatz belief sich 2019 auf 66,8 Mio. EUR, ein leichter Rückgang
von 3,3 % (2018: 68,9 Mio. EUR), was vorrangig auf die rückläufige Aktivität der Handelsteilnehmer
zurückzuführen ist (Wien 2019: 62 Mrd. EUR, 2018: 70 Mrd. EUR, -12 %, Prag: 2019: 8,5 Mrd. EUR, 2018:
11,1 Mrd. EUR, -24 %). Die Rückverlagerung von Geldern nach Nordamerika sowie die Unsicherheiten aufgrund
des Brexit ließen die internationalen Investoren verhaltener agieren. Sehr positiv entwickelten sich die
Umsätze im Geschäftsbereich IT-Dienstleistungen. Auch im Datengeschäft, im Listing, dem Handel von
Auslandswerten sowie bei der Wertpapierverwahrung konnte Wachstum erzielt werden. Durch die weiter
ausgebaute Diversifikation wurde damit der Ertragsrückgang im Handel fast vollständig kompensiert. Mit
der Verschmelzung der Wiener Börse AG auf die frühere Holding, wurde die Konzernstruktur zur
Kosteneinsparung vereinfacht. Die Wiener Börse AG erwirtschaftete im Jahr 2019 ein Ergebnis vor Steuern
von 34,19 Mio. EUR. Dies sind 6,4 % weniger gegenüber dem Vorjahr (36,52 Mio. EUR). Das Ergebnis ist
damit etwas besser als es die Planung für 2019 vorsah, die neben einer verhalteneren Handelsaktivität der
Teilnehmer auch einige Investitionen beinhaltete. Für 2020 wird bislang mit deutlichem Wachstum
gerechnet. Das Eigenkapital der Wiener Börse AG betrug per 31. Dezember 2019 143,3 Mio. EUR, der
Jahresüberschuss 2019 ergab 26,4 Mio EUR. Per Ende Dezember 2019 beschäftigte die Wiener Börse AG 160
Mitarbeiter (Vollzeitäquivalent).
Die Wiener Börse agiert – wie viele ihrer notierten
Unternehmen – international. 84 Prozent ihrer Umsätze erwirtschaftet die Nationalbörse mit
internationalen Kunden. „Breite Diversifikation und ein starker Fußabdruck in der Region leisten einen
erheblichen Beitrag dazu, dass wir unsere Jahresplanung erreichen konnten. Ich möchte jedoch nicht
verhehlen, eine stärkere heimische Aktionärsbasis wäre keinesfalls nur Schmuck für die Börse, sondern
eine solide Stütze für die Krisenbewältigung und Unternehmensfinanzierung. Länder mit entwickelten
Kapitalmärkten zeigen mehr Wachstum und erholen sich schneller von Krisen“, sagt Christoph Boschan, CEO
der Wiener Börse AG.
Bilanz Covid-19-Pandemie: Börse als kritischer Infrastrukturanbieter Im Frühjahr 2020 sind sowohl Handelsumsätze als auch Preisschwankungen stark gestiegen. Seit
Jahresbeginn bis inklusive Mai 2020 beträgt das Handelsvolumen bei Beteiligungswerten 32,03 Mrd. EUR, ein
Plus von 21,4 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Jan-Mai 2019: 26,38 Mrd. EUR). Beim Management hoher
Volatilität und massiv steigender Umsätzen setzt der Börsenbetreiber auf erprobte Schutzmechanismen wie
die Volatilitätsunterbrechung. Die Wiener Börse AG betrieb ihre Infrastruktur für neun Wochen zum
Großteil mittels Fernzugriff und Teleworking. Seit Mitte Mai wird der Betrieb am Standort in
alternierenden Teams fortgesetzt.
„Börsen überzeugen in Krisenzeiten durch Transparenz. Sie
bieten eine Echtzeit-Anzeige der wirtschaftlichen Gesundheit und Lage. Wenn wir hin und wieder mit der
Schließungsfrage konfrontiert werden, kann ich nur eines entgegnen: Ein Fieberthermometer wirft man auch
nicht weg, wenn es erhöhte Temperatur anzeigt“, sagt Christoph Boschan.
Kapitalmarkt als
Steighilfe für Österreichs Wirtschaft zur Krisenbewältigung nutzen Die Gesundheitskrise rund um
Corona wertet die Wiener Börse als Chance, privatem Kapital in Österreich einen erweiterten Stellenwert
zu geben und Staatshaushalte zu entlasten. Dafür muss die Krisenbewältigung auf breitere Beine gestellt
werden. Das Regierungsprogramm enthält bereits alle Bausteine, um mehr privates Kapital für Österreich zu
aktivieren. Eine konsequente regulatorische Modernisierung sowie die Stärkung der wirtschaftlichen
Bildung in Österreich sind die Basis für die weitere Entwicklung des Kapitalmarktes. Eine Einführung der
Behaltefrist und damit eine steuerliche Entlastung von langfristigem Aktienbesitz macht die Beteiligung
für die Bevölkerung attraktiver.
„Unternehmen werden bei der Bewältigung der Krise im Herbst
Eigenkapital für ihre Rekapitalisierung brauchen. Damit es für Österreichs Wirtschaft schneller bergauf
geht, braucht es eine rasche Fortsetzung des von der Regierung vor Corona eingeschlagenen Weges. Nach der
Überwindung der Gesundheitskrise gilt es, auch die finanzielle Gesundheit und den Wohlstand aller Bürger
nachhaltig zu sichern“, so Boschan abschließend.