Restrukturierung im Industriesegment zeigt Erfolge, Medizinsegment braucht noch mehr Zeit
Der
Umsatz von Semperit kontrahierte im 1. Quartal 2019 um 3,6% auf EUR 212,9 Mio. Das Industriesegment, in
dem die Restrukturierung gut vorangeschritten ist, erzielte stabile Umsätze (+0,4% j/j). Das
Medizinsegment blieb unter Wettbewerbs-und Preisdruck und verzeichnete einen mengenmäßig bedingten
Umsatzrückgang von 10,7%. Fortschritte im Restrukturierungsprogramm sind in der Verbesserung des
Konzern-EBIT um 30,8% auf EUR 7,8 Mio. sichtbar. Semperit schaffte es diesmal auch, aus den roten Zahlen
zu kommen und verbuchte einen Nettogewinn nach Minderheiten von EUR 1,5 Mio. Für 2019 gab der Vorstand
noch keinen konkreten Ausblick. Laut Management wird das Hauptaugenmerk der Restrukturierung auf dem
Medizinsegment bleiben. Im Sektor Industrie wird sich die Firma vorerst auf organisches Wachstum
konzentrieren, aber im Laufe des Jahres sich auch sukzessive mit anorganischen Wachstumsüberlegungen
beschäftigen. Nach wie vor ist der Abschluss der Transformation für Ende 2020 geplant. Ab diesem
Zeitpunkt sollte Semperit eine EBITDA-Marge von rund 10% (Run Rate 2021) erzielen.
Ausblick
Semperit befindet sich mitten in einem komplexen Restrukturierungsprozess. Positiv hervorzuheben
ist, dass Semperit im 1. Quartal den Sprung in die Gewinnzone schaffte dank Fortschritten im
Industriesegment. Die Entwicklung im Medizinbereich blieb jedoch unter unseren Erwartungen und deutet
darauf hin, dass die Restrukturierung noch wesentlich mehr Zeit benötigen wird. Unserer Meinung nach sind
die Negativfaktoren auf aktuellen Kursniveaus schon großteils berücksichtigt. Nichtdestotrotz wird der
Weg noch lange sein und verbunden mit vielen Unsicherheiten. Wir bleiben bei unserer Halten Empfehlung
und daher an der Seitenlinie.