EANS-News: Oberbank AG / Bilanz 2020
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Geschäftszahlen/Bilanz
Linz - Stabiles operatives
Geschäft ermöglicht Stärkung des Eigenkapitals und der Kernkapitalquote
Firmenkundengeschäft
als robuster Ertragsbringer
Privatkunden fragen Wohnbaufinanzierungen vermehrt nach
Dienstleistungsgeschäft mit Zuwächsen bei Volumina und Kundenzahl
Stabiles Kreditportfolio
Jahresüberschuss von Beteiligungen, Risikokosten und Marktverwerfungen belastet
Ausblick von
Zuversicht geprägt
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|in_Mio._EUR_______|2020__________|+/-_in_%______|2019__________|2018__________|
|Zinsergebnis______|_________336,9|__________-2,6|_________345,8|_________345,2|
|Provisionsergebnis|_________170,7|__________+4,7|_________163,0|_________159,2|
|Equity-Ergebnis___|__________-8,0|_____________-|__________29,7|__________83,1|
|Risikovorsorgen___|_________-41,8|__________>100|_________-12,2|_________-25,6|
|Verwaltungsaufwand|________-294,9|___________2,1|________-288,9|_________283,6|
|Überschuss vor
| 167,5| -39,4| 276,2| 270,5|
|Steuern___________|______________|______________|______________|______________|
|Überschuss nach
| 123,5| -42,8| 216,1| 225,6|
|Steuern___________|______________|______________|______________|______________|
|Eigenkapital______|_______3.038,9|__________+2,6|_______2.960,5|_______2.797,9|
Das
Geschäftsjahr 2020 der Oberbank AG war von einer erfreulichen Entwicklung des operativen Geschäfts
gekennzeichnet. Im Firmenkundengeschäft wurde Kreditwachstum verzeichnet. Privatkunden fragten verstärkt
Wohnbaufinanzierungen und Anlageprodukte nach. Das Zinsergebnis war mit 336,9 Mio. EUR stabil, das
Provisionsergebnis stieg um 4,7% auf einen Höchststand von 170,7 Mio. EUR.
Das
At-Equity-Beteiligungsergebnis, die Risikokosten, der höhere Beitrag zur Einlagensicherung und die
geringeren Bewertungen von Finanzanlagen aufgrund corona-bedingter Marktverwerfungen drückten den
Jahresüberschuss nach Steuern um 42,8% auf 123,5 Mio. EUR.
Diesem Ergebnisrückgang aufgrund
externer Faktoren steht die nachhaltige Stärkung des Eigenkapitals um 2,6% auf mehr als 3 Mrd. EUR
gegenüber. Die Kernkapitalquote beträgt zum Jahresende 2020 18,17%.
"Die hohe
Eigenkapitalquote beweist die Risikotragfähigkeit der Oberbank und stellt eine starke Basis für die
uneingeschränkte Versorgung der Unternehmen mit benötigten Finanzierungen dar. Das hohe
Eigenkapitalniveau zeigt auch die Fähigkeit der Oberbank, aus eigener Kraft weiterhin zu wachsen und den
zukünftigen Kurs selbstbestimmt zu wählen", kommentiert der Generaldirektor der Oberbank, Franz
Gasselsberger, die erfreuliche Entwicklung. Und er weist auf das Single A-Rating von Standard & Poors
hin, das "das funktionierende Geschäftsmodell der Oberbank bestätigt."
Operatives Geschäft
Das Kommerzkreditvolumen stieg um 454,6 Mio. EUR oder 3,5% auf 13,6 Mrd. EUR. Erfreulich
entwickelten sich die Neu-Einräumungen, die +4,7 Mrd. EUR nach 4,2 Mrd. EUR im Jahr 2019 betrugen, das
ist ein Zuwachs um 9,8%. Wesentliche Treiber im Firmenkundengeschäft waren Überbrückungsfinanzierungen,
Immobilienkredite und vor allem im Herbst die Investitionsprämie NEU, die eine wahre Flut von
Finanzierungsanfragen zur Folge hatte.
