EVN hielt Nettogewinn 2017/18 und zahlt gleich viel Dividende
Nö. Versorger avisiert für 2018/19
Rückkehr auf Normalspur mit weniger Gewinn - Stromproduktion und -erlöse in abgelaufener Periode gesunken
- Schuldenstand und Gearing verbessert
Der niederösterreichische EVN hat dank günstiger
Bewertungseffekte 2017/18 an den vorjährigen Nettogewinn angeschlossen und will dementsprechend auch eine
gleich hohe Dividende ausschütten. Für 2018/19 wird weniger Gewinn erwartet, das wird als Rückkehr zu
einem Normaljahr gewertet.
Das Konzernergebnis legte in der abgelaufenen Periode (per 30.9.) um 1,4
Prozent auf 254,6 Mio. Euro zu, gab das Unternehmen am Donnerstag bekannt. Von dieser Punktlandung war
die EVN schon länger ausgegangen. Für 2018 geht man fürs Konzernergebnis von einer Bandbreite von 160 bis
180 Mio. Euro aus.
2017/18 ging das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen),
wie schon unterm Jahr, zurück - um 6,9 Prozent auf 671,8 Mio. Euro. Das EBIT (Gewinn vor Zinsen und
Steuern) stieg um 13,3 Prozent auf 392,9 Mio. Euro.
Profitiert hat die EVN 2017/18 von
positiven unbaren und stichtagsbedingten Ergebniseffekten aus der Bewertung von Absicherungsgeschäften.
Das energiewirtschaftliche Umfeld war - gegenüber dem ungewöhnlich kalten Winter des Vorjahres - von
deutlich wärmeren Temperaturen geprägt. Die Umsatzerlöse sanken um 6,5 Prozent auf 2,073 Mrd. Euro, vor
allem wegen einer geringeren Stromvermarktung aus thermischer Produktion. Auch ein Rückgang im
Erdgashandel sowie temperaturbedingte Mengeneffekte speziell in Südosteuropa wirkten sich aus.
Mehr Umsatz gab es bei erneuerbarem Strom, der Bereitstellung von Kapazitäten zur Netzstabilisierung
und in der Wärme. Eine direkte vertragliche Bereitstellung thermischer EVN-Kraftwerke zur
Netzstabilisierung im süddeutschen Raum ist seit Trennung der deutschösterreichischen Strompreiszone (1.
Oktober) nicht mehr zulässig; nun erfolgt die Bereitstellung der Reservekapazität für den
österreichischen Übertragungsnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG).
Die
EVN-Nettoverschuldung sank um 20,6 Prozent auf 963,7 Mio. Euro, das Gearing verbesserte sich von 38,5 auf
23,5 Prozent. Die Eigenkapitalquote legte auf 52,3 (48,8) Prozent zu. Als Dividende sollen erneut 0,44
Euro je Aktie plus 0,03 Euro/Aktie Sonderbonus ausgeschüttet werden, heißt es; zuletzt notierten die
Papiere bei 13,70 Euro.
Wegen einer um 16,5 Prozent auf 3.313 Gigawattstunden (GWh) gesunkenen
Stromerzeugung aus Wärmekraftwerken ging die gesamte Stromproduktion der EVN um 8,8 Prozent auf 5.526 GWh
zurück. Erklärt wird das Minus primär mit dem hohen Vorjahresvergleich, der durch die damals hohe
europäische Stromnachfrage im kalten Winter bedingt war. Das vor allem im Vergleich zum vorjährigen
Winterhalbjahr höhere Wasserangebot sowie der laufende eigene Windpark-Ausbau ließen die erneuerbare
Erzeugung um 5,7 Prozent auf 2.213 GWh steigen.
Der Stromverkauf an Endkunden - bei dem auch
zugekaufte Elektrizität inkludiert ist - blieb mit 18.413 (18.544) GWh fast unverändert (-0,7 Prozent).
Die Stromerlöse gingen von 242,8 auf 213,2 Mio. Euro zurück. Der Erdgasverkauf an Endkunden kletterte um
9,9 Prozent auf 5.178 GWh, die gesamten Gaserlöse verringerten sich von 77,1 auf 66,2 Mio. Euro, geht aus
dem Jahresfinanzbericht hervor. Beim Wärmeverkauf an Endkunden erzielte die EVN einen Zuwachs um 3,2
Prozent auf 2.219 GWh, die Wärmerlöse sanken von 16,9 auf 13,3 Mio. Euro.
Die Mitarbeiterzahl
betrug im Schnitt 6.831 (6.840), davon 2.396 (2.368) in Österreich und 4.435 (4.472) im Ausland.