"Klagsdrohungen durch Casinos Austria lösen keine Probleme
• bwin fordert Casinos
Austria zur Zusammenarbeit auf
• Europa-konformes Modell mit Regulierungsbehörde,
einheitlichem Steuermodell und hohem Spielerschutz als Ziel
• Nationale
Glücksspiel-Konferenz zum Start
Statt dem Staat über die Medien mit Klagen zu drohen, sollte
Casinos Austria- Chef Karl Stoss an einer auf die Bedürfnisse der Konsumenten ausgerichteten,
EU-konformen Regelung des Glücksspiels mitarbeiten. Norbert Teufelberger, bwin Co-CEO, fordert eine
Anpassung des österreichischen Online Glücksspielgesetzes an die Rechtsauffassung der EU unter
Berücksichtigung der Realitäten des Internetzeitalters und die Schaffung einer Regulierungsbehörde nach
dem Muster der Rundfunk und Telekom Regulierungsbehörde („RTR“).
In einem Interview mit der
Tageszeitung „Die Presse“ droht Karl Stoss heute der österreichischen Republik mit einer Klage, wenn die
„Behörden nichts gegen die wachsende Zahl illegaler Anbieter von Spielen und Automaten tun“. Dazu Norbert
Teufelberger: „Anstatt mit Klagen zu drohen, sollten die Casinos Austria gemeinsam mit bwin an einer
gesetzlichen Regelung arbeiten, die den Schutz des Konsumenten tatsächlich in den Vordergrund stellt.“
Bei einem jährlichen Werbebudget von mehr als 40 Millionen Euro und reißerischen Slogans, die Alt und
Jung zum Spielen verführen, sei der Schutz des Konsumenten durch den Monopolisten ohnehin unglaubwürdig.
Jedes Spiel braucht klare Regeln:
Faire rechtliche Rahmenbedingungen für alle Die
Casinos Austria könnten sich, so Teufelberger, nicht vor ihrer Verantwortung drücken, indem sie private
Anbieter zur Ursache aller Probleme hochstilisieren.
Tatsächlich sei es das Monopol und der
verhinderte Wettbewerb, der in Österreich die Entstehung eines Schwarzmarkts forciert und zu weniger
Transparenz, weniger Spielerschutz und weniger Steuereinnahmen für den Staat führt.
bwin
fordert den Monopolisten und die österreichische Republik dazu auf, den EU-Vorgaben im Sinne der
Dienstleistungs- und Niederlassungsfreiheit zu folgen und faire rechtliche Rahmenbedingungen zur Öffnung
des österreichischen Glücksspielmarkts unter strenger Kontrolle einer Regulierungsbehörde nach dem Muster
der RTR zu schaffen. Gleichzeitig müssen die Standards zum Spielerschutz erhöht und ein
wettbewerbsfähiges Steuermodell etabliert werden. Norbert Teufelberger: „Bei Schaffung eines EU-konformen
Rechtsrahmens und gleichen Bedingungen für alle wären wir bereit, für unser österreichisches Geschäft
nach dem Muster Großbritanniens Gaming Taxes im Umfang von bis zu 15 Prozent auf den Bruttorohertrag
abzuführen.“
Ein erster Schritt in diese Richtung könnte die Einberufung einer
Glücksspiel-Konferenz durch die Regierung sein, in der alle relevanten Marktteilnehmer und Behörden den
Dialog über die zukünftige Ausgestaltung des Glücksspiels in Österreich starten.
Als Reaktion auf die heute veröffentlichten Anregungen seitens bwin gibt es von Casinos Austria nun
folgende Aussendung (im O-Ton):
"Die offenbar an die österreichische Bundesregierung
gerichtete Aufforderung von bwin, in Gespräche über eine Neuregelung des Glücksspielwesens - verbunden
mit einer erheblichen Steuersenkung von derzeit bis zu 80 auf 15 Prozent des Bruttospielertrages - zu
treten, erscheint im Lichte der Tatsache, dass dieses Unternehmen von Gibraltar aus versucht, die
nationalen Regelungen (sowohl hinsichtlich Spielerschutzes als auch nationaler Steuern) zu vermeiden und
dabei eine Verlustbilanz nach der anderen legt, doch etwas sonderbar.
Die
Spielerschutzbestimmungen, denen sowohl Casinos Austria als auch Österreichische Lotterien als
Glücksspielkonzessionäre des Bundes unterliegen, zählen zu den weltweit strengsten. Die diesbezüglichen
österreichischen Regelungen, die sowohl verfassungs- als auch EU-rechtskonform sind, stellen den
Spielerschutz in vorbildlicher Weise sicher.
Die Tatsache, dass es illegale Anbote am Markt
gibt, sollte keinesfalls als Anlass zur Verwässerung dieser vorbildlichen Bestimmungen genommen werden;
vielmehr sollten effiziente Massnahmen zur künftigen Vermeidung von illegalen Glücksspielen gesetzt
werden". (red)