Die Neuvergabe von Privatfinanzierungen durchbrach im
Jahr 2020 erstmals die Schallmauer von 1 Mrd. EUR mit über 1,1 Mrd EUR. Das Volumen wuchs um 6,8% auf 3,7
Mrd. EUR. Treiber waren die Wohnbaufinanzierungen, die um 9,1% auf 3,4 Mrd. EUR Volumen anstiegen. In der
Krise wurde vor allem in Wohnraum oder Einfamilienhäuser für den Eigenbedarf oder die Selbstvermietung
investiert. Die Lockdowns brachten es mit sich, dass die privaten Kundeneinlagen kräftig um 8% auf 6,2
Mrd. EUR wuchsen, vor allem Online-Sparen erfreute sich in dieser Zeit großer Beliebtheit. Die
Primärmittel in der Oberbank stiegen um 8,9% auf 15,4 Mrd. EUR.
Im Wertpapiergeschäft haben
die Kunden unsere Berater beansprucht. Vor allem im März waren die Kunden nicht in Panik, sondern extrem
interessiert. Es gab wenige Verkäufe, aber viele Kunden haben die niedrigen Kurse zum Einstieg genutzt.
Gefragt waren vor allem gemanagte Produkte: Der Nettomittelzuwachs in Fonds betrug 266,7 Mio. EUR. In der
Vermögensberatung und -verwaltung verzeichnete die Oberbank Wachstum bei Kundenzahl und Volumen der
Vermögen. Das betreute Kundenvermögen stieg auf 32,1 Mrd. EUR nach 30,3 Mrd. EUR im Vorjahr.
Corona und Risikoentwicklung
Mitte März 2020 wurde die gesamte Oberbank rasch in den
Krisenmodus umgestellt. Zuerst wurden Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiter ergriffen, dann die internen
Systeme geschützt und gleichzeitig alle verfügbaren Kräfte an die Kundenfront geworfen, um Kunden zu
beraten. Automatisch wurden alle Kredite formlos gestundet, um Zeit für die Feststellung des
tatsächlichen Liquiditäts- und Finanzierungsbedarfs festzustellen. Bis Ende April wurden rund 25.000
Kundengespäche geführt und Moratorien für rund 15.000 Finanzierungen umgesetzt. Die meisten Kunden
begannen bereits im Herbst mit der Tilgung. Während des Jahres 2020 wurde in allen Märkten ein
Kreditvolumen in Höhe von 1,6 Mrd. EUR gestundet, das sind 9,5% unserer Finanzierungen. Der Großteil war
bis zum Jahresende geregelt.
Die Risikovorsorgen wurden von einem historisch niedrigen Niveau
im Jahr 2019 im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr als verdreifacht, von 12,2 Mio. EUR auf 41,8 Mio. EUR.
Die NPL-Quote beträgt zum Jahresende 2020 2,05 Prozent und ist damit nach wie vor auf einem sehr
niedrigen Niveau. Das Kreditportfolio der Oberbank hat sich als sehr stabil erwiesen.
At-Equity-Ergebnis
Das At-Equity-Ergebnis war zum Jahresende mit -8,0 Mio. EUR negativ, im
Vorjahr betrug es noch 29,7 Mio. EUR. Einfluss auf das At-Equity-Ergebnis hat die Ergebnis- und
Unternehmenswertentwicklung der voestalpine, deren Auswirkung nicht zur Gänze von den positiven
Ergebnisbeiträgen der Schwesterbanken kompensiert werden konnte.
Ausblick
Die
Oberbank blickt mit großer Zuversicht auf die zukünftige Konjunkturentwicklung. Der Beginn des
Aufschwungs hängt jedoch von der Durchimpfung der Bevölkerung ab.
Die Oberbank wird ihren
Wachstumskurs fortsetzen und neue Zweigstellen im Jahr 2021 eröffnen (Tatabanyia, Brandenburg und
Jindrichuv Hradec). In den ersten Monaten des Jahres 2021 beobachten wir Anzeichen für eine erfreuliche
Entwicklung des Bankgeschäfts: Kreditwachstum im Firmenkundenbereich, niedriges Kreditrisiko und
erfreuliches Dienstleistungsgeschäft.
Die Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2021 wird
jedoch vom weiteren Verlauf der Pandemie geprägt werden. Eine belastbare Prognose auf das Ergebnis des
Gesamtjahres ist deshalb nicht möglich.
ENDE DER MITTEILUNG EURO ADHOC