Rath plant bei weniger Gewinn deutlich höhere Dividende
Ausschüttung für 2022 soll von 0,33
auf 1,30 Euro je Aktie erhöht werden - Gewinn vor Steuern sank von 6,5 auf 5,1 Mio. Euro - Umsatz stieg
um 20 Prozent auf rund 118 Mio. Euro
Der Feuerfest-Spezialist Rath will die Dividende für 2022
trotz Gewinnrückgangs kräftig anheben. Vorstand und Aufsichtsrat wollen der Hauptversammlung für 2022
eine Ausschüttung in Höhe von 1,30 Euro je Aktie - in Summe 1,95 Mio. Euro - vorschlagen, also rund
viermal so viel wie im Jahr davor (0,33 Cent je Anteilsschein). Der Gewinn vor Steuern brach in einem
herausforderenden Umfeld um gut ein Fünftel von 6,5 auf 5,1 Mio. Euro ein, wie der aktuelle
Geschäftsbericht zeigt.
Der Ukraine-Krieg und stark gestiegene Preise für Rohstoffe, Energie,
Frachten und Personal: Trotz der "wirtschaftlich widrigen Rahmenbedingungen" habe sich der international
tätige Konzern auch 2022 "gut behauptet" und mit 117,6 Mio. Euro (2021: 97,8 Mio. Euro) den "höchsten
Umsatz in der Unternehmensgeschichte" erwirtschaftet, teilte das Management mit Blick auf den russischen
Angriffskrieg in der Ukraine mit.
Infolge des Ukraine-Kriegs herrschte "große Verunsicherung
bei Europas energieintensiven Industrieunternehmen". Es sei Angst in der Luft gelegen, nicht ausreichend
Erdgaslieferungen zu erhalten. "Wer hätte geahnt, dass ein Krieg mitten in Europa möglich wäre und dieser
die Energiepreise in astronomische Höhen treiben würde - und es sogar zu einer Verknappung von Energie
kommen könnte", hielt Rath-Finanzvorstand Andreas Pfneiszl am Donnerstag in einer Aussendung fest.
Vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen stabilisierte sich das Ergebnis (EBITDA) bei 11,6 Mio.
Euro (Jahr davor: 11,5 Mio. Euro). Die EBITDA-Marge sank von 11,8 auf 10 Prozent. Die Rohstoff- und
Energiekosten erhöhten sich den Angaben zufolge um mehr als 20 Mio. Euro. Der Gewinn vor Zinsen und
Steuern (EBIT) verharrte bei 5 Mio. Euro (2021: 5,1 Mio. Euro).
Der Ausblick auf 2023 sei
"unsicher". Zu Beginn des Jahres habe der "Orderbacklog" 59 Mio. Euro erreicht - das war wesentlich mehr
als ein Jahr zuvor mit 44 Mio. Euro. "Dieser deutliche Zuwachs ist im Wesentlichen der Tatsache der
Preisanpassungen, die Rath durchführen musste, zuzuordnen", erklärte der Vorstand. Zusätzlich sei die
Produktsparte "häusliche Feuerstätten" in Europa sehr stark nachgefragt. "Eine Vorhersage für den
wirtschaftlichen Verlauf des Jahres 2023 ist aktuell nur schwer möglich - wir gehen jedoch davon aus,
wieder das Umsatzniveau des Jahres 2022 zu erreichen, bei einer leicht steigenden Profitabilität, unter
der Voraussetzung von stabilen Rahmenbedingungen", so Pfneiszl. Die Herausforderungen in Europa würden
zum Großteil der effiziente Umgang mit Energie und Rohstoffen sein.